Schon die solide Verpackung des Pianos zeugt von Professionalität. Und wer bei Ikea bereits die Fachprüfung in Sachen Billy Regal abgelegt hat, der wird über den Zusammenbau des optionalen (und empfehlenswerten!) Ständers nur müde lächeln. Mittels zwei der sechs Schrauben wird das Instrument fest mit dem Ständer verbunden und erhält so seinen vertrauenserweckenden, sicheren Stand. Darüber hinaus macht die ganze Sache im Verbund einen optisch wertigeren Eindruck. Schade nur, dass so ein Zubehör stolze 100 Euro kosten muss, macht dies doch immerhin knapp ein Fünftel des Instrumentenpreises aus.
Ich habe selten ein so aufgeräumtes Piano gesehen, wie das SP-170. Außer den 88 schwarzen und weißen Tasten versteckt sich auf der schmalen und schön gestalteten Oberfläche lediglich eine kleine, einsame rote LED, die dem Besitzer verrät, ob das SP-170 eingeschaltet ist. Keine Knöpfe, Regler oder Taster stören das Bild des schwarzen Instrumentes, das übrigens auch in weiß erhältlich ist
(SP-170 WH).
Zum Lieferumfang gehört ein aufsteckbarer Notenständer, der wie das gesamte Instrument, aus Kunststoff hergestellt ist. Insgesamt macht das SP-170 auf mich einen guten und soliden Gesamteindruck, ein Instrument mit dem man sich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren kann, nämlich das Erlernen des Klavierspiels. Ich brauche nur die Lautstärke einmal richtig einzustellen und los geht’s.
Sämtliche Anschlüsse des Korg SP-170 sind auf der Rückseite des Instrumentes in einem kleinem Segment untergebracht. Hier findet man auch (recht unorthodox) den Regler für die Lautstärke. Das macht bei diesem Instrument aber durchaus Sinn, denn die Dynamik des Klavierspiels kommt ja bekanntlich vom Spieler selbst. Die Anzahl der Anschlüsse sind nicht gerade üppig, jedoch für die Zielgruppe und für den Verwendungszweck des Instrumentes gerade ausreichend. So spendiert Korg dem SP-170 zwei Kopfhöreranschlüsse, die im Bedarfsfalle auch als Audioausgänge genutzt werden können. Hierbei verlieren die Lautsprecher ihre Monitorfunktion, sie werden dann automatisch stumm geschaltet. Was beim Gebrauch mit Kopfhörern logischerweise gewünscht ist, wird bei der Definition als „Audio Out“ zum Kompromiss. Dieser Umstand in Verbindung mit der Tatsache, dass hier Miniklinke (stereo) statt der „professionellen 6,3mm Klinkenbuchsen“ verwendet wird, weisen unmissverständlich darauf hin, dass es sich beim SP-170 um ein Instrument für den Hausgebrauch handelt – das Aufnehmen oder Abmischen also eher die Ausnahme darstellt.
Genauso einfach wie effizient ist die Zugentlastung des Netzkabels. Da das Korg SP-170 mit externem Netzgerät arbeitet, ist die kleine Aussparung ein simples, aber sinnvolles Helferlein, um die empfindliche Buchse zu schützen.
Ein Klinkeneingang für ein Sustain-Pedal sowie ein MIDI-Ausgang komplettieren das ansonsten spartanische Anschluss-Angebot des SP-170, d.h. das Korg SP-170 kann ausschließlich senden. Gehört ein USB-Anschluss vielleicht noch in eine höhere Preiskategorie, so ist das Fehlen eines MIDI-Eingangs jedoch für mich unverständlich.
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Tastatur
Die Tastatur ist für ein Instrument dieser Preisklasse sehr gut. Der Anschlag ist definiert und nicht zu weich oder zu hart. Auch die Verarbeitung der Tastatur macht einen ordentlichen Eindruck. Die Tasten liegen gut in der Führung und lassen sich schön spielen. Einige wenige Tasten haben in Ruhelage ein winziges Spiel, das beim Musizieren zu Klappergeräuschen führt. Diese produktionstechnische Unzulänglichkeit wird jedoch eher dem bereits geübteren Spieler auffallen.
Lautsprecher
Auch die Lautsprecher lassen keine Wünsche offen und fügen sich optisch optimal in das Erscheinungsbild des SP-170 ein. 2 x 9 Watt sind für das Musizieren in normaler Zimmerlautstärke ausreichend. Die internen Sounds werden authentisch, angenehm plastisch und mit einem natürlichen Stereobild wiedergegeben. Das gelieferte Frequenzspektrum ist von den tiefen Bässen bis zu den Höhen beeindruckend – was sicherlich auch den Bassreflexgehäusen der Lautsprecher zuzuschreiben ist.