ANZEIGE

Lauten Audio Series Black LA120 FET Test

Praxis

Problemlose Handhabung, schlecht ablesbare Beschriftungen

Ich habe die beiden Lauten Audio Series Black LA120 FET in verschiedenen Szenarien rund ums Schlagzeug und an der Dreadnought-Gitarre ausprobiert. Als Referenz-Mikrofone kommen meine zuverlässigen Oktava MK012 zum Einsatz, die günstiger sind, allerdings auch über eine im Vergleich deutlich reduzierte Ausstattung verfügen. An allen Schallquellen überzeugen die LA120 mit einem höhenreichen Sound, driften aber nicht in die gefürchteten, harschen Klanggefilde mancher fernöstlicher Mikrofone ab. Zweifellos verbesserungswürdig sind hingegen die schlecht ablesbaren Beschriftungen der Schalter. Auch in gut beleuchteten Räumen muss man sehr genau hinsehen, um zu wissen, welchen der beiden Schieber man gerade bewegt. Die weiße Farbe des Logos würde den Buchstaben und Ziffern ebenfalls gut zu Gesicht stehen.

Als Overhead-Mikrofone sind die LA120 sehr gut geeignet

An meinem Yamaha-Recording-Kit mit den Größen 18 x 14, 10 x 8, 12 x 8, 14 x 10 sowie einer Canopus-Zelkova-Snaredrum in 14 x 6,5 macht sich das Lauten-Stereopärchen wirklich gut. Es klingt im Vergleich deutlich präsenter als die Oktavas, neigt aber nicht zur Schärfe. Auch die Tiefenstaffelung gefällt mir gut, im Mix mit den anderen Mikrofonen entsteht ein realistisches Bild des Drumkits. Gespannt war ich im Vorfeld besonders auf den High Cut. Bei den Soundfiles Nummer 9 und 10 könnt ihr gut hören, wie der 15-kHz-Cut den Becken obenrum die Schärfe nimmt. Wie ein wirklich guter EQ klingt er allerdings nicht, stattdessen macht sich eine gewisse “Blechigkeit” breit, außerdem leidet die Räumlichkeit etwas. Die von mir verwendeten Becken sind allerdings eher von weich klingender Natur, als “Notfall-Knopf” für schlechte Räume und kreischende Bleche dürfte der High Cut also sinnvoll sein. Für einen gewollten Retroeffekt bietet sich dann der Schnitt bereits ab 10 kHz an – hier muss einfach selbst experimentiert werden. Erwartungsgemäß klingen die Omnikapseln über dem Drumkit räumlicher und distanzierter, Präsenz und Attack der Felle treten in den Hintergrund. Wie sich das anhört, habe ich in den letzten beiden Files dokumentiert.

Fotostrecke: 2 Bilder Lauten LA-120 als Overhead-Mikrofone.
Audio Samples
0:00
Lauten LA 120 Solo Lauten LA 120 Kit Lauten LA 120 Toms solo Lauten LA 120 Toms im Kit Oktava MK 012 Solo Oktava MK 012 Kit Oktava MK 012 Toms solo Oktava MK 012 Toms im Kit Lauten LA 120 High Cut 15 kHz Solo Lauten LA 120 High Cut 15 kHz Kit Lauten LA 120 Toms solo, Omnikapseln Lauten LA 120 Toms im Kit, Omnikapseln

Omnikapsel: Praxisbeispiel Drum Room

Aus Spaß habe ich ein Lauten LA120 mal 150 Zentimeter vor das Set gestellt und mit einer Omnikapsel ausgestattet als Drum Room Mic verwendet. Außerdem habe ich den 15-kHz-Schalter aktiviert. Ich verfüge nicht über einen großen Liveraum, trotzdem gefällt mir das Ergebnis wirklich gut. Zum Rest-Setup dazu gemischt und ordentlich komprimiert, ergibt sich ein lebendiger, großer Schlagzeugsound mit guter Dimension. So klingt das

Audio Samples
0:00
Lauten LA 120 Omni Room solo Lauten LA 120 Omni Room Kit, komprimiert

An der Hi-Hat tendiert das LA120 etwas zur Schärfe

Eine 15 Zoll große Paiste-2002-Hi-Hat aus den 70ern dient mir als Klanglieferant für die nächste Etappe. Diese Becken habe ich ausgewählt, weil sie mehr Präsenz liefern als die in den anderen Beispielen benutzte 15er-Istanbul-Agop-Om-Hat. Im Vergleich mit dem Oktava zeigt sich beim LA120 dann auch das Erwartete. Hier geht es für meinen Geschmack etwas zu hart zu, die metallischen Klanganteile werden im Grundmodus, also ohne Cuts, präsenter übertragen. Mit dem 15-kHz-Schnitt wird es etwas kompakter, der 10-kHZ-Schnitt zähmt die Becken, addiert aber wiederum eine etwas unnatürliche Blechigkeit. Wer es präsent mag, ist bei dieser Anwendung mit den LA120 gut bedient, für eine etwas weichere Abbildung empfehlen sich andere Mikrofone.

Das Lauten LA-120 klingt an der Hi-Hat etwas zu hart.
Das Lauten LA-120 klingt an der Hi-Hat etwas zu hart.
Audio Samples
0:00
Lauten LA 120 Hi-Hat solo Lauten LA 120 Hi-Hat im Kit Oktava MK 012 Hi-Hat solo Oktava MK 012 Hi-Hat im Kit Lauten LA 120 Hi-Hat solo, 15 kHz Absenkung Lauten LA 120 Hi-Hat im Kit, 15 kHz Absenkung

An der Dreadnought-Gitarre überzeugen die beiden LA120 mit Lebendigkeit

Einen tadellosen Job machen die beiden Testmikrofone auch an der akustischen Gitarre. Mit Präsenz, Räumlichkeit und Detailreichtum lassen sich die aufgenommenen Signale sehr gut weiter verarbeiten. Auch das Stereobild der in XY-Anordnung aufgenommenen Soundfiles ist überzeugend. Mit den Low- und High-Cut-Schaltern lassen sich die Aufnahmen effektiv vorformen, eventuelle Schärfen oder Basslastigkeiten eines Instrumentes lassen sich so bereits bei der Aufnahme “behandeln”. Wie immer ist bei solchen irreversiblen Vorabeingriffen natürlich ein bisschen Experimentieren angesagt. In den folgenden vier Klangbeispielen hört ihr die Lautens und die Oktavas jeweils ohne Filter, danach habe ich die, vom Kollegen Michael Krummheuer gespielte, Baton-Rouge-Gitarre mit aktiviertem 150Hz-Low-Cut-Filter aufgenommen. Das ist in diesem Falle etwas zu viel des Guten, was aber natürlich nicht den Mikros angelastet werden kann. Anschließend folgt eine Version mit dem 10kHz-High-Cut-Filter, was dem Signal einen einerseits runderen, andererseits etwas weniger räumlichen und brillanten Sound beschert. Am Schluss hört ihr ein Klangbeispiel mit den Omnikapseln, hier ist deutlich der Anstieg im Präsenzbereich zu hören. In den Mitten wirkt das Signal zurückhaltender. Ein nicht unbedingt natürliches Abbild des Geschehens, in Anbetracht der Preisklasse aber allemal akzeptabel.

Fotostrecke: 2 Bilder An der akustischen Gitarre überzeugt das LA-120 mit lebendigem Klang.
Audio Samples
0:00
Lauten LA 120 – Gitarre Strumming Oktava MK 012 – Gitarre Strumming Lauten LA 120 – Gitarre Picking Oktava MK 012 – Gitarre Picking Lauten LA 120 – Gitarre Strumming, 150 Hz Lo Cut Lauten LA 120 – Gitarre Strumming, 10 kHz Hi Cut Lauten LA 120 – Gitarre Picking, 10 kHz Hi Cut Lauten LA 120 – Gitarre Picking, Omni-Charakteristik
Kommentieren
Profilbild von Schmuhu

Schmuhu sagt:

#1 - 08.03.2022 um 11:26 Uhr

0

Woher weiß ich denn wann der Test gemacht wurde? Steht hier gar nicht mehr oder is gut versteckt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.