Der spanische Hersteller LA67 produziert kostengünstige Eurorackmodule, die sich insbesondere für den Einstieg in die Materie des Modularsysnthesizers eignen.
Immer mehr Synthesizer-Fans steigen dieser Tage in den Bereich der Eurorack-Modularsysteme ein. Entsprechend wächst auch das Angebot an Modulen, was Neulingen nicht selten schnell die Sprache verschlägt: Es ist schwierig, im Dschungel der Klangerzeuger, Filter und Effekte die richtigen Elemente für das eigene Soundprojekt zu finden. Daher testen wir regelmäßig preiswerte Einsteiger-Module wie das Behringer System 100 oder die Modul-Kombi aus Capt’n Big-O und Mr Phil Ter von cre8audio. Ein ähnliches Team steht in diesem Test im Fokus, nämlich der Oszillator T-ZED und der Filter MACA der spanischen Modulschmiede LA67. Wir prüfen, wie einsteigerfreundlich sie sind – und was Fortgeschrittene mit ihnen anstellen können.
Details
Wie die zwei bereits getesteten Module von cre8audio haben auch der T-ZED Oszillator und der MACA Filter von LA67 zum Ziel, hochwertige analoge Klangerzeugung zum kleinen Preis anzubieten. Mit einem Gesamtpreis von knapp 340 Euro liegen sie rund 90 Euro über der Kombination aus Capt’n Big-O und Mr Phil Ter. Was haben sie für das zusätzliche Geld zu bieten?
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LA67 T-ZED: Analoger Basisozillator
Der 12 Teileinheiten breite T-ZED setzt klangtechnisch auf eine Kombination aus Waveshaping und Phasenmodulation, zwei sehr flexible Formen der Klangerzeugung. Sein Layout ist simpel und übersichtlich: Oben am Panel können fünf Wellenformen abgegriffen werden: Sinus, Dreieck, Sägezahn und Puls plus das Resultat des integrierten Waveshapers.
Phasenmodulation und Waveshaping für Einsteiger
Dieses Waveshaping wird mit dem „Shape“-Regler sowie einem zugehörigen CV-Eingang mit Abschwächer kontrolliert: Der T-ZED kann über den gleichnamigen Ausgang frei zwischen Sinus-, Dreieck- und Sägezahnwelle morphen und jede erdenkliche Zwischenform ausgeben. Das Feature mit seinem dedizierten Modulationseingang erinnert stark an den Buchla 258 Oszillator, der gerade von Tiptop Audio neu aufgelegt wird. Der bietet für einen ähnlichen Preis gleich zwei Oszillatorkerne mit Waveshaping von Sinus zu Puls bzw. Sinus zu Sägezahn sowie FM statt Phasenmodulation – dafür aber nur zwei gleichzeitig abgreifbare Wellenformen.
Die Phasenmodulation am T-ZED beeinflusst alle fünf ausgegebenen Wellenformen parallel und läuft über zwei Parameter, das Modulationssignal und den „Mod Index“. Die dafür verantwortlichen Signale können über CV-Eingänge von externen Modulen kommen. Der Mod-Index, also die Intensität der Modulation der Oszillator-Phase durch das „Mod In“-Signal, bietet einen bipolaren Abschwächer. Denn der T-ZED beherrscht sogenannte „Through-Zero“-Phasenmodulation, die mit ‚negativer Modulation‘ durch 0 Hertz hindurch für besonders stimmstabile, obertonreiche Sounds sorgt.
Alle genannten Features beherrscht der Oszillator von LA67 zudem im LFO-Bereich, in den er über einen robusten Kippschalter oben links geschaltet werden kann. Heißt: Falls er nicht als Stimme zum Einsatz kommt, kann der T-ZED fünf Modulationssignale zu Patches beisteuern. Und einen Sync-Eingang für eine engere Kopplung mit (s)einem (Modulations-)Oszillator hat er auch noch – ein sehr vielseitiges Modul!
LA67 MACA: Multimode-Filter
Wie bereits der T-ZED Oszillator arbeitet auch der kleine MACA Filter voll analog. Er punktet bei Besitzern kleinerer Performance-Cases durch seine Breite von gerade einmal sechs Teileinheiten und sein erneut sehr übersichtliches Layout. Allerdings hat er eine leicht andere Panelfarbe als der T-ZED – was, wenn man die Module nebeneinander im Case hat, visuell etwas verwirrt. Auch mussten wir bei unserem Testmodell ein etwas uneinheitliches Poti-Feeling feststellen. An das kann man sich sicherlich gewöhnen, den ersten Eindruck schmälert es aber schon, wirkt das Modul dadurch doch leider etwas billig.
Den Sound hat das alles zum Glück nicht beeinflusst, wie gleich zu hören sein wird. Drei Filter stehen am MACA parallel bereit: Ein 4-poliges Bandpassfilter und zwei Tiefpassfilter, eins 2-polig und eins 4-polig. Ein Hochpassfilter gibt es leider nicht, dafür einen Input-Drive, einen Cutoff- und einen Resonanzregler sowie einen bipolaren Abschwächer für die Filtermodulation.
Ab in die Selbstoszillation
Wie es sich für ein analoges Filter gehört, kann dieses sinusmäßig oszillieren, was das Modul, wenn man ganz kreativ drauf ist, zu einem möglichen Modulator des T-ZED macht. Daran haben die Entwickler von LA67 bestimmt gedacht, als sie dem MACA neben einem CV-Eingang für die Resonanz auch einen für 1V/Okt.-Signale verpasst haben. Ansonsten wäre nämlich für die Phasenmodulation noch ein dritter Oszillator nötig, den man zu Beginn einer Eurorack-Laufbahn vielleicht noch nicht im Case hat.