Das Korg SDD-3000 im bonedo-Test – Jeder, der schon einmal der Musik von U2 und ganz besonders der Gitarre von The Edge gelauscht hat, der hat auch ein Korg SDD-3000 wahrgenommen, das typische Delay, das dabei mitgeholfen hat, den eben genannten Musiker mit seinen tollen Riffs und Songs zur Legende zu machen. Das Original, das es nur als 19“ Einheit gab und das 1982 vorgestellt wurde, war und ist nach wie vor eines der “Go-To“-Delays im Studio. Dummerweise wird es schon sehr lange nicht mehr produziert.
Aber nun lässt Korg das legendäre Gerät in Pedalform wieder aufleben – und zwar mit einer Emulation der Originalschaltung und einigen zusätzlichen Gimmicks, die Anfang der Achtziger Jahre technisch noch nicht möglich waren. Danke, Korg!
Details
Optik/ Verarbeitung
Das SDD-3000 Pedal ist ein echter Brecher – ganze 1,5 kg bringt es auf die Waage und mit 260 x 170 x 77 mm ist es wahrlich auch unübersehbar. Das Gehäuse besteht vollständig aus Metall und macht einen extrem robusten und roadtauglichen Eindruck, denn ein echter Nachteil des Originaldelays im Rack-Outfit war und ist neben dessen Format – zumindest für Gitarristen – die etwas umständliche Bedienung. Ich bin gespannt, wie Korg dieses Manko in den Griff bekommen hat. Da es den Rahmen dieses Test sprengen würde, auf jedes noch so kleine Detail einzugehen, werde ich mich auf die grundlegenden Einstellmöglichkeiten beschränken. Für alle, die es ganz genau wissen wollen, steht die Bedienungsanleitung auf der Korg-Homepage zum Download bereit. Offensichtlich hat das Pedal genügend Potis, Schalter und Displays zum Einstellen zu bieten. Die Regler, die sich allesamt im oberen Teil des Pedals tummeln, werden dabei von einem Metallbügel vor versehentlichen Tritten geschützt, eine nützliche Maßnahme, denn trotz seiner Abmessungen handelt es sich bei unserem Testkandidaten immerhin um einen Bodentreter.
Speicherplatz und Parameter
Presets lassen sich in insgesamt 80 Programmen abspeichern, die dann in 40 Bänken mit je 2 Kanälen organisiert sind. Aufgerufen werden die Speicherplätze komfortabel per Fuß, wozu ein Tap/Bank Down Schalter bereitsteht, mit dem auch die Delay Zeit „getapt“ werden kann. Ein weiterer Fußschalter kümmert sich um die Funktion Bank-Up, und übrigen beiden wählen die Bänke A und B. Parameter wie Delay Typ, Delayzeit, Regeneration, Modulation, Effekt-Balance, Ducking, MIDI und viele andere lassen sich anpassen und einstellen.
Alles eine Frage des Pegels
Für die Anpassung der Eingangsempfindlichkeit an das angeschlossene Instrument steht ein Input-Attenuator-Schalter oben links zur Verfügung. Da das Delay nicht nur für Gitarristen interessant ist, stehen hier drei Eingangswerte zur Wahl:
Für dich ausgesucht
- -30 dB: Instrumente mit geringem Ausgangspegel wie z.B. Gitarren mit Singlecoils
- -10 dB: E-Gitarren mit Humbuckern, Synthesizer und andere Audiogeräte
- +4 dB: PA-Mischpulte und sonstige professionelle Audiogeräte
Zur Feinabstimmung wird der Input Level-Regler verwendet. Für die optische Kontrolle des Pegels hat Korg außerdem eine luxuriöse sechsstufige Headroom-Anzeige integriert.
Displays und Delay-Parameter
Das Programm-Display zeigt die Bank- und Kanalnummer an, gespeichert wird dabei mit der Write- und abgebrochen mit der Exit-Taste. Die Delayzeit und diverse weitere Parameter werden auf dem Time/Value-Display angezeigt. Zum Einstellen steht an vorderster Front der Delay Time Regler bereit, der für die Echozeit zuständig ist. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass das SDD-3000 Delayzeiten von 1- 4000 msec liefert. Bei aktivierter „R Time Taste“ leuchtet eine LED auf und die Delayzeit des rechten Kanals lässt sich separat einstellen. Mit der Fine Taste wird die Delayzeit zusätzlich zwischen -50 msec und +50msec feinjustiert.
Das SDD-3000 bietet eine ganze Reihe verschiedener Delay-Typen, die ich euch hier in einer kleinen Auflistung präsentieren möchte und die mit der Select-Taste aufgerufen werden:
- SDD 3000: Der legendäre Delay-Sound des Originalgerätes
- ANALOG: Die Emulation eines Analogdelays mit Eimerkettenschaltung (BBD)
- TAPE: Simulation der Verzerrungen und Laufzeitschwankungen eines Bandechos
- Modern: Ein sauberes, nicht färbendes Delay
- KOSMIC: Fügt dem Hall Tonhöhenverschiebungen hinzu
- Reverse: Die Delay-Wiederholungen werden umgekehrt wiedergegeben
- Pitch: Ein Pitch-Shifter ist vor das Delay geschaltet
Mit der L/C/R (Left/Center/Right)-Taste kann ein Multitap-Delay erzeugt werden, wobei dieses mit Regeneration in Verbindung steht. Mit dem Feedback-Regler wird dabei die Anzahl der Wiederholungen eingestellt. Die INV-Taste kehrt die Phase des Delayklangs um, die Filter-Taste verändert die Klangqualität des Delays. Wiederholungen werden in den Höhen bedämpft und erzeugen so einen Vintage-Delaysound. Zur Auswahl stehen im Low-Bereich 125, 250 und 500Hz, bei High lassen sich 2, 4 und 8 kHz anwählen. Ein weiteres, sehr wichtiges Feld ist die Modulation. Hier stellt das Gerät mehrere Wellenformen zur Verfügung, mit denen die Delays verändert bzw. moduliert werden können. Befindet sich der Waveform-Regler in einer Stellung zwischen zwei Wellenformen, wird eine Kombination aus den beiden erzeugt. Zur Auswahl stehen:
- Sinus: ideal für Chorus, Vibrato und Flanger.
- Sägezahn: wie Sinus.
- Rechteck: Hier kann beispielsweise eine Wiederholung in unterschiedlichen Tonhöhen erzeugt werden.
- RND: RND steht für “Random“, also Zufall, und verändert die Delayzeit unregelmäßig. Diese Funktion eignet sich für die Emulation von Gleichlaufschwankungen eines Bandechos.
- ENV: Die Abkürzung steht für „Envelope“ und verändert die Lautstärke des am Eingang anliegenden Signals mithilfe der Delayzeit. Parameter, die man benötigt, will man den Doppler-Effekt erzeugen.
Ein wichtiges Poti in diesem Zusammenhang ist auch der Intensity-Regler, der das Ausmaß der Modulation regelt. Bei Pitch- und Kosmic-Delays bestimmt er auch die Tonhöhenverschiebung.
Mixing und Ausgangssteuerung
Der Balance Regler bestimmt die Lautstärke des Effekts im Verhältnis zum Originalsound. Wie beim Eingang besitzt das SDD 3000 auch am Ausgang mit dem Output-Attenuator die Möglichkeit, das Signal mit -20dB, -10dB oder +4dB an die nachfolgenden Geräte abzupassen. Außerdem ist eine Ducking-Einheit am Start, sodass in Spielpausen das Delay lauter wird, sich aber während des durchgängigen Spiels unterordnet. Wie stark das geschehen soll, lässt sich einstellen, wobei es dafür keinen dedizierten Regler gib. Dies wird durch das gleichzeitige Halten von MIDI/SYS und dem Einstellen des Intensity-Reglers erreicht. Wird das Delay übrigens länger als vier Stunden nicht verwendet, schaltet es sich automatisch in einen Ruhezustand, was an sich eine super Idee ist. Wer allerdings eine größere Pause zum Beispiel zwischen Soundcheck und Gig hat, sollte nicht vergessen, das Gerät wieder einzuschalten, bevor es ernst wird.
Die Anschlüsse auf der Rückseite
Hier stehen ganz traditionell zwei MIDI-Buchsen zur Verfügung, namentlich IN und OUT/TROUGH, sowie der Anschluss für ein Control-Pedal. Mit dem Signal geht es entweder mono oder stereo in das Gerät hinein und auch wieder hinaus, wobei die linke Buchse der beiden Anschlüsse jeweils für den Mono-Betrieb verwendet werden sollte. Strom baucht das Pedal natürlich auch, weshalb Korg erfreulicherweise ein 9-Volt-Netzteil beilegt. Wer hier ein Batteriefach sucht, wird allerdings enttäuscht, denn das Pedal läuft nur mit Strom aus der Dose. Sicherlich ist dies auch ein Tribut an den Energiehunger des Gerätes. Und was die Bedienbarkeit anbelangt, hat es Korg tatsächlich wahr gemacht: Alle wirklich wichtigen Parameter lassen sich mit einem Blick überprüfen und vor allem auch mit einem Griff unkompliziert verändern! Ein klarer Vorteil gegenüber dem legendären Vorbild. Wie sich das Ganze nun in den Praxis gestaltet, zeigt euch das nächste Kapitel.
Freigeist sagt:
#1 - 04.02.2016 um 17:56 Uhr
Bassel el Hallak schreibt: " Einen Flanger-Effekt möchte ich mir aus ganz persönlichen Gründen
schenken, und da bitte ich um Nachsicht: Ich habe diesen Effekt, um
ehrlich zu sein, noch nie wirklich gemocht."Es gibt aber viele Musiker, welche so viel kreativen Geist besitzen und den Flanger-Effekt mögen sowie auch einsetzen. Es ist vollkommen fehl am Platze, in einem Musiker-Testportal heraushängen zu lassen, dass man diesen oder jenen Effekt nicht mag und vor allem noch die Dreistigkeit besitzt zuzugeben, ihn genau aus diesen persönlichen Gründen dann nicht getestet zu haben.
Das kann jemand ganz persönlich für sich in seinem Hobbykeller so halten, wenn er mit dem Flangereffekt nicht anfangen kann - aber auf einem Portal wie Bonedo ist das beschämend, denn hier geht es um Tests, die A n d e r e n einen Einblick geben sollen - nicht um persönliche Vorlieben.Mit dieser Arbeitsphilosophie sollte sich der Tester hinterfragen, ob er den richtigen Job gewählt hat...
Bassel sagt:
#1.1 - 08.02.2016 um 09:34 Uhr
Hallo lieber Leser,Du hast Recht - es gibt es natürlich genügend kreative Einsatzmöglichkeiten eines Flangers, deshalb habe ich auch ein entsprechendes Audiobeispiel (Flanger (Stereo) ) eingefügt. Ich selbst benutzte diesen Effekte allerdings tatsächlich so gut wie nie, da ich ihn zu plakativ finde und mit Verlaub, ein persönliches Statement wird mir doch sicherlich noch vergönnt sein...
Beste Grüße,
Bassel
Antwort auf #1 von Freigeist
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFreigeist sagt:
#1.1.1 - 08.02.2016 um 19:36 Uhr
Hallo Bassel,es hat sich in Deinem Fall aber nicht nur um ein "persönliches
Statement" in Bezug auf den Flanger gehandelt, sondern auch um Deine persönliche Konsequenz, den Flanger deshalb als Klangbeispiel ausgelassen zu haben.
Nun hast Du ihn ja - auf meinen Kommentar hin - nachträglich eingeflechtet, was mich freut, denn Flanger ist nicht gleich Flanger und so habe ich einen weiteren Einblick gewonnen, wie er denn in diesem Pedal klingen kann.Meiner Meinung nach steht es nicht zur Frage, ob es Dir „vergönnt“ sein soll, ein persönliches Statement über den Einsatz eines Flangers abzugeben, sondern vielmehr, ob es taktvoll bzw. klug ist, dies öffentlich in einem Testportal zu tun – anstatt gegenüber Freunden oder Arbeitskollegen...
Da Dir dies anscheinend nicht so bewusst ist, möchte ich
versuchen, es Dir mit einem Beispiel bewusster zu machen:Wenn ein Restauranttester in einer Gourmetzeitschrift
schreibt, dass er bei der Paella, die er gegessen hatte, es sich aus ganz persönlichen Gründen geschenkt hat, die Hühnerteile mitzuessen, da er tote Hühner noch nie wirklich gemocht hat,
dürfte er damit vorauszusehend auf wenig Verständnis bei
denen stoßen, die sehr gerne tote Tiere essen und die es natürlich interessiert hat, ob man in diesem Restaurant eher Gammelfleisch bekommt oder frisch geköpfte Hühner.
Ja, Geschmäcker und Lebensphilosophien sind halt nun einmal
verschieden – doch wenn man ein Publikum bedient, das zu den Allesfressern gehört, sollte man höchstens den vertrauten Kollegen davon berichten, dass es einem davor gegraust hätte, sich diese Tierleichen einzuverleiben. Ich hoffe, Du musstest Dich anschließend nicht übergeben,
nachdem Du den Flanger Anderen zuliebe nun noch nachgetestet hast :-)))...oder hat sich vielleicht ein Kollege erbarmt?
Antwort auf #1.1 von Bassel
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#1.1.1.1 - 09.02.2016 um 09:48 Uhr
Hallo lieber Leser, da ich den Test betreut habe und ihn auch anschließend online gestellt habe (denn das machen unsere Tester selber nicht), kann ich dir versichern, dass das Flanger-Audiobeispiel schon vorher da war. Oder um es mit Louis de Funes Worte zu sagen: "Das ist ein großer Bordeaux"
Antwort auf #1.1.1 von Freigeist
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFreigeist sagt:
#1.1.1.1.1 - 09.02.2016 um 18:22 Uhr
Hallo lieber Felix Klostermann, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen,gleich einmal vorweg: Ich finde Bonedo sehr gut – oft helfen mir die Berichte bei der Vorauswahl zur Anschaffung von Gerätschaften. So viel Lob und Anerkennung sei ganz offen bekundet.
Aber ein ganz besonderes Kompliment muss ich dir nun dafür machen, dass du es schaffst, ein Klangbeispiel zu einem Zeitpunkt online zu stellen, zu dem der Tester es seinen eigenen Ausführungen zufolge noch garnicht
erstellt hatte mit der Begründung: „Einen Flanger-Effekt möchte ich mir aus ganz persönlichen Gründen schenken, und da bitte ich um Nachsicht: Ich habe
diesen Effekt, um ehrlich zu sein, noch nie wirklich gemocht.“ Oder auch einmal andersherum formuliert: Warum testete Bassel el Hallak d a m a l s schon den Flanger-Effekt - den du dann auch einstelltest – um im gleichen Testbericht aber darüber zu informieren, dass er ihn sich geschenkt hat, weil er ihn nie wirklich gemocht hat?
Welcher Leser s u c h t schon nach einer Information, die
lt. Tester wegen Abneigung nicht geliefert wird? Und wenn Bassel den Flanger tatsächlich gleich zu Anfang getestet hat, warum baut er dann vollkommen unnötig mit solch einer Bemerkung eine derart negative Stimmung für diejenigen auf, welche diesen Klangeffekt
mögen und weist zusätzlich darauf hin, dass er sich den Flanger-Effekt „geschenkt“ hat? Obige Widersprüche fordern wechselseitige Anmerkungen geradezu heraus.
Antwort auf #1.1.1.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHansi Tietgen sagt:
#1.1.1.1.1.1 - 09.02.2016 um 23:11 Uhr
Ich wollte mich eigentlich nicht einmischen, lieber Leser. Aber in diesem Fall geht es fast nicht anders. Warum sollte Felix die Unwahrheit sagen? Hier geht es nur um ein Audiofile. Glaubst du wirklich, wir würden wegen so einer Sache anfangen irgendwelche Geschichten zu erzählen?!Ich habe mir gerade die Logfiles des Artikel angeschaut, der am 02.02.2015 veröffentlicht wurde. Das Flanger Audio war damals definitiv schon eingebunden - im Fließtext und in der rechten Spalte des Tests. Den Auszug des Logfiles habe ich unten in meine Antwort gepastet. Damit ist diese Sache für uns abgeschlossen.Und was Bassels Statement zum Flanging-Effekt im Allgemeinen angeht: als Chefredakteur stehe ich hinter der subjektiven Aussage meines Autors. Ein solches persönliches Statement muss erlaubt sein - zumal er den Flanger ja trotzdem demonstriert hat.Beste Grüße Hansi Tietgen/ Chefredakteur bonedo.de02-02-15 16:011 yearfelixklostermanntx_bonedo_domain_model_article:9161 (Korg SDD-3000 Pedal Test)Media-Untertitel (Eine Zeile pro Media-File)
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Antwort auf #1.1.1.1.1 von Freigeist
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFreigeist sagt:
#1.1.1.1.1.1.1 - 11.02.2016 um 21:29 Uhr
Die Angelegenheit wird ja immer interessanter...
Wenn du versuchst, lieber Hansi Tietgen, die Widersprüche und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen damit zu entkräften, in dem
du schreibst, dass es sich hier nur um ein Audiofile handelt in Verbindung mit der Frage, ob ich wirklich glaube, ihr würdet anfangen, wegen so einer Sache
irgendwelche Geschichten zu erzählen, lässt du damit zwangsläufig die Frage aufkommen, ob man denn „irgendwelche Geschichten“ bei einem gewichtigeren
Vorfall von euch aber dann schon erwarten dürfte.Und wenn du weiterhin noch über Bassels Äußerung schreibst: „als Chefredakteur stehe ich hinter der subjektiven Aussage meines Autors. Ein solches persönliches Statement muss erlaubt sein - zumal er den Flanger ja trotzdem demonstriert hat.“, dann möchte ich zur Frage stellen:
Muss das wirklich erlaubt sein – denn damit erzeugt Bassel ja gerade einen Widerspruch: Einerseits soll der Flanger-Effekt laut deinem und Felix Klostermanns Kommentar ja schon damals getestet und veröffentlicht worden sein – andererseits begründet Bassel mit seinem persönlichen Statement zum Testzeitpunkt noch, dass bzw. warum er ihn n i c h t getestet hat.
Nicht nur dich und Felix Klostermann bringt er so durch die Widersprüche in Verlegenheit, sondern auch
s i c h s e l b s t – falls er den Flanger-Effekt doch entgegen seiner Aussage damals durchgeführt hat...Findest du solch ein persönliches Statement wirklich gut,
das so viel Unglaubwürdigkeit erzeugt – und obendrein noch reichlich Taktlosigkeit demonstriert? Ist dieser förmlich ins Auge springende Fehler denn so
schwer nachzuvollziehen, den Bassel sich da geleistet hat? Wenn ein Tester in einem Musik-Portal kundtut, dass er den Flanger-Effekt noch nie wirklich gemocht hat, dann wirkt er schon gleich einmal genauso sozial inkompetent wie ein Koch, der seinem Gast ein Gericht serviert und ihn wissen lässt, dass er das noch nie gemocht hat.
Sozial inkompetent deshalb, weil er nichts davon weiß, dass er mit dem Signalisieren einer aufgeschlossenen Grundhaltung gegenüber einem Klangeffekt bei einem Interessenten eine Vertrauensbasis aufbaut und mit der
beim Interessenten schon vorhandenen positiven Haltung ein Gefühl der Harmonie erzeugt, weil dieser einen Gleichgesinnten als Gegenüber spürt und ihm deshalb
zutraut, einen Test durchzuführen, der nicht durch Negativität beeinflusst ist.Das Gegenteil aber ist der Fall, wenn der Tester sein
grundsätzliches Missfallen gegenüber einem Klangeffekt äußert. Welcher Mensch mit gesundem Verstand traut solch einem Tester zu, eine objektive, aussagekräftige Durchführung des Tests vorzunehmen? Ein Richter würde in vergleichbarer Sache sofort als befangen abgelehnt werden, wenn er seine negative Einstellung im Voraus so hinausposaunt. Der Interessent solch eines Testberichts
empfindet zudem so etwas mit Recht als Miesmachen eines Klangeffektes – was ganz schlecht ankommt, da Negativäußerungen über Dinge, die man selbst mag,
immer dazu geeignet sind, jemandem die Freude zu verderben.
Daher nocheinmal das Beispiel: Der Koch, der seinem Gast sagt, dass er das Gericht noch nie gemocht hat, wird der Freude seines Gastes an diesem Essen sehr entgegenwirken. Na dann: Wohl bekomm’s! Erst recht, wenn der Chef des Restaurants seinem Koch noch den Rücken stärkt mit der Aussage, dass er so etwas ruhig äußern darf. Eigentlich nur in einem satirisch-grotesken
Film denkbar – oder in Schilda...So etwas ist - da kommt man nicht darum herum, auch wenn man sich noch so windet - einfach taktlos und nicht nur das: Es ist auch geistlos, auf solch eine Art und Weise Dinge zu präsentieren.
Wenn eine Firma das mit ihren Produkten tun würde, könnte sie bald einen Insolvenzantrag stellen. Und wenn das ein Testmagazin praktiziert, wird das ebenso Misstrauen erzeugen in Bezug auf die Durchführung
von Testen – zumindest, wenn ein gewisser Bassel el Hallak je nochmals einen Flanger testen sollte...Man muss sich bewusst machen: Ein Testgerät, das Defizite aufweist, darf bzw. muss man selbstverständlich kritisieren – dazu ist ein Testmagazin schließlich da, aber den bloßen Klangeffekt im Grundsatz mieszumachen, ohne dass er sich auf das Gerät konkret bezieht, ist ausgesprochen unprofessionell, weil es bei einem Test nie um die persönlichen Vorlieben eines Testers gehen darf, ob er nun Lust dazu hat, eine Funktion zu testen oder ihm ein Effekt gefällt oder auch nicht. Es hat immer um die Informationen zu gehen, die für die Leserschaft
wichtig sein könnten.
Wenn der Tester nur für sich testet, kann er seine Abneigung gegen einen Klangeffekt gerne in seinem Tagebuch verewigen – wenn er aber nicht dafür engagiert ist, für sich zu schreiben sondern für eine Leserschaft, dann muss er auf d e r e n Bedürfnisse eingehen und darf nicht so tun, als würde er in sein Tagebuch etwas hineinschreiben.Ich finde es sehr bemerkenswert, dass jemand nicht von
selbst auf solche Selbstverständlichkeiten kommt – und nicht einmal dann, wenn er darauf hingewiesen wurde.
Offenheit ist sicherlich eine positive Eigenschaft, doch
wenn die Reife dazu fehlt, das Gegenüber und die Situation miteinzubeziehen, in der man diese Offenheit praktiziert, wird man nicht mehr als offen, sondern
günstigstenfalls als vorlaut wahrgenommen – und dies sollte man sich besser ersparen.
Hier, in diesem Falle, haben sich dadurch sogar noch
Widersprüche entwickelt. Sie bestehen nach wie vor. Auch jeder andere Leser, der sie wahrnimmt, wird sich seinen Teil denken und einem der Beteiligten dann etwas
anlasten – ich hoffe, der richtigen Person und nicht der, die nichts dafür kann.
Antwort auf #1.1.1.1.1.1 von Hansi Tietgen
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#2 - 01.10.2016 um 08:16 Uhr
Prima Test, Danke! Tester sind Menschen und demnach subjektiv, so muss das in dieser Branche sein!
Die vorangegangene Diskussion über ein nichtiges Detail ist in meinen Augen kaum zu fassen und grotesk! Prima Test, für mich eine große Hilfe, und das auch noch kostenlos .. !