Fazit
Das Kurzweil Forte SE weckt mit seinem ganz gelungenen, schnittigen Design Hoffnungen, die es aber mit seiner Performance auf ganzer Linie enttäuscht. Mit gnädiger Ausnahme der Drums- und Percussionsounds fallen eigentlich alle Klangkategorien als unterdurchschnittlich auf, vor allem im Vergleich zur starken Konkurrenz in dieser Preisklasse. Besonders die etwas pappigen Pianos und die weit von ihren Vorbildern entfernten Orgel- und Synthsounds enttäuschen. Die ziemlich komplizierte Architektur und das viel zu kleine Display führen zudem dazu, dass man die wirklich umfangreichen Möglichkeiten des Instruments kaum nutzen mag, da beinahe jeder Handgriff unweigerlich in kryptischen Untermenüs endet. Da hilft auch die hochwertige – wenn auch sehr schwergängige – Tastatur wenig, um einen insgesamt schwachen Eindruck zu lindern. Da zudem der Preis des Forte SE keinesfalls im Bereich des Schnäppchens liegt, hat dieses Instrument nur wenige Kaufargumente auf seiner Seite.
- ordentliches Design
- solide Verarbeitung
- gute (aber schwergängige) Tastatur
- hochkomplexe (Programmier-) Möglichkeiten
- umfangreiche Effektsektion
- Arpeggiator / Stepsequencer
- unterdurchschnittlicher Gesamtsound
- zu wenige Dynamikstufen
- zu kleines Display
- komplizierte, unintuitive Bedienung
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- komplizierte, wenig anregende Bedienungsanleitung
duplobaustein sagt:
#1 - 21.07.2016 um 07:45 Uhr
Sorry, aber der "Test" ist eine Frechheit, geschrieben von einem Nord Fanboy. Praktisch nur subjektives. Einem voll modularen Synthesizer wird seine Funktionalität vorgeworfen, wobei das Verstehen des Handbuches ein offenbar zu großes Problem darstellt. Ich bekomme übrigens eine Reise ins Kurzweil Stammwerk geschenkt, programmiere ich doch, so wie seit Jahren tausende andere User auf der Welt, meine Sounds mit VAST.Bleib lieber bei deinem Nord, wo man sich dann zwischen fest vorgegeben Splitpunkten entscheiden muss. Ich glaube, das ist eher dein Ding und überfordert dich nicht.
Tobias Philippen sagt:
#1.1 - 21.07.2016 um 16:19 Uhr
Ich freue mich darüber, wenn über Tests lebhaft diskutiert wird. Man kann ja immer unterschiedlicher Meinung sein, und natürlich kann auch ein Tester mal etwas falsch sehen oder bewerten. Allerdings diskreditiert man sich durch persönliche Beleidigungen ("Fanboy", zu dumm, das Manual zu verstehen etc.) automatisch selbst.
Ich habe Aspekte des Forte SE kritisiert, mich aber immer bemüht, meine Kritik nachvollziehbar zu machen. Deshalb habe ich beschrieben, wie Sounds programmiert werden, habe Auszüge aus dem Manual zitiert und z. B. beim Pianosound sehr detailliert beschrieben, warum er mir nicht gefällt. Die Poster hier liefern leider keine faktischen Argumente, sondern das, was sie mir vorwerfen: reine Subjektivität. Daß eine Passage wie die zum Programmieren mit V.A.S.T. womöglich schwer verständlich ist, kann jeder anhand des Textauszuges selber beurteilen. Daß eine nummerische Bezeichnung von Algorithmen es ziemlich schwer macht, zu begreifen, welche Elemente eine Schaltung enthält, ist doch erst mal nachvollziehbar. Daß Du die Programmierung mit V.A.S.T. seit Jahren beherrschst, ist leider kein Beweis dafür, daß sie gut ausgedacht und verständlich ist. Und dem neuen User, wie ich ja in dem Fall auch einer bin, nützt Deine Kenntnis leider auch nichts.
Antwort auf #1 von duplobaustein
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenduplobaustein sagt:
#1.1.1 - 21.07.2016 um 21:06 Uhr
Eine neue Workstation muss man immer erst lernen. Ich blicke bei Yamaha zb überhaupt nicht durch. VAST ist halt so umfangreich, dass es eben auch komplex zu bedienen ist. Mir fehlt halt die Reflexion dabei. Siehe unten. Es wird dargestellt, als ob es praktisch nicht möglich ist, damit zu arbeiten. Dem stehen aber tausende User gegenüber, die das seit bald Jahrzehnten verwenden.Wie sollte man denn einen Algo denn bezeichnen? Mit Namen? Ist es dann verständlicher? :)Das Ding ist ein vollmodularer VA Synth, vielleicht der komplexeste den es gibt, das kann man ihm aber schwer vorwerfen. Wer damit nicht klar kommt, der muss was anderes verwenden, aber das macht VAST aber nicht unbrauchbar.So einen Test würde ich über ein Classic Cantabile schreiben, wo es einfach keine zwei Meinungen gibt, als dass das Schrott ist. Hier ist mir das zu subjektiv und mir fehlt die Selbstreflexion, dass es eben für deinen Typ Musiker nicht die richtige Wahl ist. Der Test gibt aber den Eindruck, als ob der SE nicht zu gebrauchen ist, was schlicht nicht wahr ist.Nochmals nichts für ungut, ich bin da in der Wortwahl übers Ziel geschossen, an meiner Kritik ändert das aber nichts. :)
Antwort auf #1.1 von Tobias Philippen
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJohannes sagt:
#1.1.1.1 - 28.10.2022 um 21:36 Uhr
Wer einen Kurzweil programmieren kann und sich mit VAST auskennt, programmiert die Sounds vom Kronos oder Fantom in Grund und Boden. Die Werkssounds wirken lasch und eben nicht mit Hall und Delays überflutet wie in den anderen Workstations. Nach dem Editieren sind sie jedoch unschlagbar,gerade im Livebetrieb. Die Synthesizer-Klänge nehme ich auch lieber aus nem korg..aber Rhodes,Pianos und Orgeln sind allesamt besser ( nach dem Editieren und verstehen von VAST!) Jedoch finde ich auch die 2.500€ NP zu teuer! Habe ein Forte SE für 900€ gebraucht bekommen und in Relation zu den teuren Roten ein super Liveinstrument mit tollen Masterkeyboardfunktionen und guter Tastatur.
Antwort auf #1.1.1 von duplobaustein
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenUmjereni sagt:
#2 - 21.07.2016 um 09:24 Uhr
Sicherlich hat der Kurzweil hier und dort seine Schwächen. Aber derart pingelig ein Instrument zu testen, das ist schon wirklich eine Sauerei. Überhaupt, einen NordStage mit einem "KurzweilStage" in Sachen Bedienung zu vergleichen führt in den klassischen "Äpfel mit Birnen" Vergleich, einen Basisfehler, welchen sich ein Tester in keiner Weise leisten dürfte, da das Bedienungskonzept wie auch die Möglichkeiten bei beiden Instrumenten grundverschieden sind. Stelle sich der Tester einen Kurzweil User vor, der den NordStage als unterdurchschnittlich abstempelt, da noch kleineres Display (!!!) und nur 6 Zonen mit festen (ach wie grausam) Splitzonen.
duplobaustein sagt:
#2.1 - 21.07.2016 um 09:39 Uhr
Lustigerweise wird beim Artis vom umfangreichen, hochwertigen Soundangebot geschwärmt. xDDie Soundbesipiele hier sind auch absolut Spitze, ich verstehe hier die Einschätzung überhaupt nicht. Klar, das ist subjektiv, aber als Tester sollte man darauf auch ab und zu mal hinweisen, das das die persönliche Meinung ist.Der Test stellt den Forte ja als absolut unbrauchbar dar. Handwerklich ein sehr, sehr schwacher Test.
Antwort auf #2 von Umjereni
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenduplobaustein sagt:
#2.1.1 - 21.07.2016 um 13:42 Uhr
Aber wenigstens hat er sich offenbar Zeit genommen für den Test, das muss man heute respektieren. Viele machen das nicht.
Antwort auf #2.1 von duplobaustein
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTobias Philippen sagt:
#2.1.1.1 - 21.07.2016 um 16:27 Uhr
Danke.
Antwort auf #2.1.1 von duplobaustein
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenduplobaustein sagt:
#2.1.1.1.1 - 24.11.2016 um 10:35 Uhr
Es gab übrigens schöne Updates zum SE. So ist jetzt ein vollwertiger Sequenzer an Bord, mit 32 Effektblöcken wurde die Effektpower verdoppelt und viele sehr schöne Sounds aus der K und PC3 Serie wurden für den SE konvertiert.Vielleicht ändert das ja noch was an der Meinung.https://www.youtube.com/wat...
Antwort auf #2.1.1.1 von Tobias Philippen
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTobias Philippen sagt:
#2.1.2 - 21.07.2016 um 16:27 Uhr
Ich habe die Soundbeispiele ja selber gemacht. Klar, Sound ist immer subjektiv. Ich gebe Dir recht, daß man darauf noch dezidierter hinweisen könnte, aber ich dachte, das sei klar. Die Beispiele dienen ja dazu, daß man es sich selber anhören und sich eine eigene Meinung bilden kann. Wem diese Sounds gefallen, den hält ja niemand davon ab, sich das Forte SE zu kaufen.
Davon abgesehen denke ich, daß ich als Besitzer eines Wurlitzers, eines originalen Prophet 5 etc ganz gut beurteilen kann, welche Qualität die Sounds haben. Aber wie gesagt: Das kann ja jeder für sich beurteilen.Auch hier: Du beschimpfst mich als "handwerklich sehr, sehr schwach", lieferst aber dafür keine Argumente. Ist das damit begründet, daß ich nicht auf die notwendig subjektive Beurteilung von Sound hingewiesen habe? Das wäre wohl etwas wenig für eine solche Beleidung, oder?
Antwort auf #2.1 von duplobaustein
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenduplobaustein sagt:
#2.1.2.1 - 21.07.2016 um 20:58 Uhr
Doch genau darum gehts mir, weil der Test einem Einsteiger, der keine Ahnung hat eben vermittelt, dass er mit der Forte SE auf der Bühne keine Chance hat. Das ist absolut nicht als subjektiv gekennzeichnet, sollte aber doch deutlich zu sehen sein. Deswegen vom journalistischen Handwerk schwach.Wenn ich dich beleidigt habe, so möchte ich mir hier auch entschuldigen, so hart wars dann doch nicht gemeint! Forumssprache...Wie gesagt, finde ich es heutzutage schon toll, dass sich überhaupt noch wer Zeit für einen ordentlichen Test nimmt und nicht einfach nur vom Datenblatt abschreibt.
Antwort auf #2.1.2 von Tobias Philippen
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTobias Philippen sagt:
#2.2 - 21.07.2016 um 16:21 Uhr
Also, wenn ich mir ein Gerät für 2.500 EUR kaufen möchte, bin ich ganz froh, wenn sich jemand die Mühe macht, es sich bis ins Detail anzusehen. Was Du mit "Apfel und Birnen" meinst, weiß ich nicht. Ich habe den Kurzweil an seinem eigenen Designkonzept gemessen, das, wie ja zu lesen ist, gerade nicht mit dem eines Nord Stage zu vergleichen ist. Der Nord Stage braucht kein großes Display, der Kurzweil bräuchte es durchaus ...
Antwort auf #2 von Umjereni
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenUmjereni sagt:
#2.2.1 - 21.07.2016 um 22:41 Uhr
Verehrter Tobias,
eine einfache Frage: wie viele Klicks braucht es denn, um beim hochgelobten Nord Stage vom Program 1 auf Program 250 zu springen??? Sie haben ja den Nord als Vergleich herangezogen. Und ich wage mal zu behaupten: Die Programmstruktur eines Nord hat absolut nichts mit Ergonomie und Bühnentauglichkeit zu tun! Bitte, entschuldigen Sie im voraus meine Ausdrucksweise, aber nur ein Idiot kommt auf die Lösung die derzeit im Nord Stage zur Programmauswahl geboten wird. Ein Bilderbuchbeispiel wie man "Sound Selection" nicht machen soll: Also Nord bietet vier "Programm Banks" und jede Bank hat zwanzig (20) Seiten. Also, wenn ich beispielsweise die Bank "C" anwähle, dann muss ich 10 Mal drücken, um zur zehnten Program Page zu gelangen und dann noch das entsprechende Program unter fünf verschiedenen auszuwählen. Ich frage Sie ganz ernst, haben sie jemals live gespielt? Haben Sie und die Herren bei Nord überhaupt eine Ahnung was es heißt zwölf Mal irgendwelche Taster zu drücken um vom Setup A zum Setup B zu gelangen??? Oder eine andere Frage: wie oft haben SIE die Attack Phase eines Pianos live verändern müssen und waren dabei froh, dass IHNEN ein Nord Stage einen dedizierten Knob angeboten hat?
Antwort auf #2.2 von Tobias Philippen
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTobias Philippen sagt:
#2.2.1.1 - 22.07.2016 um 17:14 Uhr
Ebenfalls verehrter Umjereni,
Danke, daß Sie uns kurz auch die zweite Untugend des Forenposters demonstrieren: die Unterstellung. Dazu ganz flott:1. "Haben Sie jemals live gespielt?": Ein schneller Blick in meine Vita hätte Sie sicher davon überzeugt, daß diese Frage/Unterstellung ziemlich unsinnig und unnötig ist. Ohne hier Name-Dropping betreiben zu wollen, möchte ich doch sagen: Ja, habe ich in sehr ausreichendem Maße, langjährig und, meine ich, auf anständigem Niveau. Ich weiß also durchaus, was eine bühnentaugliche Programmanwahl ist. (Jene des Forte habe ich im übrigen nicht im Mindesten kritisiert).
2. "Sie und die Herren bei Nord": Meine Verbindung zu Clavia beschränkt sich im Wesentlichen darauf, daß ich mir vor wohl 10 Jahren das Nord Stage der ersten Generation gekauft habe und dieses bis heute benutze. Weder bin ich also mit Clavia geschäftlich verbunden noch habe ich ein Endorsement oder Ähnliches. Folglich habe ich leider überhaupt keinen Einfluß auf die Gestaltung der Nord-Instrumente und fühle mich auch nicht wohl damit, in dieser Weise mit Clavia in eine Mannschaft gesteckt zu werden.Und nun zum Inhalt: Da ich (s.o.) keine Bühnenerfahrung mit den aktuellen Nord-Modellen habe, kann ich Ihre Kritik weder bestätigen noch verneinen. Es klingt in der Tat kompliziert. Aber daß ein Feature bein einem Konkurrenten womöglich mißlungen ist, macht andere Features beim Forte leider nicht besser.Nein, die Attack Phase eines Pianosounds verändere ich live in aller Regel nicht. Wohl aber häufig jene von Pads und anderen Sounds. Da ist ein entsprechendes Poti absolut willkommen.
Antwort auf #2.2.1 von Umjereni
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenmusictm sagt:
#3 - 26.01.2017 um 21:00 Uhr
Kurzweil umgab immer der Nimbus besonderer Exklusivität - wahrscheinlich auch, weil die Geräte früher in der Preisklasse "unerschwinglich" zu finden waren. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Geräte von Kurzweil beim Händler oder auf der Musikmesse angetestet. Irgendwie fragte ich mich aber jedes Mal, was daran so besonders ist. Klanglich haben mich die Keyboards nie umgehauen. Gerade die Pianos enttäuschten mich, obwohl ich immer dachte, dass die Geräte gerade in deren Reproduktion so gut wären. Der Test spiegelt daher genau diesen Eindruck wieder. Im Übrigen finde ich es sehr erfrischend, dass ein Test auch mal kritisch ausfällt - in den letzten Jahren hatte ich immer den Eindruck, dass sich die Printmedien immer in einer ausgesprochene Lobhudelei ergehen und nur noch minimale Dinge kritisiert werden. Warum das so ist, ist klar (man will den Firmen halt nicht auf die Füße treten). Von daher hoffe ich, dass es öfter einfach mal eine kritische Meinung gibt. Auch wenn diese manchem Leser nicht gefällt - persönliche Attacken gegen den Autor sollte es dennoch nicht geben! Man kann auch einfach mal auf der sachlichen Ebene bleiben!
Mike sagt:
#4 - 27.08.2021 um 14:27 Uhr
Kritik ist beim Forte an so gut wie KEINER Stelle angebracht. Die
Maschine ist ausgereift, klangtechnisch unübertroffen und selbst aktuellen
Modellen anderer Hersteller weit voraus. Der Autor dieses Artikels hatte
entweder keinen Bock, liebt den Verriss oder hat NULL Ahnung!