Praxis
Bedienung
Bei einer solch aufwendigen Klangsynthese, die einem mit etlichen Parametern konfrontiert, fragt man sich, ob der Korg Modwave einigermaßen flüssig zu bedienen ist. Dass man häufiger die Shift-Taste bemühen muss, stellt man auch beim Korg Wavestate fest und wird sich daran schon bald gewöhnen. Wie sein Bruder ist auch der Modwave relativ einfach zu handhaben, wenn man als User bestimmte Strategien entwickelt. Dies bedeutet zum Beispiel, dass man auf die zahlreichen sinnvollen Vorlagen (bei Kaoss Physics, Motion Sequencing, Effekten) nutzt und sie lediglich abwandelt. Es ist wie mit Lego-Bausteinen: Fertige Einzelteile lassen sich zu einem neuen Produkt verbinden.
Im Vorteil sind jedenfalls all jene, die gern aufs Zufallsprinzip bauen und sich inspirieren lassen. Hier kommt die Random-Taste des Korg Modwave ins Spiel. Erfreulicherweise kann man auswählen, welche Teilbereiche der gesamten Performance (Layer A/B, Wave Select, Seq Steps, Arpeggiator, Filtertyp, Effekt, etc.) zufällig und in welcher Intensität verändert werden sollen. So kann man beispielsweise bei einer Fläche aus zwei Layer-Klängen, ein Program als feste Komponente wählen und das andere Programm solange randomisieren bis insgesamt eine interessante neue Performance entsteht.
Anders schaut es natürlich aus, wenn man mit dem Software-Editor arbeitet. Damit bekommt der routinierte Synthesizer-Programmer einen guten Überblick und kann auch zeitintensivere Eingaben wie etwa das Benennen von Soundnamen und Bezeichnungen für die Mod Knobs viel schneller erledigen als am Gerät. Man geht systematisch vor oder zumindest „sachlicher“ als beim direkten Kontakt mit dem Modwave.
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Sound
Bei den über 200 angebotenen Performances finden sich erstaunlich wenige eindeutige Parallelen zur Wavestate. Das ist sicherlich auch gut so, denn trotz der vielen Gemeinsamkeiten sind die beiden aktuellen Korg Synthesizer nun einmal charakterlich verschieden. Beim Modwave werden ab Werk fast ausschließlich elektronische Sounds demonstriert. Dabei könnte man sehr einfach auch ein Piano- mit Streicher-Samples kombinieren und Performances hervorbringen, die eher traditionelle Live-Keyboarder begrüßen würden. Nicht nur für Live-Gigs ist es praktisch, insgesamt 64 Performances in Set Lists (vier Bänken mit jeweils 16 Einträgen) zu organisiert. Das hat Korg schon für sich erledigt und eine Auswahl der besten Modwave-Performances zusammengestellt. Beim Anspielen der einzelnen Sounds sollte man unbedingt die Mod Knobs und das XY-Pad einbeziehen sowie es genießen, dass ein Wechseln der Performances ohne störende abreißende Klänge einhergehen – das „Smooth Sound Transition“-Feature macht’s möglich.
Einige Soundtypen treten öfter bei den Factory Performances in Erscheinung. Das sind vor allem meist bewegungsreiche Pads und Collagen, die einzeln demonstriert werden sollen:
Überzeugen können auch die rhythmischen Klänge, Beats und Phrasen, die per Motion Sequencing und teilweise mit Arpeggiator entstehen. Einige davon spielen wir mit intensivem Einsatz des XY-Pads und der Mod Knobs an:
Traditionelle akustische Instrumente aus den Sparten Keyboards, Brass oder Strings finden sich in einer neuen elektronischen Version, die jeweils sehr dynamisch gespielt werden kann und ihren besonderen Charme hat:
Modulativ, expressiv und druckvoll sind auch die monofonen Synthklänge des Korg Modwave:
Andy Sparrow sagt:
#1 - 29.03.2023 um 01:25 Uhr
Der beste Synth aller Zeiten, er schlägt sogar den Phaseplant imo, da er viel schöner zu bedienen ist. Der Klang ist scho abartig gut, das beste was ich persönlich jemals gehört habe. Die Random-Funktionen sind das LABOR für un(er-)gehörte Klänge. TOP! KORG ist back.