Leadsheet-Wiki
Die wichtigsten Zeichen – Nützliche Tools, um Zeit zu sparen
Wenn ihr noch neu oder etwas unerfahren in der Materie Leadsheet schreiben seid, lohnt es sich (auch immer mal wieder) einen Blick auf diese nützlichen Tools zu werfen, mit denen ihr euch beim Schreiben eines Leadsheets viel Platz, Tinte und vor allem Zeit sparen könnt.
Der ein- oder zweitaktige Faulenzer
Immer wenn sich ein Takt wiederholt, kann man die Wiederholung ganz einfach in Form eines Faulenzers notieren, der als einfaches Prozentzeichen in die Mitte des Taktes geschrieben wird.
Wird eine zweitaktige Phrase wiederholt, so lässt sich das mit dem zweitaktigen Faulenzer darstellen.
Wiederholungszeichen
Wiederholt sich eine komplette Passage, so lässt sich das durch Wiederholungsklammern darstellen. Besteht etwa die achttaktige Strophe aus zwei identischen Hälften à vier Takten, so kann man die ersten vier Takte ganz einfach „einklammern“, und das geübte Auge weiß daraufhin, dass dieser Part zweimal gespielt werden soll.
Haus 1 und Haus 2
Ein Part, der aus zwei nahezu identischen Teilen besteht, die sich lediglich durch verschiedene Endungen unterscheiden, lässt sich mithilfe von Voltenklammern vereinfacht darstellen. Der Endpart des ersten Durchlaufs wird unter „Klammer 1“ (auch „Haus 1“ genannt) geschrieben. Diese wird beim Spielen der Wiederholung übersprungen, und anstelle dessen spielt man das, was unter „Klammer 2“ geschrieben steht. Natürlich lässt sich dieses Spielchen bei Bedarf auch auf weitere Klammern ausdehnen.
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Rhythmusnotation
Oft kommen Querbalken anstelle der herkömmlichen Notenköpfe zum Einsatz, wenn es darum geht, ein spezielles rhythmisches Ereignis unabhängig von einer bestimmten Orchestrierung zu notieren.
Notiert man die Querbalken ohne Notenhälse, fungieren sie lediglich als Platzhalter für den „Viertelpuls“ und schreiben keine besondere Rhythmik vor.
Die Viertelbalken können auch in Verbindung mit einer Anweisung vorkommen (zum Beispiel „FILL“). Das Fill-In wird daraufhin vom Spieler individuell und je nach Feeling und Stilistik des Songs gestaltet.
Natürlich sollte man bei seinen Leadsheets eine möglichst einheitliche Notation beibehalten. Im popmusikalischen Kontext gibt es zwar keine wirklich standardisierte Art und Weise, jedoch ist die folgende sehr verbreitet:
Leadsheet Vokabular – Formteile und Abkürzungen
Ein Song besteht meistens aus klar abgegrenzten Teilen, die an den entsprechenden Stellen im Leadsheet gekennzeichnet werden sollten. Dabei kann man natürlich aus Platzgründen auch mit Kürzeln arbeiten.
Intro (I): Der Part, der den Song einleitet und oftmals von der Strophe abgelöst wird.
Vers (V) / Strophe (Str): Der Vers oder die Strophe eines Songs.
Refrain (Ref) / Chorus (Ch): Der Refrain oder Chorus des Songs.
Re-Intro (Re-I): Wird der Intro-Teil mitten im Songverlauf erneut gespielt, bezeichnet man das als Re-Intro. Das ist in vielen Popsongs im Übergang zwischen dem ersten Refrain zum zweiten Vers der Fall.
Mittelteil (M) / Mid 8 / Bridge (B): Der Mittelteil oder die Bridge des Songs folgt in vielen Songs auf den zweiten Refrain. Oft wird dieser Teil auch als „Mid 8“ bezeichnet, wobei das nicht zwangsläufig bedeutet, dass er genau acht Takte lang sein muss.
Interlude (Interl.): Als Interlude (Zwischenspiel) wird ein kurzer Part bezeichnet, der oft als Verbindungsstück zwischen zwei Songteilen dient.
Outro (O): Das Outro ist das Gegenstück zum Intro und demnach der letzte Teil, der den Song zu Ende bringt.
Ending (End): Ein Outro kann auch als Ending bezeichnet werden. Allerdings kann ein „Ending“ zum Beispiel auch nur eine rhythmische Idee im letzten Takt sein. So kann ein Outro auch zusätzlich ein Ending haben, aber nicht umgekehrt.
Abschließend schauen wir uns ein paar Begriffe und Kürzel an, die in fast jedem Leadsheet Verwendung finden.
Fill: an der Stelle im Song einen Fill-in trommeln
Akzent (>): Steht ein Akzentzeichen über einer Note, soll diese betont werden. Oft wird damit auch ein Stop gekennzeichnet
Stop / Mute / Pause: Plötzliche oder eingeleitete Pause.
Time: „Time“ oder „play time“ kommt aus dem Jazz-Bereich und bedeutet sinngemäß „Begleiten“. Im Popmusik-Kontext kann es aber auch heißen, dass der Drummer einen ganz bestimmten Groove weiterspielen soll.
Tacet: In einem mit „Tacet“ gekennzeichneten Part soll nicht gespielt werden.
Breakdown / Down: Ein Breakdown- oder Down-Part ist meistens ein bereits vorher gespielter Teil (zum Beispiel der Refrain) des Songs, der reduziert gespielt wird.
Animation: Ein Animationspart ist oft ein Breakdown-Part, in dem das Publikum verstärkt in das Geschehen miteinbezogen wird.
on cue / cue: „On Cue“ bedeutet nichts anderes als „auf Zeichen“. Ein Gitarrensolo kann zum Bespiel „on cue“ zu Ende sein, was bedeutet, dass der Gitarrist in diesem Fall anzeigt, wann sein Solo zu Ende ist.
open: Wenn am Anfang oder Ende eines Songteils „open“ steht, dann wird die die Anzahl der Wiederholungen oftmals spontan oder „on cue“ entschieden.
Fermate (U ): Steht das Fermate-Zeichen über einer Note, so ist damit ein Innehalten oder eine kurze Verlangsamung des Tempos auf dieser speziellen Note gemeint.
Ritardando / rit. / RITA: Als Ritardando bezeichnet man das stetige Reduzieren des Tempos über eine gewisse Anzahl von Takten.
a tempo: Soll es nach einem verlangsamten Teil zurück in das eigentliche Tempo des Songs gehen, so lässt sich das mit „a tempo“ kennzeichnen.
Oli Rubow sagt:
#1 - 22.03.2017 um 10:35 Uhr
Super Artikel, Jonas! Ich hätte dazu noch zwei Anregungen für die fortgeschrittenen Anwender:
https://87bpm.wordpress.com...
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LG aus F!