Der SynthMaster One der türkischen App-Schmiede KV331 Audio zählt schon seit längerem zur Riege populärer Desktop-Soft-Synths und ist seit einiger Zeit auch als iOS-App verfügbar.
Was man damit so alles anstellen kann und wie der preisgünstige Synthesizer klingt, erfahrt ihr in unserem Test.
Klangerzeugung
Die Klangerzeugung des SynthMaster One basiert auf zwei luxuriös ausgestatteten Oszillatoren (inklusive Suboszillator), die neben den üblichen Grundwellenformen subtraktiver Synthesizer und haufenweise Wellenform-Samples legendärer Hardware-Synths über eine hohe Anzahl an Wavetables verfügt. Eigene Wavetables können sogar ganz unkompliziert per Drag-and-drop importiert werden und anstelle der Oszillatoren ist es außerdem möglich externe Eingangssignale mit den klangverändernden Möglichkeiten des Synths zu bearbeiten. Diverse Tuning-Parameter der Oszillatoren sind hilfreich zur Generierung analoger Wärme bis hin zum berüchtigten Supersaw-Sound, der seit den späten 90er-Jahren wenig an Popularität eingebüßt hat. Weiterhin lassen sich mit dem semimodularen Synth, der über vier Hüllkurven, drei LFOs und zwei Filter verfügt, per Modulationsmatrix bei Bedarf sehr lebendige Klangkreationen programmieren.
Konnektivität und weitere Features
Zur Einbindung in iOS- und DAW-basierte Setups ist der SynthMaster One mit den gängigen Schnittstellen (AUv3, Inter-App Audio, Audiobus, Ableton Link, IDAM MIDI, Bluetooth MIDI) bestens gerüstet, doch auch intern hat der Synth noch einiges zu bieten. Wie viele Konkurrenzprodukte verfügt der SynthMaster One über einen Arpeggiator und Sequenzer mit bis zu 32 Steps. Laut Manual ist außerdem ein Austausch der voll kompatiblen Klangprogramme mit der Desktop-Version des Synthesizers möglich, was ich mangels Plugin-Variante nicht testen konnte.
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Bedienung
Trotz seiner vielfältigen Möglichkeiten ist der SynthMaster One logisch nachvollziehbar und übersichtlich aufgebaut, allerdings fällt mir die Bedienung auf dem 9,7″-Touchscreen meines iPad (6. Generation) etwas schwer, da die Bedienelemente relativ klein sind und sich außerdem einige Parameterwerte während der Eingabe nicht immer optimal ablesen lassen. Eine erweiterte, optionale Fensterstruktur wie bei einigen Konkurrenzprodukten wäre aus meiner Sicht eine bessere Lösung – zumindest für kleine Screens.
Sound
Die folgenden Audiobeispiele beinhalten ausschließlich Sounds und die internen Effekte des SynthMaster One.
Fazit
Es gibt kaum ein Genre, in dem sich der SynthMaster One nicht gewinnbringend einsetzen lässt. Mit Leichtigkeit beherrscht er eine große Bandbreite – von klassischen Synthesizersounds bis hin zu experimentellen Klangwelten – und aufgrund der Importmöglichkeit von Wavetables sind den klanglichen Möglichkeiten kaum Limits gesetzt. Der SynthMaster One von KV331 Audio ist eine absolut inspirierende Investition für iOS User, lediglich die Bedienergonomie auf dem 9,7″-Touchscreen meines iPads ist im Gegensatz zu einigen anderen iOS-Synths mit konsequenterer Fensterstruktur etwas eingeschränkt.
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- vielseitige Soundmöglichkeiten
- Wavetable Import
- Audio Input
- Modulationsmatrix und MIDI Mapping
- interessante Tuning-Parameter (sowohl im Osc-Modul als auch bei den Keyboard Scales)
- umfangreiche Konnektivität
- etwas unhandliche Bedienbarkeit (auf 9,7″-iPad)
- hohe Lautstärke der Presets neigt zum schnellen Übersteuern
- iOS Synth App für iPad und iPhone (7+)
- 16 Stimmen
- 2 Wavetable Oszillatoren mit Suboszillator und Unison Modes
- 2 Filter mit flexiblem Routing-Möglichkeiten
- 4 Hüllkurven
- 3 LFOs
- 650 Presets
- Modulationsmatrix
- Arpeggiator und Step Sequencer
- 11 Effekttypen (6 FX-Slots)
- diverse Keyboard Scales, u. a. entsprechend dem Tuning analoger Synth-Klassiker
- Konnektivität: Standalone, AUv3, Inter-App Audio, Audiobus, Ableton Link
- CC Mapping
- MPE-kompatibel
- mindestens iOS 11+
- 10,99 EUR (21.03.2020)
- vielseitige Soundmöglichkeiten
- Wavetable Import
- Audio Input
- Modulationsmatrix und MIDI Mapping
- interessante Tuning-Parameter (sowohl im Osc-Modul als auch bei den Keyboard Scales)
- umfangreiche Konnektivität
- etwas unhandliche Bedienbarkeit (auf 9,7"-iPad)
- hohe Lautstärke der Presets neigt zum schnellen Übersteuern