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Korg MP10 Pro Media Player Test

Das intuitive Bedienungskonzept ist gut gelungen. Wenn man nicht gerade DJ ist, braucht man aber schon eine gewisse Übung, um sich mit dem Zusammenspiel der beiden Player vertraut zu machen. Hat man den Dreh aber einmal raus, macht der Dualplayer viel Spaß, nicht zuletzt auch wegen des Motor-Crossfaders. Die unglaubliche Anzahl an Parametern, die jedem Titel zugewiesen werden können, sorgt auch bei der Medien-Verwaltung für eine gewisse Einarbeitungszeit. Die Mühe lohnt sich, denn am Ende hat man dann seine eigene Musik-Datenbank, die auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Eine ausgefeilte Finder-Funktion, anzuwählen über den Finder-Taster, ermöglicht das schnelle Auffinden eines bestimmten Songs aus der riesigen Library, um ihn dann einer Playlist zuweisen zu können. Wenn es um Listen geht, kommt natürlich das Touchscreen-Display ins Spiel. Ohne einen Bildschirm wäre ein Arbeiten mit einer solchen Datenflut gar nicht möglich. Hier kann man die Datei durch Druck mit dem Finger direkt anwählen. Das gelingt meistens, aber nicht immer. Vor allem der manchmal am rechten Displayrand auftauchende Scrollbalken gehorcht nicht zuverlässig den Fingerbewegungen. Die übrigen Bedienelemente des MP-10Pro sind gut positioniert und man erreicht intuitiv den Parameter, den man ändern will. Obwohl ein Touchscreen vorhanden ist, hat Korg Wert auf direkten Zugriff gelegt: Elementare Parameter und wichtige Untermenüs besitzen eigene Taster, wodurch ein schnelles Arbeiten möglich ist. Ein „Quick-Access“-Taster beschleunigt das Auffinden des jeweiligen Untermenüs zu einer Funktion. Die Beleuchtung der Taster und Drehregler ist sehr hilfreich für das Arbeiten auf dunklen Bühnen.

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Die Voice-Unit ist unkompliziert aufgebaut und man erreicht schnell gute Ergebnisse. Durch das Drücken eines bestimmten Tasters wird die Talk-Funktion aktiviert, will man dem Publikum etwas mitteilen; die Musik wird dann automatisch leiser und der Effekt auf der Stimme reduziert. Praktisch! Selbst Parameter wie Lautstärkeabsenkung, FX-Type-, Level- und Talk-Funktion sind einstellbar. Die Möglichkeit, das Gerät als Soundexpander zu nutzen, ist wichtig, wenn live mitgespielt werden soll. Leider ist es nicht möglich, einem Song eine bestimmte Performance fest zuzuordnen. Das wäre fürs Live-Spielen mit Keyboard sehr praktisch gewesen. Der Sound ist für einen MIDI-File-Player als recht gut einzustufen. Weil General-Midi-Sounds immer eine gewisse Norm erfüllen müssen, klingen sie selten originell, eher konventionell. Das liegt in der Natur der Sache. Druckvoll ist er jedenfalls nicht, da leisten MP3s wesentlich mehr. Es sind und bleiben eben MIDI-Files. Mit etwas Mühe lässt sich aber mit dem MP-10Pro und seinen vielfältigen Einstellmöglichkeiten soundmäßig noch einiges herausholen.

Weitere Praxis-Aspekte sind:
Playlists sind auch als Textfiles exportierbar und können ausgedruckt an die Mitmusiker verteilt werden. Die Möglichkeit, ein Metronom-Signal aus dem Kopfhöreranschluss auszugeben, ist praktisch, wenn z.B. ein Schlagzeuger zu den Playbacks synchron mitspielen soll. Das funktioniert allerdings nur bei MIDI Files.Mit der Lyrics/Score-Taste werden Songtexte von Karaoke-Files oder Noten und Akkorde von MIDI-Files dargestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, Songs nachträglich mit einem Text-File zu verknüpfen, um beim Singen immer die Lyrics sichtbar zu haben.
Vier Pads auf der rechten unteren Seite des Bedienfeldes können mit Soundeffekten wie z.B. Applaus belegt werden, die dann immer sofort abgefeuert werden können. Lautstärke, Panorama und Hall-Anteil sind jeweils einstellbar. Die vier Taster können auch als Schalter verwendet werden, um Sounds umzuschalten, oder Textseiten umzublättern.Die beiliegende Tasche ist durchaus nützlich, neben dem MP-10Pro findet dort auch das leider extern ausgelegte Netzteil seinen Platz.

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Profilbild von Christian Gehring

Christian Gehring sagt:

#1 - 22.10.2011 um 10:34 Uhr

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Ich habe gestern den MP10 pro bekommen. Nach 3 Stunden Test habe ich entscheiden das Gerät nicht zu behalten.
Es gibt sehr viele Gründe was mir an diesem Gerät nicht zusagt. Ein gravierender Grund ist das sehr schlechte, alte Touchdisplay, welches manchmal gar nicht oder sehr träge reagiert. Die MIDI Files klingen nach meinem Geschmack unausgewogen und zu hart.
Der absolute Oberhammer ist der Vocalizer. Er klingt einfach nur schlecht und total unbrauchbar. Da ist auf keinen Fall ein TC Helicon drin. Ich nutze den VoiceLive 2 und den Harmony M von TCH und kenne den Klang eines guten Vocalizers.Ehrlich gesagt hat mich auch vor dem Kauf der Preis etwas abgeschreckt. Knapp 1700 Euro.Viele Grüße
Christian

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