Kustom KDA50 Test

Praxis

Laut und Aggressiv

Auf die schweren Rocker unter den E-Drummern wird die obige Überschrift möglicherweise vielversprechend wirken, aber leider besteht zur Freude nicht allzu viel Anlass. Man könnte dem Kustom KDA50 zugutehalten, dass er wirklich laut ist, und eine ordentliche Pegelreserve zu haben, ist bekanntlich immer eine gute Sache. Und tatsächlich handelt es sich hier auch um einen der wenigen spezialisierten E-Drum-Monitore, die im Bass einen gewissen Druck aufbauen können. Die tiefen Anteile des Frequenzspektrums klingen aber recht verwaschen und undefiniert, und vor allem in den hohen Mitten präsentiert sich die Box mit einer unangenehm aufdringlichen Schärfe. Es wirkt, als hätte man einen verrückten Toningenieur mit einem sehr schmalbandigen Equalizer auf den Frequenzgang losgelassen. Vor allem bei höheren Lautstärken erzeugt das bei mir persönlich ein dringendes Bedürfnis, den KDA50 wieder leiser zu stellen, und das liegt nicht nur daran, dass die Box ab einem gewissen Pegel recht deutlich zu verzerren beginnt. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Begleitet wird all das von einem recht deutlichen Grundrauschen. Nun gut – es ist alles eine Frage der Relation, und der Millenium DM-50 zeigt, dass es klanglich auch noch unvorteilhafter geht.

Mit dem Equalizer, der mit seinen drei Bändern für Bässe, Mitten und Höhen bei 60 Hz, 800 Hz und 10 kHz ansetzt und jeweilige Anhebungen oder Absenkungen um bis zu 12 dB erlaubt, kann man zwar halbwegs arbeiten, der unausgewogene Grundklang lässt sich durch ein Schrauben an den Potis allerdings nicht verschleiern. Was in unbehandelten Räumen, die zum Dröhnen neigen, definitiv klangliche Vorteile bringen kann, ist eine Absenkung im Bass. Das Höhenband nimmt bei Anhebungen dagegen leider auch die Schärfe der hohen Mitten mit nach oben und hat nur bei sehr vorsichtigen Einstellungen einen möglichen positiven Effekt.

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