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Korg SP-250 Test

AUSSTATTUNG
Darf ein Paketzusteller eigentlich 34 Kilo alleine tragen? Er muss wohl, auch wenn er sich dabei komisch angehört hat. Das SP-250 liegt mit 19 Kilo zwar noch am unteren Ende der Leistenbruch-Skala, aber es kommt ja auch noch ein Ständer dazu – und der ist gar nicht schlecht. Wer einmal auf einem wippenden Ständer verzweifelt dem Off-Beat zu entgehen versuchte, weiß, wie wichtig ein wackelfreier Ständer ist.

Der mitgelieferte Ständer ist standfest, schnell auf- und abgebaut und hat unten eine ziemlich dicke Querleiste, in die man das Sustain-Pedal einsetzen kann. Das hat den Vorteil, dass das Sustain-Pedal nicht immer verrutscht, und Korg ist auch ziemlich stolz auf diese Lösung. Die Beinfreiheit ist groß, so dass auch lange Leute gut an dem Gerät spielen können – und Kinder müssen halt ein bisschen schneller wachsen, bis sie ans Pedal kommen.
Das Sustain-Pedal ist kein einfacher On/Off-Schalter, sondern ein Controller-Pedal. Dadurch kann die virtuelle Dämpferleiste graduell angehoben werden und macht Halb- und Viertelpedal-Effekte möglich. Zwar tritt sich ein „echtes“ Pedal einiges schwerer, aber das mitgelieferte Pedal ist solide genug, um genügend Kontrolle zu haben. Das Kunststoff-Gehäuse mutet aber einiges klappriger an als das Piano selber und erntet misstrauische Blicke.

Sehr ernüchtert wird man allerdings nach der Feststellung, dass es bei diesem einen Pedal bleiben wird. Korg bietet keine Möglichkeit, zwei oder drei Pedale an das Gerät zu hängen. Für Anfänger ist das kein Problem, aber für den ambitionierten Klassikpianisten kann das ein Ausschlusskriterium sein.

Der Ein-/Ausschaltknopf und die Kopfhöreranschlüsse sind an der Vorderseite angebracht, was eine gute Lösung ist. So reduziert sich das lästige Rumsuchen auf der Geräterückseite auf das Anbringen neuer Verbindungen beim Auf- und Abbau. Nicht, dass man dabei groß fündig würde: außer den Line-Ausgängen, Stromanschluss und MIDI-Duo ist da nichts zu holen. Das SP-250 bietet allerdings zwei Kopfhöreranschlüsse für das geräuschlose, vierhändige Musizieren. Noch besser wäre es gewesen, wenn nicht beide Kopfhöreranschlüsse an der linken Seite angeordnet wären, dann würde dem linken Spieler nicht immer das Kabel des rechten Spielers vor der Nase rumbaumeln. Entscheidender ist allerdings das Fehlen eines Split-Modus, womit wir auf die nicht vorhandenen Masterkeyboard-Funktionen zu sprechen kommen: das SP-250 bietet nur rudimentärste MIDI-Möglichkeiten.

Punkten kann es dafür wieder mit “echten” Line-Ausgängen, deren linker Ausgang alleine benutzt als Mono-Ausgang fungiert. Da freut sich der Mann am Mischpult, allerdings ist der Mono-Ausgang leider nur ein “unechter” Mono-Ausgang. Weil alle Klavierklänge mit zwei Oszillatoren erzeugt werden, löschen sich deren Phasen streckenweise gegenseitig aus, wenn diese einfach zusammengemischt werden. Und Phasenauslöschung macht den Klang dünner. Knapp vorbei ist auch daneben, aber seltsamerweise betrifft das die meisten Stage-Pianos. Das SP-250 hat kein Display, was bei den wenigen Funktionen aber auch nicht wirklich benötigt wird. So muss man halt die Einstellungen ein bisschen wie im Blindflug über die Tastatur machen – das gestaltet sich aber problemlos. Beim integrierten Metronom hätte man sich vielleicht eine geschicktere Eingabemethode gewünscht. Das Handbuch ist umfangreich, auf Deutsch und hat nur wenige Fehler. Man wird nicht erst groß belabert und beglückwünscht, was man für ein großartiges Teil gekauft hätte, sondern der Ton ist nüchtern und beantwortet alle Fragen.
Das Instrument lässt sich um Halbtöne transponieren und Hertz-genau stimmen, außerdem stehen die Stimmungen Werckmeister III und Kirnberger III zur Verfügung.
Die Polyphonie ist mit 60 Stimmen ganz klar am untersten brauchbaren Ende, zumal alle Klavierklänge von zwei Oszillatoren bedient werden, was die Stimmenanzahl nochmals halbiert. Die Effekte Hall und Chorus rauben weitere 10 beziehungsweise drei Stimmen. Da hilft dann nur noch ein guter Stimmenverteil-Algorithmus, dazu weiter unten mehr. Hall, Chorus und der Anschlag können in jeweils drei Stärkegraden gewählt werden.
Strom bekommt das Gerät aus einem handelsüblichen Adapter mit einfacher Steckverbindung.

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Jens-H. sagt:

#1 - 21.09.2013 um 03:35 Uhr

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Hab's heute den ersten Tag hier und gleich eine Komposition auf soundcloud veröffentlicht ... Wer die Streicher-Sounds rundweg s schlecht bezeichnet, hat was an den Ohren ... gleich der erste ist grandios!! auch E-Piano und Vibes sind z.T. wunderschön, ebenso organ ... Es ist eben kein Synth ... dafür ein großartiges E- bzw. Stage - Piano ... Für 699,- EUR + Ständer, Transporttasche, Sitzbank und klasse Kopfhörer ... besser geht's kaum!

    Profilbild von msm07

    msm07 sagt:

    #1.1 - 14.04.2017 um 11:33 Uhr

    1

    Der Preis ist sicher super, der Klang des Solo-Pianos auch. Und die Hammermechanik ist ordentlich und haltbar ausgeführt. Aber für den Rest der Sounds fehlt es an RAM und Stimmen-Polyhonie. Und da steckt das eigentlich Geheimnis der Konstrukteure solcher Instrumente. Kombiniert man z.B. Streicher mit Piano oder Guitarre, kommt das Teil leider sehr schnell an seine Grenzen. Schade.
    Der Kopfhörer ist, wenn es sich um das Super-Duper-Angebot (ca. 700 EUR +/-) aus dem MusicStorre in Köln handeln sollte, minderwertiger China-Kram. Das gilt auch für die Sitzbank. Was soll man mit solch einem Dreingabeplunder? Dazu gab es damals auch noch einen schwarzen Stahlrahmenständer für die Installation an einem festen Aufstellort.

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Jens-H. sagt:

#2 - 21.09.2013 um 03:38 Uhr

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So kann es klingen ... mir gefällt's ... (Y) https://soundcloud.com/wies...

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BonedoMalte sagt:

#3 - 23.09.2013 um 13:53 Uhr

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Hallo, Jens-H., danke für deinen Beitrag! Die Bewertung von Sounds ist natürlich ein Stück weit subjektiv. Ansonsten deckt sich das Fazit unseres Autors mit deinem. Viel Spaß mit dem Keyboard!

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