Praxis
Die an der Unterseite des Receivers angeklebten Gummifüße verhindern hervorragend das Verrutschen auf glatten Oberflächen. Beim Ausrichten der Antennen stelle ich fest, dass der Dreh-Mechanismus sehr schwergängig ist. Weil die Antennen selbst zum Glück flexibel sind, müssen sie weit unten, nah am Gelenk angefasst werden, damit das Einrichten der gewünschten Position gelingt. Gut gefällt mir, dass sich am Receiver eine Öse befindet, die für die Zuleitung des Netzteils als Zugentlastung herhalten kann.
Der Ein/Aus-Taster funktioniert erst nach einem etwa eine Sekunde langen Druck. Das verhindert sein versehentliches Betätigen. Das Display ist auch in hellen wie dunklen Umgebungen gut ablesbar. Was mir ebenfalls gut gefällt, ist der Volume-Regler. Er ist ungerastert und bietet ausreichend mechanischen Widerstand, um eine feine Justierung zu ermöglichen.
Das Set in der Praxis
Der Aufbau der Funkstrecke ist ebenso schnell erledigt, wie er simpel ist. Einfach Netzversorgung sicherstellen, Empfänger und Sender einschalten und schon finden sich die beiden Geräte. Kein Klicken, kein Drücken, kein Warten oder Einlesen in Bedienungsanleitungen, sondern einfach loslegen. Das gefällt! Um den Bezugspegel für das Ausgangssignal zu wählen, muss ein versenkter Tastschalter betätigt werden, beispielsweise mit einer Kugelschreiberspitze. Dadurch ist diese Wahlmöglichkeit gut vor versehentlichem Verstellen geschützt.
Wie sich in der Praxis herausstellt, eignet sich die Haltespange des Taschensenders sowohl für die Befestigung des Geräts am Gürtel oder Hosenbund wie auch für das Aufziehen auf schmale Gurte. So kann beispielsweise ein nicht zu breiter Gitarrengurt längs hindurchgezogen werden. Das Batteriefach des Taschensenders ist praktischerweise von der Vorderseite aus zugänglich. Die kleinen Plastikstifte des Scharniers gehören jedoch zu den Schwachstellen des Batteriefachs. Hier sollte man besser darauf Acht geben, dass auf den geöffneten Deckel von seitlich keine Kräfte einwirken. Alle anderen Bauteile von Sender und Empfänger wirken aber stabil und widerstandsfähig und machen somit einen bühnentauglichen Eindruck. Die 10 Stunden Betriebsdauer erreicht das Testgerät allerdings nicht. Eine Abschaltautomatik hat der Sender nicht. Wie gut, dass die Betriebsleuchte auf der Kopfseite des Senders darauf hinweist, sofern das Gerät noch nicht ausgeschaltet ist.
Ein Mini-XLR-Stecker mit Rückhaltesicherung sorgt für sicheren Anschluss des Head-Mics. Die Nacken- und Ohrbügel-Kombination des Headsets ist nicht biegbar und mit einem fest angebrachten weichen Kunststoffschlauch überzogen. Gerade die starren Ohrbügel sind aber nicht für jede Kopf- oder Ohrform geeignet. Bei größeren Köpfen kann ihr Druck auf die Schläfen unangenehm sein. Der Schwanenhals ist dagegen sehr leicht biegbar, um die Position des Mikrofonkopfes optimal anpassen zu können. Das Pegel-Management des Audiosignals ist mit diesem Set einfach zu handhaben.
Im ersten Schritt kann die Eingangsempfindlichkeit des Senders in drei Stufen eingestellt werden. Hier hat man die Wahl aus Mikrofon- und Instrumentenpegel sowie einer Signaldämpfung um 10 dB. Bei der Auswahl hilft eine fünffache LED-Kette am Empfänger, die die Aussteuerung des Signals anzeigt. Abschließend wird dann das Ausgangssignal per “Volume”-Regler für die Eingänge nachfolgender Audiogeräte angepasst. Das ist eine flexible und komfortable Lösung.
Für dich ausgesucht
Klang
Das Ein- und Ausschalten des Senders sorgt für keinerlei überbordende Knackgeräusche. Das gilt auch für den Standby-Modus. Wie in den Audiofiles zu hören, geschieht das Hin- und Herschalten so gut wie stumm. Und auch die Nebengeräusche, die beim Berühren des Kopfmikrofonkabels oder seines Schwanenhalses durch Körperschallübertragung entstehen, sind erfreulich gering.
Wenn es um die Klangqualität geht, müssen aber bei einer kompletten Drahtlosanlage für kaum mehr als 300 Euro Abstriche gemacht werden. Profis werden mit dem Klang wohl nicht zufrieden sein. Aber an diese Zielgruppe richtet sich das LD Systems U308-Bundle ja auch nicht. Einsteiger, die Interesse an einer einfach zu bedienenden und kostengünstigen Funklösung haben, dürften dagegen positiv überrascht vom Klang des Wireless-Systems sein.
Zwar darf der Käufer hier keinen brillanten Hochglanz-Sound erwarten. Doch die Funkübertragung ist frei von Nebengeräuschen, Artefakten und Rauschen. Auch wenn das beiliegende Kopfmikrofon etwas basslastig und höhenarm ist und dadurch wenig detailreich klingt, können mit dem U308-Set locker Moderationen, Präsentationen und Auftritte als Alleinunterhalter wie auch als Band umgesetzt werden. Vor allem, wenn es „nur“ um die zweite oder dritte Stimme in einer Rock/Pop- oder Cover-Band geht, sind die klanglichen Einschränkungen des Head-Mics sogar vorteilhaft. Denn das Mikrofon vergibt Zischlaute großzügig, schwächt Transienten merklich ab und kann sogar mit dem plötzlichen Aushauch von Plosivlauten gut umgehen. Das Set eignet sich deshalb gut für ungeübte Sänger und Sprecher. Voraussetzung ist aber, dass der Schwanenhals des Mikrofons nicht zu nah an die Schallquelle (den Mund) geführt wird. Wer jedoch einen detailreichen, brillanten Klang erwartet, wird enttäuscht sein. Deshalb bleibt hier in der Gesamtbewertung ein halber Punkt auf der Strecke.