Krank Distortus Maximus Test

PRAXIS UND SOUND
Das Pedal fühlt sich am wohlsten vor dem cleanen Amp oder dem cleanen Kanal eines Gitarrenamps. Wie bei allen Geräten dieser Gattung eignet sich dazu am besten ein Röhrenverstärker – mit einem Transistorverstärker habe ich jedenfalls noch nie einen wirklich tollen Rocksound erzeugen können. Ebenso wenig wird man mit einem 5 Watt Kinderzimmer-Verstärker den Klang von Metallica oder Konsorten hinbekommen, sorry. Gerade bei Verzerrerpedalen ist der benutzte Verstärker von entscheidender Bedeutung für das finale Soundergebnis. Ich habe den Krank Zerrer zuerst vor einen alten Fender Princeton Röhrencombo geschaltet, im zweiten Durchlauf kam dann mein 50 Watt Marshall JMP zum Zuge, der Anfang der 80er gebaut wurde.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 Soundbeispiel 2

In Minimalstellung des Gain-Reglers bleibt der Sound fast völlig clean und das Originalsignal wirkt nahezu unbeeinflusst. Ausgehend von dieser Position lassen sich von einer ganz leichten Anzerrung bis hin zum ultimativen Brett alle Nuancen fein einstellen. Das funktioniert in dieser Form nicht gerade mit vielen Pedalen. Und obwohl Krank Amps üblicherweise nicht gerade Preise für seidigen Cleansound gewinnen, sondern eher für brachiale Distortion-Attacken berühmt sind, schafft das Pedal auch diese Übung mit Links.
Aber kommen wir jetzt zum lustigen Teil, den Zerr-Eigenschaften des kleinen Kriegers. Richtig Spaß macht es mit ihm meiner Meinung nach erst ab der 11 Uhr Stellung, in der er einen wirklich runden Rocksound generiert, der für einen Verzerrer eigentlich schon ausreichen würde. Aber es wäre schließlich kein echter Krank, wenn es jetzt nicht noch mal richtig zur Sache ginge. Schließlich stehen ja noch jede Menge Gainreserven zur Verfügung, die man hier auch getrost bis zum Maximum aufreißen kann, ohne eine Plastikverzerrung zu riskieren. Dabei ist der Sound längst nicht nur für Metaller interessant, sondern auch für Hard Rocker oder Fusion-Legato Flitzer. Der Krank Distortus Maximus erzeugt einen in sich sehr schlüssigen Zerrsound mit feiner Auflösung, feiner Struktur, aber insgesamt heftiger. Es geht also keinesfalls um eher grob gestrickte AC/DC Klänge. Der Mittenregler sorgt dafür, dass man eine reichhaltige Palette an Sounds abrufen kann. Überhaupt finde ich die Klangregelung sehr gut auf das Gerät abgestimmt. Man kann eigentlich keinen unbrauchbaren Sound einstellen. Bestes Beispiel ist der Bassregler, der selbst voll aufgedreht nie zu mulmen beginnt. Insgesamt bietet der Krank Distortus Maximus eine sehr gute Dynamik, der Ton wirkt nie gequetscht und liefert immer den Attack des Anschlages.

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