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KRK VXT6 Test

Praxis

Testaufbau

Wie alle Speaker in unserem Vergleich werden auch die KRK VXT6 einzeln auf meinen Stativen im 1m-Stereodreieck hinter dem Arbeitstisch angehört sowie in verschiedenen Vergleichssetups zu allen anderen Speaker abgeglichen. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei dem Vergleich mit anderen Speakern aber nur auf die wichtigsten Gegner der VXT-6 konzentrieren. 

Eine der besten Boxen im Testmarathon

Grundsätzlich sind die VXT6 zunächst einmal sehr gute und neutrale Monitore – und das zu einem angemessen Preis. Sie zählen deshalb auch zu den Topempfehlungen im Rahmen unseres Vergleichstests, vor allem was die Arbeit mit modern produzierter Musik wie Techno, Hip-Hop oder Pop betrifft. 
Für „handgemachte“, luftige Gitarrenmusik sind sie zwar grundsätzlich auch geeignet, für diesem Bereich gibt es aber auch andere, durchaus besser geeignete Speaker, wie wir im Testmarathon herausfinden konnten. Hierzu gehört beispielsweise die ADAM A7X. Doch lasst uns zunächst den allgemeinen Charakter der VXT6 einfangen!

Trockene, knackige Bässe

Die VXT6 haben knackige Bässe, die nicht unnatürlich tief gehen und damit auch relativ transparent bleiben. Die Impulsfestigkeit ist gut, bei hohen Pegel und bassintensiver Musik hat die Box allerdings – wie fast alle Speaker im Rahmen des Vergleichs – Probleme mit Kompressionen. Bei noch mehr Pegel kommen auch Portturbulenzen hinzu. Im Vergleich zum A7X spielen sie beispielsweise nicht so tief, klingen aber auch deutlich weniger mumpfig. Insgesamt gehört die Box dennoch mit zu den besseren Boxen im Marathon, was Pegel und Portturbulenzen anbetrifft.

Präzise, detaillierte Mitten, jedoch etwas stressige Höhen

Die Mitten werden bei den VXT6 sehr schön dargestellt und sind mit reichlich Details gesegnet, selbst bei hohem Pegel. Im Vergleich zu der hier etwas zurückhaltenden A7X gibt es allein dadurch mehr Details zu hören. Bei der A7X stellen sich folglich leichte Tendenzen zum „Schönen“ ein. 
Die Höhen der VXT6 sind äußerst präsent, mir eindeutig zu überbetont, sodass ich ziemlich schnell das -1dB-Höhenfilter aktiviere und für den gesamten Vergleich auch aktiviert belasse. Es bietet sich auch hier wieder der Vergleich zur A7X an, welche zwar auch relativ viele Höhen besitzt, im Direktvergleich zur VXT6 aber fast verblasst. Gerade bei Gitarrenmusik hat die VXT deswegen eine Neigung dazu, anstrengend zu klingen.
Die Stereobühne ist bei der VXT6 sehr präzise gestaffelt, auch die Tiefenwiedergabe ist gut. Die Phantommitte sitzt ebenfalls bombenfest und auch der Sweet-Spot ist schön groß ohne sich klanglich bei Bewegungen zu verändern. Sie gehört definitiv zu den beseren Lautsprechern im Vergleich. Interessante Alternativen sind eigentlich nur die ADAM A7X und die Focal Alpha 65, wobei ich letztere sogar fast besser finde, da diese noch preiswerter ist. Interessant ist auch die Genelec M40, wobei diese allerdings nochmals deutlich teurer ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Die KRK VXT6 von vorn …

KRK VXT6 vs. Adam A7X (EUR 529,- vs. EUR 549,-)

Die VXT6 von KRK und die Adam A7X ähneln sich, haben allerdings unterschiedliche Charaktere: Beide bieten präsente und detaillierte, jedoch auch leicht überzeichnete Höhen, was bei der VXT6 im Direktvergleich deutlich stärker ausfällt. Bei der VXT6 empfiehlt es sich somit auf jeden Fall mit dem High-Shelf-EQ runterzugehen. Gleichzeitig klingen beide dadurch aber auch sehr offen und detailreich. In den Mitten ist die VXT6 deutlich kritischer, währen die ADAM durch ihre leichte HiFi-Badewanne hingegen zum Schönen tendiert, weshalb es bei ihr sinnvoll ist, das Bassfilter um eine Stufe nach unten zu setzen.
Im „Jens Zimmermann Techno-Kickdrum-Belastungstest“ haben beide Boxenpärchen mit deutlichen Portturbulenzen zu kämpfen, welche bei der VXT6 allerdings etwas heller und damit hörbarer ausfallen. Die tiefer spielenden A7X wiederum klingt im Bass und den unteren Mitten teils recht mumpfig und damit undifferenzierter. Die Stereobühne ist bei beiden auf gleich gutem, hohen Niveau und lässt einwandfreie Lokalisierungen zu. Nur die Genelec M40 spielt in dieser Disziplin eindeutig besser. Die etwa EUR 20,– günstigere VXT6 kann erneut in die Rolle des Techno-/Hip-Hop-Spezialisten schlüpfen, während sich die A7X vor allem mit Rock, Pop und akustischer Musik wohlfühlt.

KRK VXT6 vs. Focal Alpha 65  (EUR 528,– vs. EUR 299,–) 

Mein Stresstest für die Wiedergabe von Bässen, zur Beurteilung von Portturbulenz-Problemen und Gehäuseresonanzen heißt auch hier Jens Zimmermann und besteht aus extrem basslastigem und tiefem Techno. Kaum ein Speaker schafft das auf hohem Pegel, perfekt also, um Limits auszuloten! Zimmermann bereitet beiden Boxen Probleme – keine Frage. Die Focal spielt trotzdem lauter, tiefer und vermittelt auch deutlich mehr Pfund untenrum. Generell zeichnet die Focal ein viel größeres Tonbild, als die Boxen es optisch vermuten lassen würden. Die VXT klingt in den Höhen hingegen etwas stressiger – und das, obwohl ich hier schon das -1dB HF-Filter aktiviert hab. Gerade bei Gitarrenmusik klingt die VXT dadurch auch etwas quäkiger mit Tendenz zum leicht anstrengenden Sound. Wir reden aber hier über Nuancen und man könnte es auch durchaus anders formulieren: Die Focal klingt gefälliger, die VXT6 hingegen deutlich kritischer und in den Mitten detailierter. Im Dreiergespann KRK VXT6 vs. ADAM A7X und Focal Alpha 65 liegt die Alpha klanglich zwischen den beiden anderen Speakern, mit dem kräftigen Bass der ADAM und den Details in den Mitten der VXT – ohne die etwas anstrengenden Höhen der beiden.

KRK VXT6 vs Rokit RP6 G3 (EUR 528,– vs. EUR 200,–) 

Zunächst habe ich erst mal wieder alle Filter auf „Null“ zurückgekurbelt. Obwohl beide Speaker einen ziemlich ähnlichen Grundklang besitzen (von den starken Höhen der VXT6 im Factory-Setting einmal abgesehen), fiel mir bei den VXTs sofort auf, das der Hochtöner deutlich weniger „klirrt“ (also weniger verzerrt), was besonders bei Klaviermusik auffällt.
Auch in den Mitten treten selbst bei höheren Pegeln weniger Verzerrungen auf. Die VXT6 bieten außerdem deutlich mehr Tiefe sowie eine breitere Räumlichkeit. Der Bass ist bei den VXTs transparenter und es treten auch hier weniger Verzerrungen auf, sodass die Speaker insgesamt punchiger klingen und mehr Spaß bereiten. Die Rokits färben im Bassbereich hingegen schon fast ein wenig, weshalb ich wieder das -1dB-Bassfilter aktiviere. Bei Gitarrenmusik viel mir außerdem auf, dass die Rokits ein wenig „boxy“ klingen. Kurz und knapp: Die VXT6 ist wesentlich besser als die Rokit RP6 und ihr Mehrpreis gerechtfertigt.

KRK VXT6 vs. Genelec M040 (EUR 528,- vs. EUR 628,-)

Auch hier fällt die VXT6 hier mit ihren spitzen, etwas stressigen Höhen auf. Die M040 klingt hier deutlich gelassener und linearer. Der Hochtöner der M040 löst sauberer auf, wodurch die Höhen insgesammt auch viel unstressiger klingen. Generell zeichnet die Genelec feiner und bietet mehr Details – vor allem was die Mitten betrifft. Ausgewogener zugunsten der Genelec trifft es auch. Die räumlichen Abbildungsleistungen ist bei beiden Monitoren zunächst ähnlich gut, doch auch hier ist die Stereostafflung der M040 einen  feiner aufgelöst, was deutlich präzisere Beurteilung der Stereobühne zulässt, vor allem auch was die Tiefenstaffelung anbelangt. Schwächen muss sich die Genelec nur bei der Tiefbasswiedergabe eingestehen, welche relativ dünn abgestimmt ist und leider doch recht früh zu Portturbulenzen neigt. Die KRK schlägt sich bei gehobenem Pegel also deutlich wackerer.

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