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Korg Monotribe Test

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Step-Sequenzer

Der Monotribe verfügt über einen Step-Sequenzer mit zunächst acht Steps, in dem sich sowohl die Drums als auch der Synth aufzeichnen lassen. Seine Bedienung ist, wie die des gesamten Geräts, ausgesprochen einfach und selbsterklärend. Auf der linken Seite befinden sich vier Taster, über die der gerade zu bearbeitende Track ausgewählt wird – drei für die Drums und einer für den Synth-Part. Die Schlagzeugprogrammierung birgt erst mal keine Überraschungen und ist für jeden ein Kinderspiel, der vom grundlegenden Konzept eines Step-Sequenzers schon einmal gehört hat. Mit einem Tastendruck wählt man das Instrument aus und aktiviert bzw. deaktiviert die einzelnen Schritte durch Drücken der jeweiligen Step-Taster. Die aktiven Steps werden durch LEDs angezeigt. Nur für die Schlagzeugsektion bietet der Monotribe außerdem die gut versteckte Möglichkeit, weitere Noten zwischen den acht Steps einzufügen, wodurch die Drum-Sequenz 16 verfügbare Steps enthält. Diese Funktion erschließt sich nicht aus der Bedienoberfläche, und man wird sie nur finden, wenn man einen Blick ins Handbuch riskiert. Für die Aufzeichnung des Synths bietet der Monotribe verschiedene Modi. Drückt man während der Wiedergabe den „Rec“-Taster, so zeichnet der Sequenzer alles auf, was man auf der Ribbon-Tastatur spielt. Normalerweise wird dabei für jeden Step eine Note vergeben, mit festem Timing und fester Tonhöhe. Drückt man jedoch den Taster für den „Flux-Mode“, so zeichnet der Sequenzer den Synthesizer-Part als kontinuierlichen Datenstrom auf. Dadurch werden auch Tonhöhenverläufe sowie Noten außerhalb des Step-Timings möglich. Im Klangbeispiel hört ihr zunächst, was passiert, wenn man bei deaktiviertem Flux-Mode mit dem Finger über die Ribbon-Tastatur streicht. Die Noten werden in Timing und Tonhöhe stepweise gerastert. In der zweiten Hälfte schalte ich den Flux-Mode dazu. Der Synth spielt jetzt stufenlos.

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Monotribe Flux Mode

Leider fehlt dem Sequenzer ein Swing-Parameter, so dass sich zumindest die Drums nur in einem starren Achtel- oder Sechzehntel-Raster programmieren lassen. Damit kommt man im Elektro-Bereich wohl meistens hin – der Vielfalt der erzeugbaren Grooves hätte es aber gut getan (Allerdings bekommt man den über die kostenlose SyncKontrol App nachgereicht – dazu später mehr). Ein schönes Feature verbirgt sich hinter dem „Active Step“-Taster. Mit diesem kann man im Handumdrehen einzelne Steps komplett deaktivieren, wodurch interessante Loop- und Stutter-Effekte entstehen können. Mit etwas Übung kann man so „on the fly“ Fills kreieren.

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Monotribe Active Steps

Zu guter Letzt bietet der Sequenzer eine „Gate-Time“-Einstellung für den Synth-Part. Wenn man den entsprechenden Taster gedrückt hält, kann man mit dem Finger auf dem Ribbon-Controller die Länge der Noten auf den einzelnen Steps manipulieren. Dieses lässt sich auch aufzeichnen, wenn sich der Sequenzer im Aufnahmemodus befindet.

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Monotribe Gate Time
Mit dieser einfachen, aber sinnvollen Ausstattung taugt der Sequenzer durchaus zum kreativ-spielerischen Werkzeug. Mit Ausnahme der versteckten acht zusätzlichen Steps für die Drums ist die Bedienung sehr intuitiv gelöst und erschließt sich auch Neulingen sofort. Im Handumdrehen hat man interessante Grooves zusammengebaut. Möchte man das Ergebnis der Session aber für die Nachwelt bewahren, sollte man die Sequenz schleunigst auf einem externen Medium aufnehmen. Einen Pattern-Speicher besitzt der Monotribe nämlich nicht, womit wir an meinem wichtigsten Kritikpunkt angekommen sind. Es ist nicht möglich, verschiedene Patterns vorzubereiten und dann z.B. live schnell abzurufen. Zwar merkt sich das Gerät das Pattern, das beim Ausschalten im Speicher liegt, bis zur nächsten Session – um ein weiteres Pattern zu erstellen, muss man jedoch das Vorhandene löschen und überschreiben. Das schränkt den praktischen Nutzen des Geräts leider doch erheblich ein und lässt das Pendel etwas in Richtung „Spielzeug“ ausschlagen. Die Möglichkeit, zumindest ein paar Patterns speichern und dann wieder aufrufen zu können, hätte den Monotribe zum Beispiel auch für DJs und Elektro-Live-Acts noch interessanter gemacht. Ohne jeglichen Speicher ist man jedoch aufgeschmissen, wenn man bestimmte Grooves live schnell reproduzieren möchte. Hier wäre „mehr“ doch ausnahmsweise einmal mehr gewesen – auch bei einem Gerät wie diesem, das ansonsten durch seine Einfachheit besticht. Eine wichtige Funktion mancher analoger Step-Sequenzer fehlt dem Monotribe ebenfalls: Es ist nicht möglich, die Werte bestimmter Synthesizer-Parameter (insbesondere die Filtereinstellungen) pro Step zu speichern. Könnte der Monotribe dies, wäre ich mit dem Sequenzer wirklich rundum zufrieden. Für ein Gerät in dieser Klasse ist das sicherlich etwas viel verlangt, aber es würde die Fähigkeiten des Sequenzers nochmals ganz erheblich steigern. Dem Spaß am intuitiven Programmieren von Sequenzen und an schnellen Erfolgsergebnissen tut das Fehlen dieser Funktion jedoch keinen Abbruch. 

Synchronisation

Was nützt die schönste Groovebox, wenn man sie nicht synchron mit weiterem Equipment laufen lassen kann? Richtig, eigentlich gar nichts. Zu diesem Zweck hat KORG dem Monotribe Sync-Ein- und Ausgangsbuchsen spendiert. Mit diesen kann das Gerät zu weiteren Monotribes, analogen Sequenzern und auch DAWs synchronisiert werden. Das ist insbesondere wichtig, weil die Tempo-Einstellung des internen Sequenzers mittels des dafür vorgesehenen Potis nur sehr ungefähr funktioniert. Zwar blinkt das Poti im Takt und lässt sich auf einen schmaleren Tempobereich umstellen, aber ein wirklich exaktes Tempo kann man damit nicht treffen. Die Sync-Out-Buchse gibt bei jedem Sequenzerschritt einen 15 Millisekunden langen 5V-Impuls aus. Als Audiofile aufgenommen, klingt das so:

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Monotribe Sync Out
Die Sync-Buchsen
Die Sync-Buchsen

Mit diesem Impuls lässt sich allerhand analoges Equipment zum Monotribe synchronisieren. Zur Verbesserung der Kompatibilität lässt sich das Sync-Signal auch von einem positiven zu einem negativen Impuls umschalten.   Über die Sync-In-Buchse ist es andersherum möglich, den Monotribe zu externem Equipment oder zu einer DAW zu synchronisieren. Um in einem Sequenzerprogramm ein passendes Sync-Signal zu generieren, ist es am einfachsten, den vom Monotribe selbst produzierten Sync-Impuls zu sampeln und zu einem Samplerprogramm zu machen. Mit diesem programmiert man nun ein Achtelnotenpattern, das man über einen freien Audioausgang an den Sync-In des Monotribe schickt. Und voilà – das Gerät folgt dem Tempo der Software blind. Es ist aber durchaus auch möglich, aus anderen Quellen ein Sync-Signal zu generieren – zum Beispiel hatte ich auch mit einem Impuls aus Logic´s Klopfgeist-Klick-Generator Erfolg.   Im folgenden Audiobeispiel hört ihr, wie der Monotribe dem Sequenzertempo folgt. Drums und Bass stammen live aus dem Monotribe, der Rest läuft in Logic ab.

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Monotribe Sync In

Das funktioniert im Großen und Ganzen gut und zuverlässig, und die analoge Synchronisation macht Spaß und wirkt irgendwie urtümlich, wo doch sonst alles mindestens über MIDI läuft. Trotzdem ließe sich der Monotribe natürlich noch besser in viele heutige Setups integrieren, wenn er zusätzlich die Möglichkeit einer Synchronisation über MIDI-Clock bieten würde. Ich mag zwar das „100%-Analog“-Konzept des Gerätes, aber an dieser Stelle würde man mit einer Kombination des Besten aus zwei Welten meiner Meinung nach doch besser fahren.

SyncKontrol Software für iPhone und iPad

Die Brücke in die digitale Welt schlägt KORG allerdings auf eine andere Art mit der App „syncKontrol“ für iPhone, iPad und iPod touch:
Die kostenlose App erzeugt ein Sync-Signal für den Monotribe, das über den Kopfhörerausgang von iPhone bzw. iPad ausgegeben wird. Das Programm bietet neben einem Temporegler mit einer genauen BPM-Angabe auch eine Tap-Tempo-Funktion sowie eine Swing-Einstellung, die dem Sequenzer des Monotribe ja von Haus aus fehlt. Mittels der „Wireless Sync-Start Technology“ kann die App den Monotribe außerdem zu anderen KORG-Apps wie iElectribe oder iMS20 synchronisieren. Damit löst die App einige der grundlegenden Probleme des internen Monotribe-Sequenzers: Mit der Klartext-Tempoangabe, der Tap-Tempo-Funktion und dem Swingfaktor lässt sich der Monotribe viel besser mit anderem Equipment kombinieren und zum Beispiel auch in DJ-Sets integrieren. Für Besitzer von iPhone, iPad oder iPod touch ist der Download dieser kostenlosen App deshalb unbedingt zu empfehlen.
Die Installation auf dem iPhone4 klappte problemlos, auch iPad und iPod Touch werden unterstützt (allerdings ließ sich die App auf einem Touch der ersten Generation nicht installieren und sagte “inkompatibel”).

Fotostrecke: 2 Bilder Die SyncKontrol Software auf dem iPhone

Audioeingang
Das tolle Filter des Monotribe würde sich natürlich als Effekt für allerhand „fremdes“ Audiomaterial anbieten. Über den Eingang für externe Signalquellen lässt sich der Monotribe auch mit allem füttern, was durch ein Klinkenkabel passt. Das weckt Hoffnungen, das Gerät als universelle Filter-Box missbrauchen zu können. Leider gibt es dabei jedoch einen entscheidenden Haken: Das externe Signal wird stets mit dem internen Oszillator gemischt und schafft es nur durch den Monotribe, wenn dieser auch getriggert wird. Im Klartext ist es also nicht möglich, externe Signale ohne Beimischung des internen Oszillators zu bearbeiten, was den Nutzen der Funktion gegen Null tendieren lässt. Als Filter für externe Audiosignale ist das Gerät dadurch praktisch unbrauchbar. Man hat immer den Sound des internen VCO mit dabei, der sich auch nicht leise drehen lässt. Schade. Eine Lösung, bei der das externe Signal an die Stelle des internen Oszillators treten kann, statt mit diesem gemischt zu werden, wäre sehr viel praktikabler gewesen. So wie sie hier umgesetzt ist, bleibt diese Funktion hinter den Erwartungen zurück und wird bei den allermeisten Nutzern wahrscheinlich leider ungenutzt bleiben. Das ist eine verpasste Chance und verwundert vor allem, weil das beim Monotron bereits möglich war.

Kommentieren
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Nashorn sagt:

#1 - 20.03.2012 um 18:33 Uhr

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Inzwischen gab es ein Update, das den Monotribe noch einmal kräftig aufwertet, u.a. mit 16 Schritten im Sequencer auch für den Synthi, Sample & Hold für den Filter und Drumrolls.
Das Update kann auch auf ältere Geräte aufgespielt werden. Es lohnt sich!

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Andreas sagt:

#2 - 30.12.2012 um 22:58 Uhr

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MIDI in gibt es nun auch (zum selbst basteln):
http://monotribe.machzin.de...

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Andreas sagt:

#3 - 14.03.2013 um 16:11 Uhr

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Neues Software Update 2.1 http://www.shortnews.de/got...

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