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LAB Gruppen PDX3000 Test

Praxis

Was darf man von einer vergleichsweise günstigen DSP-Endstufe aus dem Hause LAB Gruppen in der Praxis erwarten? Das Gerät richtet sich eher an den Endanwender als an den professionellen Touring-Betrieb. Daher ist eine unkomplizierte Bedienung wichtig. In diesem Punkt kann die DSP-Sektion überzeugen. Die Bedienung am Gerät ist dank des grafikfähigen Displays und der zahlreiche Taster samt dem Encoder für die Parametereingabe wirklich gelungen. Im Grunde ist das Bedienmenü selbsterklärend. Mit den Pfeiltasten navigiert man durch die Menüs und verändert die Werte mit dem Push-Encoder. 

Einer der wenigen Nachteile bei der Bedienung über das interne Display ist die fehlende Gesamtübersicht. Wer ein Lautsprecher-Preset ohne Voreinstellungen am Gerät selbst anlegen möchte, der benötigt dafür Zeit und sollte dabei möglichst keine Fehler machen, denn eine Gesamtübersicht zur einfachen Überprüfung der Parametereingaben bietet nur die Remote Software. 

Mein Tipp: Wer für seine Lautsprecher- oder PA-Setups viele Parameter einstellen muss, der sollte vorzugsweise mit der Software arbeiten. Das ist schneller und auch sicherer. Muss man auf der Baustelle nur ein, zwei Einstellungen wie Laufzeiten-Delays oder ein, zwei EQ-Punkte anpassen, muss man dafür nicht zwingend seinen Laptop ausgraben. 

Für alle anderen Aufgaben würde ich den Download der PDX-Controller Software auf der LAB Gruppen Website ( https://www.labgruppen.com/product.html?modelCode=P0CBT#  ) empfehlen. Was die Auswahl der kompatiblen Betriebssysteme angeht, sieht es leider sehr übersichtlich aus. Mac- und Linux-User finden leider kein passendes Angebot, lediglich eine Windows-Version wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Die kompakte Software besteht aus einem knapp zwei MB großen ZIP-File. Die Installation ist denkbar einfach: entpacken und die EXE-Datei ausführen. Anschließend verbindet man den Computer mit der PDX3000-Endstufe mit Hilfe des beiliegenden USB-Kabels. Die Verbindung steht mit einem Mausklick – das ist anwenderfreundlich. Die Oberfläche ist optisch ansprechend und die Navigation dank klar benannten Tabs („setup“, „configuration“ usw.) einleuchtend. Anhand der Screenshots vermittelt sich der Funktionsumfang.

DSP der LAB Gruppen PDX3000

Der DSP bietet alle wichtigen Funktionen und erlaubt ein zügiges Erstellen eigener Presets. Dabei erhält auch der weniger erfahrene Anwender praxisnahe Unterstützung. Ein Dauerthema sind korrekte Einstellungen der Limiter. Die PDX3000 verfügt über je einen Peak Limiter pro Kanal. Professionelle Touring Amps haben meistens noch einen zweiten RMS-Limiter im Gepäck. 

RMS-Limiter sollen im Dauerbetrieb eine Überhitzung der Schwingspule verhindern, während Peak-Limiter dafür sorgen sollen, dass die maximale Auslenkung (X-Max) der Lautsprechermembrane nicht überschritten wird. Die Berechnung der passenden Parameter nicht ganz einfach. Es sei denn, man nutzt die PDX-Controller-Software. Hier wählt man nur die Nennimpedanz des verwendeten Lautsprechers aus und zieht den Limiter Threshold so lange herunter, bis die Wattzahl im PDX-Limiter mit der Belastbarkeit des Lautsprechers übereinstimmt. Das erspart dem Anwender die rechnerische Ermittlung der passenden Parameter. Ähnlich einfach sind die weiteren Features der Software in ihrer Bedienung. 

Ungewöhnlich aber durchaus nützlich sind die beiden dynamischen EQs pro Kanal. Nicht wenige Lautsprecher verändern ihren Klang, wenn sie an ihrer Belastungsgrenze betrieben werden. Gerade Kompressionstreiber neigen unter Volllast zu deutlich höheren THD-Werten bzw. Verzerrungen. Dynamische EQs können dazu genutzten werden, um beispielsweise der gefürchteten „Mittenfräse“ zwischen 2-4 kHz Einhalt zu gebieten. Dazu stellt man den Threshold des dynamischen EQs derart ein, dass dieser den kritischen Mittenbereich nur bei sehr lauten Passagen um einige dB absenkt. Gerade bei Live-Musik mit hoher Dynamik erzeugt das einen merkbar ausgeglicheneren Sound. Mit der PDX3000 kein Problem.

Fotostrecke: 6 Bilder Die PDX-Controller-Software ist sehr User-freundlich

Neben den DSP-Qualitäten sollte man nicht vergessen, dass die PDX3000 darüber hinaus schlichtweg eine gute Endstufe ist. Die Lüfter arbeiten überraschend leise, der Amp verfügt über ein niedriges Grundrauschen und die 1.500 Watt pro Kanal an vier Ohm nehme ich dem Verstärker durchaus ab. An Zwei-Ohm-Lasten reduziert sich die Leistung allerdings auf 2 x 1.000 Watt pro Kanal. Das bedeutet, dass man den Zwei-Ohm-Betrieb nur im Ausnahmefall verwenden sollte. Im Test schaltete die PDX3000 im Zwei-Ohm-Betrieb jedenfalls nicht ab. Es geht halt einfach mit reduzierter Leistung zugange, weshalb der Vier-Ohm-Betrieb der Normalfall darstellen sollte. Zumindest für den Antrieb von Subwoofern. 

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Thimo sagt:

#1 - 26.11.2022 um 21:45 Uhr

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Habe zwei dieser Endstufen, leider ist an beiden Ausgängen eine DC Spannung von 0,351V zu messen, was absolut tödlich für die Hochtöner ist. Auf Anfrage bei LAB.Gruppen und später bei Music Tribe, kam bis dato noch keine Antwort. Werde diese dann umgehend zurück schicken. Man merkt eben doch, das es Behringer Qualität ist.

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