Praxis
Da ich erst kürzlich das größere System Maui 28 G3 als Test-PA im Studio hatte und ich weder an der Klangqualität als auch an der gebotenen Verarbeitung etwas auszusetzen hatte, war ich gespannt, inwieweit sich die beiden Systeme klanglich voneinander unterscheiden. Vor allem der Low-End-Bereich des kleineren Modells Maui 11 G3 interessierte mich brennend.
Ganz in weiß
Schon nach der Entnahme des Subwoofers war ich von der weißen Lackierung bzw. Beschichtung überzeugt: Im Vergleich zur schwarzen Standardvariante wirkt das System noch ein klein wenig edler. Vor allem im aufgebauten Zustand ist das weiße Maui-11-G3-Säulensystem ein Highlight – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es fügt sich unglaublich gut in den Raum ein und wirkt eher wie ein stylisches Möbelstück. Auf jeden Fall ist das Maui 11 G3 das ideale System für jegliche Art von Hochzeit, Geburtstag oder sonstige „nobleren“ Veranstaltungen. Auch der Aufbau gestaltet sich einfach und ich benötige weniger als eine Minute, um das komplette System betriebsbereit zu haben.
LD Systems Maui 11 G3 Bedienung leicht gemacht
Ausschließlich auf der Rückseite des Maui-Systems befindet sich das schwarz glänzende Bedienpanel, auf dem ich Audio-Einstellungen vornehmen kann. Wie auch schon beim größeren Maui 28 G3 wurde das Säulensystem, was die Anschlüsse und Features angeht, auf das Wesentliche reduziert. Die Bedienung ist folglich besonders einfach, das Bedienfeld angenehm übersichtlich und ich komme ohne ausgiebige Menü-Odysseen aus.
Klanglich nichts zu meckern
Beim ersten Test-Setup betreibe ich das Maui 11 G3 zunächst über die Bluetooth-Schnittstelle. Um das System zu verbinden, halte ich den „Hold to link“-Taster auf der Rückseite gedrückt. Sofort wird die PA in der Bluetooth-Liste meines Smartphones angezeigt und steht zur Auswahl bereit. Mit einem Fingertipp wähle ich das Maui 11 G3 aus, das Smartphone koppelt sich mit dem System und es kann losgehen.
Für dich ausgesucht
Beim Erklingen der ersten Töne eines mir gut bekannten Referenz-Songs war ich wirklich erstaunt, was das Maui 11 G3 im Bassbereich abliefert. Der gesamte Low-End-Bereich kam druckvoll und knackig daher und klang klar definiert. Dabei musste ich den Subwoofer noch nicht einmal voll aufdrehen. Auch bei einer Regler-Einstellung von ca. 14 Uhr drückte der Bass ordentlich.
Der restliche Frequenzbereich wurde ebenfalls sauber und gut ortbar im Raum wiedergegeben. Vor allem das breite Abstrahlverhalten des Säulensystems sorgte für einen gleichbleibend guten Klang im gesamten Raum.
Es machte mir wirklich Spaß mit dem Maui 11 G3 Musik zu hören: Das Säulensystemen liefert in diversen Musikbereichen eine ausgezeichnete Perfomance ab. Sogar bei voll aufgerissenem Main-Regler klang das System klar und ohne jede Verzerrung und lieferte eine durchaus beeindruckende Lautstärke. Der nächsten Party steht also auch mit dem kleineren der beiden Maui-Systeme absolut nichts im Wege, außer vielleicht der abendliche Besuch von Polizei oder Ordnungsamt.
LD Systems Maui 11 G3 im Band-Kontext
Um eine PA auf Herz und Nieren zu prüfen, hatte ich die Gelegenheit eine schöne kleine Live-Show mit dem Maui 11 G3 auszustatten. Als Erstes sorgte die weiße Außenhülle für allgemeine Begeisterung. Alle Musiker waren sich einig: Ein weißes Säulensystem hat schon ein edles Antlitz und ist auf jeden Fall mal eine optische Alternative. Lediglich die silbernen Schraubenköpfe wurden von einem Kollegen bemängelt.
Da sich das Säulensystem Maui 11 G3 bereits bei der Wiedergabe von Musik aus der Dose hervorragend geschlagen hat, galt es nun also zu prüfen, wie sich das System im Bandkontext schlägt. Hierzu habe ich die beiden Main-Outs eines Soundcraft-UI16-Mixers direkt mit dem Maui 11 G3 verbunden. In den Mixer gingen zwei Vocal-Mics, Kick und Snare des Drummers, ein Bass-Preamp von Sans Amp und die Stereosumme eines Audio-Interfaces, das für die Wiedergabe von Ableton-Live-Backing-Tracks verantwortlich war.
Das Ergebnis war eindeutig: Auch hier wusste das LD Systems Maui 11 G3 auf ganzer Linie zu überzeugen und das System klang wirklich ausgezeichnet. Alle Signale wurden glasklar wiedergegeben und waren sehr gut im Raum ortbar. Auch der Bassbereich war für diesen Zweck mehr als ausreichend und bot ein wirklich beachtliches Low-End-Fundament. In der Praxis war der Sub des Systems bei diesem Setup ebenfalls zu keinem Zeitpunkt voll aufgerissen.
Zudem war die Feedback Performance des LD Systems Maui 11 G3 erstklassig, denn das Säulensystem bot mir ordentlich Reserve, bevor die Gesangsmikros zu pfeifen begannen. Für den Proberaumeinsatz, besonders bei leisen Sängern, also ein äußerst interessantes System.
Cardioid-Betrieb
Sollte die Leistung im Bassbereich doch einmal zu knapp bemessen sein, ist es beim Maui 11 G3 ebenfalls problemlos möglich einen weiteren Subwoofer an das Maui-System anzuschließen. Hierzu wird lediglich ein weiterer Woofer an den Sub-Out des Main-Systems angeschlossen. Der einzelne Sub agiert sofort im Follower Mode. Nun bietet das Main-System die Möglichkeit, den zweiten Subwoofer im Cardioid-Setup zu betreiben. Dabei sorgt das interne DSP-Preset dafür, dass sich der Bass im hinteren Bereich um bis zu 18 dB absenkt und an der Front ein Bassgewinn verzeichnet werden kann.
Zielgruppe
Das Maui 11 G3 der Firma LD Systems in der weißen Version empfiehlt sich in erster Linie in sauberen und gehobeneren Umgebungen. Das System ist für den Einsatz auf Hochzeitsfeiern mehr als prädestiniert und liefert ein harmonisches und helles Ambiente. Auch bei Firmenfeiern oder Empfängen ist das weiße Säulensystem aufgrund seines auffällig unauffälligen Erscheinungsbildes ein optisches Highlight. Allein durch die Tatsache, dass in der Regel schwarze PA-Systeme im Einsatz sind, kann man so als professionelle Verleihfirma oder als Party- bzw. Event-DJ punkten und sich ein wenig von der breiten Masse abheben. Darüber hinaus ist die Lichtreflektion auf der hellen Oberfläche im Vergleich zu dunklen Säulensystemen vor allem im Party-Setup ein absoluter Mehrgewinn. Allerdings ist die helle Oberfläche selbstverständlich empfindlicher, was Verschmutzungen angeht. Und das sollte beim geplanten Einsatzbereich auf jeden Fall bedacht werden. Für den 18. Geburtstag des neuen Jungschützenkönigs vielleicht nicht die erste Wahl.
LD Systems Maui 11 G3 White – mögliche Alternativen
LD Systems Maui 11 G3 White | EV Evolve 30M White | |
Leistung | 730 W RMS / 1460 W Peak | 1000 W Peak |
Max. SPL | 125 dB | 123 dB |
Bluetooth | ja | ja |
DSP-Processing | ja (fixes Processing) | |
Interner Mixer | nein | Eingebauter 8-Kanal-Mixer |
Preis (UVP) | 1299 € | 1783,81 € |
Gunter Frank sagt:
#1 - 14.01.2024 um 12:11 Uhr
Hallo Sascha, wie würdest Du die G3 11 gegenüber der Evolve 30m und der G3 28 einordnen. Ich suche eine Lösung, die für zwei Bands kleinere Locations bis zu 100 Personen gut beschallt. Eine Band eher Chanson-Electro mit Computerdrums, eine Band klassisch Soul mit Drums, Bass und toller Stimme. Da ich schon ein epiano zu schleppen habe, spielt Gewicht und Größe leider eine Rolle. Die wichtigste aber bleibt der Klang. Danke für eine Antwort, grüße Gunter
Sascha sagt:
#1.1 - 16.01.2024 um 11:40 Uhr
Hallo Gunter, die Evolve 30m habe ich in der Praxis noch nicht hören können. Das G3 11 und das G3 28 liegt klanglich nah bei einander. Das G3 28 bietet ein wenig mehr LowEnd und hat mehr reserve. Für eine VA mit 100 Leuten sollte das G3 11 ausreichend sein. Vom Platz/Gewicht unterscheiden sich das G3 11 und das G3 28 übrigens kaum von einander. Generell würde ich dir aber das Bundle mit Taschen und Rollbrett empfehlen. LG Sascha
Antwort auf #1 von Gunter Frank
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNorbert N. sagt:
#2 - 29.02.2024 um 15:42 Uhr
Hallo Sascha, kann man bei der Maui 11 G3 das obere Säulenelement (UC) gleich direkt auf den Subwoofer stecken? (wegen der Höhe). Ist des Säulenelement räumlich getrennt vom Subwoofer verwendbar? (wie bei G2) Danke und schöne Grüße Norbert