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Korg MicroStation Test

Details

Lächerliche 2,6 kg wiegt die Kleine und macht dabei dennoch einen sehr eleganten Eindruck. Das schwarze Plastikgehäuse mit glänzend schwarz-grauem Bedienfeld und die grauen Taster legen eine gewisse Seriosität an den Tag. Wenn da nur nicht diese winzigen Melodika-Tasten wären …
Aber abgesehen davon, dass sie klein sind und einen recht kurzen Anschlagsweg haben, fühlen sie sich überraschend angenehm und stabil an.

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Das Bedienfeld beginnt auf der linken Seite mit einem Korg-typischen Joystick, einem Volumenregler und vier Drehpotis als Realtime-Controller. Darunter befinden sich Taster zur Arpeggiatorbedienung sowie vier Stück zur Anwahl des Betriebsmodus. In der Mitte liegt das sehr kleine zweizeilige Display, links davon ist eine Liste mit Instrumentenkategorien abgedruckt. Wählt man eine davon aus, leuchtet dort eine kleine Diode auf. Unterhalb des Displays sind, neben Pfeiltasten und Category Search, die Taster zur Steuerung des Sequenzers untergebracht . Das rechte Drittel der Bedienelemente wird bestimmt durch Leuchtdioden und die dazugehörigen16 Taster, die wahlweise zur Auswahl der Sounds oder zur Spuranwahl im Sequenzer genutzt werden können.

Auf der Rückseite ist die Microstation mit dem Nötigsten ausgestattet: Damper-Pedalanschluss, MIDI In/Out, SD-Kartenschacht, USB-Port und ein Stereo-Out-Anschluss.  Ein Kopfhörerausgang findet sich in Miniklinken-Ausführung an der Vorderseite.

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Die Microstation läuft grundsätzlich in drei verschiedenen Modi: Program, Combination und  Sequencer. Im Program-Modus hat man Zugriff auf die einzelnen Sounds, die hier Programs genannt werden und von denen bis zu sechzehn als Combination miteinander verbunden werden können. Von Haus aus bietet sie 480 Programs und 256 Combinations sowie 32 User Speicherplätze. Die Programs speisen sich aus 49MB PCM-Speicher, was adäquat zur Größe des Gerätes erscheint. Zum Vergleich: In Korgs M3 sind es 640MB, in Yamahas günstigem MO6 immerhin 175MB. Ein Program besteht aus zwei Oszillatoren. Zum Schrauben stehen mit LPF, HPF, BPF und BRF (Notchfilter) jeweils zwei Filter pro Oszillator, zwei LFOs und zwei Hüllkurven zur Verfügung. 134 Effekte bietet die Microstation, davon sind pro Program fünf Inserteffekte, zwei Master- und ein Totaleffekt nutzbar. Im Combination-Mode ist die Aufteilung identisch. Mit den zwei AMS-Mixern lassen sich, zusätzlich zur freien Belegung der vier Drehpotis und anderer Modulationsquellen, jeweils zwei Quellen miteinander kombinieren und bieten so eine sehr variable Matrix. So weit die Fakten.
Der Arpeggiator wartet mit 512 Pattern auf, die alle editier- und speicherbar sind. Unter ihnen befinden sich auch einige instrumententypische Versionen wie etwa das „Strumming“ für Gitarre. Im Combination-Mode stehen sogar zwei Arpeggiatoren zur Verfügung, die man gleichzeitig auf seine Sounds loslassen kann. Die vier Drehpotis dienen dazu, die wichtigsten Parameter in Echtzeit einzustellen. Dazu gehören Gate, Velocity, Swing und Tempo. Leider zeigt das Display bei sämtlichen Bewegungen der Regler keine absoluten Werte an. Man ist also auf sein Gehör angewiesen, was die Nutzung für einige Anwendungen, bei denen es etwa auf Synchronizität ankommt, schwierig macht.
Der 16-Spur-Sequenzer bietet 16 praktische Songvorlagen beispielsweise für Reggae, Jazz oder House, in denen die 16 Spuren bereits mit genretypischen Instrumenten belegt sind. Das lädt zum direkten Losjammen ein. Solche Song-Templates lassen sich auch selbst erstellen und intern abspeichern. Die sechzehn Ziffern-Taster auf der rechten Seite dienen im Sequenzer-Modus praktischerweise gleichzeitig zum Anwählen und Muten von Spuren sowie zur manuellen Step-Eingabe von Daten („Grid“-Funktion). Außerdem gibt es die „Auto Song Setup“-Funktion, d.h., Einstellungen aus einem Program oder einer Combination können direkt in den Sequenzer kopiert werden und die Aufnahme kann losgehen. Leider können die Song-Daten nicht intern festgehalten, sondern müssen auf einer SD-Karte gespeichert werden. Allerdings sollte der Sequenzer tatsächlich nur im Notfall verwendet werden. In Zeiten von erschwinglichen Sequenzer-Programmen für den heimischen Computer erscheint das Arbeiten mit einem zweizeiligen Display unnötig mühsam. Korg bietet sogar einen PlugIn-Editor zur Einbindung der Microstation in eine DAW mit an.

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Dessen Nutzung sei hiermit empfohlen. Um eine erste Songidee festzuhalten, eignet sich der interne Sequenzer dennoch ganz gut. Neben dem gerade erwähnten PlugIn-Editor ist der Microstation ein Softwareeditor im Standalone-Betrieb beigelegt, mit dem sich sämtliche Einstellungen auch vom Rechner aus realisieren lassen.
Doch dazu mehr im Praxisteil.

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Profilbild von L. Levey

L. Levey sagt:

#1 - 17.08.2011 um 14:04 Uhr

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Zu ergänzen wäre in jedem Falle, daß mit der Korg Microstation sehr wohl Soundkonstruktionen und komplette Produktionen möglich sind, die auch professionellen Ansprüchen genügen, wenn auch eher im elektronischen, poppigen, Dance-Sektor. Die Drum-Sounds bspw. sind definitiv wirklich richtig gut. Alleine die 120-fache Polyphonie läßt ja ungeahnte Klangverschmelzungen zu. Daher sollte man dies Gerät, hinreichender Sachverstand vorausgesetzt, keineswegs völlig irrtümlich als einzelne, "spaßige Soundergänzung" abwertend behandeln/betrachten. GANZ im Gegenteil!

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