Praxis
Wer den Sender des U308 IEM HP-Sets ohne Rack-Montage nutzen möchte, wird gerne hören, dass die Gummifüßchen an der Unterseite exzellent für rutschfesten Stand sorgen. Aber auch das Anbringen des Rack-Kits ist ohne Probleme möglich. Gelegenheitsnutzer können die Rack-Ohren der Sendestation ganz einfach auf die Schnelle mit je zwei der beiliegenden Schräubchen befestigen. Wer die gerackte Sendeeinheit des Öfteren transportieren möchte oder sie nicht mit anderen Geräten im Rack flankiert, sollte aber auch die dritte Möglichkeit zur Verschraubung nutzen. Sie sorgt für zusätzliche Verwindungssteifheit.
Dazu muss (wie in der Fotostrecke zu sehen) zuvor eine Schraube aus der seitlichen Chassis-Befestigung entfernt und durch eine Lochbohrung des Rack-Winkels hindurch wieder eingesetzt werden. Auch die Antennenmontage klappt auf Anhieb. Dazu wird die beiliegende BNC-Kupplung mit einem Konterring in einer von zwei dafür vorgesehenen Öffnungen im Rack-Winkel befestigt, die Antenne aufgesetzt und das Verlängerungskabel angeschraubt – schon ist die Frontmontage wahlweise rechts oder links erledigt.
Einpegeln und Kanalwahl
Nach Einschalten des Taschenempfängers ist die Funkverbindung in Sekundenschnelle hergestellt. Die Info-LEDs auf der Oberseite des Bodypacks geben hell und deutlich Auskunft und sind auch in hellen Umgebungen gut sichtbar. Wird am stationären Sender der Stereomodus verändert, zeigt die LED am Empfänger dies nahezu latenzfrei an. Das Einpegeln der Eingangssignale lässt sich stufenlos per Lautstärkepotis und Peak-Meter-LEDs erledigen. Was ich dabei vermisse, ist ein Kopfhörerausgang, um die eingehende Signalqualität und Lautstärke überprüfen zu können.
Denn dadurch, dass die einzelnen LEDs der Peak-Meter nicht wirklich trennscharf voneinander aufleuchten und benachbarte Lämpchen stets mitflackern, ist eine gezielte Beurteilung des Signalpegels leider kaum möglich. Zu allem Überfluss sind die Einkerbungen, die die Reglerposition der Volume-Knöpfe verdeutlichen sollen, ebenso schwarz wie der Rest der Potikappen. Deshalb ist im Halbdunkel einer Bühne nicht immer klar, an welchem Punkt des Regelwegs man sich bei ihnen gerade befindet. Aus all diesen Gründen schwingt beim Einrichten der Pegel am Sender stets eine gewisse Unsicherheit mit.
Um den Funkkanal am Taschenempfänger zu ändern, müssen an ihm zunächst beide Kanalwahltaster gleichzeitig gedrückt werden. Sobald dann die Kanalanzeige blinkt, lässt sich der gewünschte Kanal wählen. Da das Set nicht über eine Synchronisationsfunktion verfügt, muss die Kanalwahl an Sender und Empfänger manuell abgeglichen werden. Dieser kleine Nachteil ist in dieser Preisklasse aber zu verschmerzen.
Sobald die Kanalauswahl an beiden Geräten abgestimmt ist, ist die Funkverbindung im Sekundenbruchteil verfügbar. Und das ist letztlich das, worauf es bei einem Einsteiger-Set wie diesem ankommt.
Klang
Positiv überrascht bin ich dagegen vom Klang des U308 IEM HP Bundles. Obwohl es sich um ein so günstiges Funkset handelt, hält sich das Grundrauschen doch in Grenzen. Nebengeräusche oder gar Artefakte, die durch die Funkübertragung entstehen, stelle ich im Praxis-Check nicht fest.
Das übertragene Signal ist frequenztechnisch breit aufgestellt und klanglich relativ ausgewogen. Bässe werden bis in den Subbass-Bereich hinein satt wiedergeben, neigen allerdings bei höheren Pegeln zum Verzerren. Richtig gut gefällt mir der Sound der Funkstrecke in den Mitten. Vor allem in puncto Sprachverständlichkeit ist der Klang der In-Ears stark, weil prägnant. Sprache und Gesang sind folglich auch in dichtem Soundgewand gut wahrnehmbar. Die starken Mittenanteile können allerdings bei gitarrenlastiger Musik recht anstrengend werden. Wenngleich die Höhenanteile der In-Ears wenig brillant sind, bieten sie dennoch ausreichend klangliche Offenheit, sodass das ausgegebene Signal keinesfalls zu „dosig“ klingt.
Freunde schmerzhaft hoher In-Ear-Lautstärke werden es gerne hören, dass LD Systems mit der Kombination aus U308-Sender und -Empfänger nebst IEHP1-Ohrhörern ein laaaaaautes Monitoring-Vergnügen bieten. Zwar ist der Klang der Knopfkopfhörer dann wahrlich anstrengend und nicht ganz ohne Verzerrungen, aber seine schiere Output-Kraft ist für ein Low-Budget-Set wirklich erstaunlich. Einzig in Sachen Dynamik sollte man an dieses Funkset keine allzu hohen Erwartungen richten. Positiv anzumerken ist auch, dass die Mono-Addition der beiden Kanäle weder Knackgeräusche beim Schaltvorgang hervorruft noch zu einem Pegelanstieg führt.