Praxis
Mit den Gehäuseausmaßen eines klassischen Röhrentops und einem Gewicht von knapp über 16 kg ist das DE600HE für heutige Verhältnisse ein vergleichsweise sperriges Gerät. Wer die bullige Optik will, der muss also wohl oder übel den ungünstigen Schlepp-Faktor in Kauf nehmen. Als Belohnung gibt es dann allerdings auch einen Sound, der tadellos zur Optik des Amps passt. Ein druckvoller, breiter Bass-Sound, der schon bei neutraler und cleaner Einstellung deutlich nach Röhre klingt. Mit zunehmendem Tube-Gain kann man die Vorstufe auch mit einem passiven Bass bis zu einer satten Verzerrung treiben und bekommt auf dem Weg dahin sämtliche Schattierungen (wie leicht angezerrte, crunchige Sounds, etc.) geliefert. Wie bei einem echtem Röhrentop eben, Hut ab. Und auch bei weit aufgedrehtem Gain verhält sich der DE300HD wie ein Röhrenamp. Der Sound wird wärmer und breiter und verliert nicht an Fundament oder bricht gar ein, wie es bei überforderten Transistorendstufen gerne mal der Fall ist. Um dies zu erreichen, setzen die Kustom-Sounddesigner ihre „Organic Clipping“-Schaltung ein, die bei heftiger Forderung der Endstufe das Verhalten eines Vollröhrenamps simulieren soll. Und das macht sie wirklich gut! Wie gesagt, der Sound bleibt auch untenrum stabil, wird sogar etwas breiter, und man hat den Eindruck, dass der Amp deutlich lauter abliefert als man es von einer 300 Watt Transistorendstufe erwarten würde.
Für dich ausgesucht
Auch der Room-EQ ist ein durchaus gelungenes Feature, nicht zuletzt schon deshalb, weil dadurch der eigentliche EQ zum Einstellen des Sounds frei bleibt und nicht dazu benutzt werden muss, Raumklangprobleme in den Griff zu bekommen. Umgekehrt kann man den Room-EQ aber auch hervorragend zum Soundshaping benutzen, um z.B. harsche Höhen moderner Bässe abzumildern. Besonders der Bassbereich des Room-EQs ist bestens geeignet, um den oft problematischen tiefen Wummerfrequenzen den Schrecken zu nehmen. Natürlich wird man nicht in jedem Raum zu absolut befriedigen Ergebnissen kommen, aber mit den zwei Filteroption Notch und Highpass und dem zusätzlichen normalen EQ hat man eine Menge Werkzeuge an der Hand, um dem Dröhnen auf den Leib zu rücken. Weniger begeistert hat mich die zuschaltbare Speakeremulation des Line-Outs. Hierbei werden die Höhen deutlich hörbar abgesenkt, was zwar zu einem dumpferen, aber für meine Ohren nicht wirklich überzeugenden „Lautsprecher-Sound“ führt – wie man es von aufwendigeren Emulationen her kennt. Ich habe im Audiofile „Speaker Emu Off/On“ den Amp sechs Takte lang Flat aufgenommen und nach der Pause die Speaker-Emulation dazu geschaltet, damit ihr euch eurer eigenes Urteil bilden könnt.
So, jetzt heißt es “anschnallen und Lauscher aufsperren”:
Stephan sagt:
#1 - 15.11.2011 um 18:36 Uhr
Ein TOP-Teil !!!!
Wirklich klasse, was Kustom da für kleines Geld anbietet.
Ich spiele den Amp jetzt seit einigen Monaten und er hat meinen Ashdown ABM-500 Evo 3 glatt abgehängt.
Der DE-300 macht einfach SPASS !!!!!!
Und er rockt und rollt.....
Thunderbird sagt:
#2 - 13.01.2012 um 16:41 Uhr
Also ich habe dieses Prachtstück seit knapp 1 Monat.....kann ich jedem nur empfehlen der nen guten Sound braucht.....absolut top.......sehr empfehlenswert
Mr. Flatwound sagt:
#3 - 25.02.2012 um 00:12 Uhr
Toller Amp! Spiele sonst einen Markbass Little Mark Tube, aber für ein Rock-Trio brauchte ich einen fetteren, angezerrten Sound. Und den bietet der Kustom für einen unschlagbaren Preis. Habe erst zwei Gigs damit gespielt, aber bin schon begeistert. Beim letzten Gig stellte ich die Bass-backline und vom Kustom mit zwei H&K Boxen (2x10 + 1x15) war auch die andere Band begeistert.
Buzztard sagt:
#4 - 23.03.2012 um 10:02 Uhr
Der Amp hat wirklich einen guten Sound und ist super verarbeitet. Am Samstag kommt der erste Live-Test. Was ich ein wenig albern finde, ist das kleine Lämpchen hinter der Röhre, um die Röhre scheinbar noch markanter "leuchten" zu lassen......... Alles in Allem aber Top Preis-Leitung!