Praxis
Wie schlägt sich der Korg opsix native klanglich?
Anders als bei vielen Plugins und Hardware-Synths mit FM-Soundengine fallen beim ersten Anspielen des Korg opsix die Effekte positiv auf. Vor allem die Reverbs des Korg opsix native klingen viel besser als bei der Konkurrenz. Das ist wichtig, denn viele perkussive oder drahtige FM-Sounds kommen erst mit einer ordentlichen Prise aus Hall und Modulationseffekten zur Geltung.
Die Factory Library demonstriert mit 350 Sounds zwar die vielseitigen Ansätze von „traditionell bis experimentell“ sehr gut, in der Praxis werden aber öfter andere und einfachere Sounds verlangt. Anhand unserer Demo-Auswahl könnt ihr euch einen Eindruck über die klanglichen Qualitäten des Korg opsix native verschaffen. Stark sind natürlich klassische FM-Pianos, druckvolle Bässe, punchige Sequencer-Sounds, aber auch atmosphärische Synths und Pads oder Presets mit ungewöhnlichen Klangspektren. Von Ambient bis Techno ist vieles dabei. Der opsix nativ kann auch wie ein virtuell-analoger Synth klingen, überzeugender wird es aber, wenn er seine metallischen und disharmonischen Klänge unter Beweis stellt. Schon wenige Aktionen per Modulationsrad führen bei einigen Factory Sounds zu schönen Überraschungen.
Wie bedienbar ist der Korg opsix native?
Bleiben wir realistisch: Das Eintauchen in die FM-Synthese ist und bleibt etwas für Nerds. Mit dem Korg opsix native kann man aber dennoch viel Spaß haben und schnelle Erfolge verspüren. Grundsätzlich ist das GUI sehr gut strukturiert und gelungener als beim Korg Wavestate native.
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Nicht zu verschmähen ist die Random-Funktion des Korg opsix native: Man lässt den Zufall in bestimmten Teilbereichen bestimmen und erzielt mit ein wenig Übung durchaus ansprechende neue Sounds. Wer es klassisch mag, findet im Browser insgesamt 30 Templates, die sinnvolle Vorlagen (Unisono Saw, Chord Hit, Random Pan, Ring Mod etc.) für beliebte Klangtypen liefern.
Wie gelungen ist die Kommunikation zwischen Plugin und Hardware?
Klar, der Korg opsix native ist kein Editor-Software für den großen Hardware-Bruder. Trotzdem möchte man immer wieder mal Sounds zwischen dem klassischen Synthesizer und dem Plugin austauschen. Das ist derzeit ohne den opsix Sound Librarian leider nicht machbar. Auch ein direkter Import von originalen DX7-Klangdaten, die sich zuhauf im Netz tummeln, ist nicht möglich. Diese Einschränkungen könnte Korg wirklich beheben – und den Daten-Import damit so nutzerfreundlich wie beim Korg modwave gestalten, der sich mit fremden Wavetables füttern lässt.