Der Chorus gehört sicherlich zu den am stärksten polarisierenden Effekten in der Musikwelt. Gerade in den 80er-Jahren definierte dieser Sound die Pop- und Rocklandschaft, für manche überproportional. Und das galt für Gitarren- und Bassaufnahmen genauso wie für Keyboard- oder Piano-Parts. Gerade die Studioszene in L. A. um Gitarristen wie Steve Lukather, Dann Huff oder Michael Landau trugen zu der großen Popularität dieses Sounds bei.
In den 90ern verpönt, erlebt der Chorus seit 2010 eine Renaissance
Der Einsatz des Choruseffektes war in den Achtzigern allumfassend. Bei cleanen Pickings kam er zum Einsatz, bei gestrummten Chords, verzerrten Rhythmusbrettern und natürlich beim Solo. Sogar in der Grunge-Szene fand sich der Effekt wieder, obwohl die sich ja eigentlich als Abkehr von der Soundästhetik der 80er verstand. Aber auch Kurt Cobain und viele andere Künstler des Genres setzten den Effekt gerne und oft ein.
Ab Mitte der 90er hatte man jedoch endgültig genug vom archetypischen “Eighties Sound”. Der angenehm wabernde Modulationseffekt schien durch Alternativen wie das Tremolo ersetzt zu werden und verschwand fast vollständig von der Bildfläche. Aber stilprägende Sounds der Vergangenheit wiederholen sich häufig zyklisch und so erlebt auch der Chorus seit etwa 2010 eine Renaissance. Und Gitarristen von John Mayer bis Guthrie Govan zeigen, dass der Sound auch heute durchaus wieder cool sein kann.
Dieser Umstand schlägt sich auch in der Entwicklung unzähliger neuer, häufig analoger Choruspedale wieder. Hersteller wie Walrus Audio, JHS oder Providence tragen diesem Paradigmenwechsel Rechnung. Wir wollen euch heute auf eine Reise durch die wabernde Welt des Chorus schicken und ein paar der klassischen Effektgeräte und Sounds vorstellen.
- Die Geschichte des Chorus-Effekts
- Der Boss CE-1 war 1976 das erste Chorus-Pedal
- Das TC Electronic SCF war 1976 der Beginn der dänischen Erfolgsgeschichte
- Der Electro Harmonix Small Clone erschien 1979 und wurde durch Kurt Cobain bekannt
- Der Dytronics Tri Stereo Chorus CS-5 erschien 1983 und genießt Kultstatus
- Das digitale Yamaha SPX 90 aus dem Jahr 1985 begründete eine erfolgreiche Effektreihe
- Das Arion SCH-1 erschien 1985 und wurde häufig modifiziert
- So klingen die Chorus-Klassiker
- Fazit
Die Geschichte des Chorus-Effekts
Historisch betrachtet kann man die Ursprünge des Chorus auf die 30er bis 40er Jahre zurückdatieren. Damals baute man einen zweiten Tongenerator in die Hammondorgel ein und verstimmte diesen leicht gegenüber dem Hauptgenerator. Diese beiden Signale überlagerten sich und ein Choruseffekt entstand. Für Gitarristen wurde das Ganze jedoch erst deutlich später so richtig interessant. 1975 stellte Roland den Jazz Chorus 120 und 60 vor, zwei Transistorverstärker, die einen Chorus- und Vibrato-Effekt an Bord hatten. Ein Jahr später wurde die analoge Choruseinheit des Amps in ein Pedal mit der Bezeichnung CE-1 gebannt und der Markt für Choruspedale war eröffnet.
Der Chorus ist eng mit Phaser und Flanger verwandt
Der Chorus gehört zu den Modulationseffekten wie Phaser oder Flanger. Wie bei den beiden letztgenannten entsteht der Sound dadurch, dass das Originalsignal zunächst aufgesplittet und anschließend das trockene Signal mit einer bearbeiteten Abzweigung vermischt wird. Beim Chorus wird der abgezweigte Anteil zwischen ca. 5 und 25 ms zeitverzögert und darüber hinaus mit einem LFO moduliert. Der uns vertraute Chorussound ist demnach eine Mischung aus trockenem Signal und dessen Modulationsanteil. Natürlich lassen sich die beiden Signalanteile auch trennen, was häufig über einen Mixregler realisiert wird. Nur das trockene Signal zu hören ergibt natürlich wenig Sinn. Das reine “Wet”-Signal allerdings liefert den sogenannten „Vibrato“-Effekt, der ebenfalls als eigenständige Pedalgattung erhältlich ist. Andersherum gesagt: Trockenes Signal plus Vibrato-Signal ergibt den Chorus! Übrigens unterscheidet sich der Choruseffekt vom Flanger primär durch die Verzögerungszeit zwischen den beiden Signalanteilen. Die ist beim Flanging mit 1 ms bis 5 ms deutlich kürzer.
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Auch Rotary-ähnliche und Flanging-Effekte gelingen mit dem Chorus
Typische Potis, die man an einem Choruspedal findet, sind Rate und Depth. Rate bzw. Speed bestimmt die Geschwindigkeit der LFO-Modulation, wobei niedrige Werte eine langsame Wellenform erzeugen. Hohe Werte hingegen bewirken Rotary-artige Effekte. Depth oder Width regulieren die Tiefe der LFO-Kurve. Niedrige Werte führen zu einer sanften Modulation und hohe machen das Ergebnis extremer. Seltener findet man auf Choruspedalen einen Manual- bzw. Lag- oder Delay-Regler. Dieser bestimmt den Zeitversatz zwischen dem trockenen Originalsignal und der modulierten Abzweigung. Kürzere Werte führen hier, wie oben erwähnt, zu einem Flanging-Effekt.
Der Boss CE-1 war 1976 das erste Chorus-Pedal
Das erste legendäre Chorus-Pedal, das CE-1 Chorus Ensemble, stammt aus dem Hause Boss und erblickte im Juni 1976 das Licht der Welt. Das CE-1 arbeitet analog und gilt als das erste Pedal, das Eimerkettenspeicher einsetzte. Der Erfinder dieser Technologie, englisch „Bucket Brigade“ oder BBD, hatte die Lizenzen an Boss übertragen. Für Roland-Fans ist der Sound kein Neuland, wurde der gleiche Schaltkreis doch auch im legendären Jazz Chorus-Amp verbaut. Das CE-1 kommt in einem breiten grauen Gehäuse und besitzt einen Rate- und Depth-Regler für den Vibratoschaltkreis, einen Intensity-Regler für den Chorus-Effekt, ein Level-Poti und einen High- und Low-Input-Schalter.
Boss wechselte für seine Bodentreter jedoch bald auf ein neues Gehäuseformat. In dem erschien 1979 mit dem CE-2 ein Choruspedal, das sicherlich zu den am weitesten verbreiteten seiner Gattung gehört. Zum 40-jährigen Firmenjubiläum gab es eine WAZA-Ausführung, die auch heute noch erhältlich ist. Außer dem CE-2-Sound liefert sie auch eine sehr gelungene Kopie des CE-1 Klanges.
Auch wenn dieses Pedal, möchte ich Das 1985 erschienene Dimension C ist zwar nicht ganz so weit verbreitet wie das CE-2, aber ich möchte es trotzdem nicht unerwähnt lassen. Das Pedal basiert auf der Rackeinheit SDD-320 Dimension D von Roland und besitzt lediglich vier Knöpfe, die kombinierbar sind. Im Jahr 2018 veröffentlichte Boss sein DC-2W Dimension C Pedal, ein Update, das Teil der Waza Craft-Serie und auch heute noch erhältlich ist.
User: Andy Summers (The Police), John Frusciante (RHCP), Brian May (Queen), John Mayer, James Hetfield (Roland Jazz Chorus)
Das TC Electronic SCF war 1976 der Beginn der dänischen Erfolgsgeschichte
Das SCF erschien ebenfalls im Jahr 1976 und war das erste Pedal von TC Electronic, einer damals noch kleinen dänischen Firma. Die beiden Firmengründer und Musiker Kim und John Rishøj hatten eine klare Perspektive: Sie wollten ein Pedal entwerfen, das im Gegensatz zur Konkurrenz weniger Nebengeräusche produzierte und professionellen Ansprüchen genügte.
Das Kürzel SCF steht dabei für Stereo Chorus Flanger, beinhaltet aber nebenbei noch einen Pitch Modulator. Dieser ist jedoch kein Pitch-Shifter im klassischen Sinne, sondern erzielt durch eine leichte Tonhöhenänderung ebenfalls einen chorusartigen Effekt. Auch hier geht alles analog mit BBD-Technologie vonstatten. Ein Dreifachschalter wählt zwischen den drei Effekten, dazu ein Speed-, Width- und ein Intensity-Regler sowie ein regelbares Input-Gain.
Aufgrund des Erfolges des SCF erschien übrigens 1985 das TC2290 Delay als 19″ Einheit, das ebenfalls in den Olymp der Effektklassiker einzog und in vielen Racks der 80er anzutreffen ist. Das original SCF mit fest verbautem Stromkabel ist nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Allerdings existierten zwischenzeitlich diverse Reissues, von denen das im Jahre 2022 erschienene SCF Gold auch heute noch erhältlich ist.
User: Matt Bellamy (Muse), John Petrucci, Joe Bonamassa, Jeff Buckley
Der Electro Harmonix Small Clone erschien 1979 und wurde durch Kurt Cobain bekannt
Wie das Boss CE-2 erschien auch der Electro Harmonix Small Clone im Jahre 1979. Obwohl das Pedal einen hervorragenden Sound bietet, konnte es anfangs nicht an den Erfolg des Konkurrenzmodells anknüpfen. Das sollte sich ab den 90er-Jahren schlagartig ändern. Nirvana-Mastermind Kurt Cobain setzte den Small Clone auf dem Millionen-Seller “Nevermind” z. B. bei “Come as you are” ein und verhalf ihm damit zu großer Popularität.
Der Aufbau des analogen Chorus ist denkbar simpel: Ein Regler kümmert sich um die Rate und ein Schalter erlaubt zwei Depth-Positionen, wobei die obere Stellung eine höhere Modulationstiefe bietet. Erfreulicherweise ist der Small Clone als Reissue auch heute noch erhältlich und mit der Nano Clone Version existiert sogar eine kleinere Ausführung.
User: Kurt Cobain, Billy Corgan, St. Vincent, John Fogerty (CCR)
Der Dytronics Tri Stereo Chorus CS-5 erschien 1983 und genießt Kultstatus
Die Firma Dytronics geht auf Chuck Monte zurück, der ab Mitte der 70er-Jahre unter dem Namen “Dyno-my-piano” Modifikationen für Fender Rhodes anbot. Im Zuge seiner Arbeit entstanden bald auch Preamps und EQs zum Einbau sowie Tremolos. Und nicht zuletzt auch eine dreikanalige Chorus-Stereoeinheit, die für einige Gitarristen noch sehr interessant werden sollte. Letztere kursierte auf dem Markt unter verschiedenen Namen. Anfangs unter Dyno-My-Piano TSC 618, später Dytronics CS-5 und schließlich erschien der Songbird TSC 1380.
Beim Tri Stereo Chorus handelt es sich um eine 19″ Rackeinheit, die in den 80er Jahren als „Heiliger Gral“ der Chorussounds bezeichnet wurde. Bekannt wurde er primär durch die häufige Verwendung in der L.A.-Studioszene. Dort prägte er die Gitarrenparts von Michael Landau, Dann Huff oder Steve Lukather, wurde jedoch auch, wie eigentlich angedacht, für Piano- und Keyboard-Tracks eingesetzt. Die analoge 1HE-Gerätschaft bietet quasi drei unabhängige Modulationskanäle. Deren “Intensity”, sprich „Depth”, ist zwar separat regelbar, verfügt aber über einen gemeinsamen „Rate-” Regler und kann damit sehr bereite Choruswände aufreißen. Und mit “Preset” und “Manual” verfügt er über zwei LFO-Modi.
Bedauerlicherweise wurde dieser Chorus in relativ geringer Stückzahl produziert und ist demnach nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu sehr hohen Preisen erhältlich. Verschiedene Hersteller machten es sich in der Folge zur Aufgabe, diesen Sound zu replizieren. So erschien von Mike Fuller der Fulltone TERC, ein Kürzel für “That Eighties Rack Chorus”, aber auch Neunaber bietet mit dem Inspire eine gute Annäherung.
In den meisten Modelern ist natürlich eine Trichorus-Emulation anzutreffen, wie z. B. im Line6 Helix als „Trinity”-Modell oder im AxeFx als “Stereo Tri Chorus“. Auch Universal Audio bietet eine Plug-In-Version des Klassikers, den ihr in unseren Audiofiles auch hören könnt.
User: Michael Landau, Steve Lukather, Dann Huff, Tim Pierce, Eric Clapton, John Mayer (Fulltone TERC)
Auch als UAD PlugIn: www.uaudio.de
Das digitale Yamaha SPX 90 aus dem Jahr 1985 begründete eine erfolgreiche Effektreihe
1985 stellte Yamaha mit dem SPX-90 den ersten digitalen Multieffektprozessor der SPX-Reihe vor, die mit einigen Nachfolgemodellen bis weit in die 2000er erhältlich war. Damals galt das Lexicon PCM70 als größtes Konkurrenzprodukt, allerdings konnte auch der Yamaha-Prozessor aufgrund seines niedrigeren Preises einen Platz auf dem Markt finden. Bald war das SPX-90 in allen Racks von PA-Verleihern, in Studios und sogar bei Gitarristen zu finden. Vom Aufbau her gab es eine Reihe von Mono-, aber auch Stereoeffekten. Dazu gehörten Reverbs, Delays, Modulationseffekte wie Chorus, Flanger und Phaser, aber auch Gates, Kompressoren, Vibrato und Panning.
Auch wenn die Effekte qualitativ nicht unbedingt die besten ihrer Zeit waren, konnten sie sich hören lassen. Zumal man nicht vergessen darf, dass z. B. Reverbs in der damaligen Zeit noch sehr kostspielig waren. Der Effekt, für den das SPX jedoch am meisten bekannt wurde, ist das Symphonic-Preset. Dabei handelt es sich um einen komplexeren Modulationseffekt, der Choruszüge besitzt und sich hervorragend für Soloinstrumente und Gesang eignet. Gerade in den 80ern ist dieser Algorithmus auf unzähligen Gitarren-, Drums-, Bass- und auch Gesangsspuren zu hören.
In der Folgezeit wurde die SPX-Serie immer weiter verfeinert und so erschien 1986 das SPX90II, das weitestgehend identisch war, aber mit längeren Delayzeiten und einem Facelift aufwartete. Dieses Modell wird übrigens von Mike Stern eingesetzt. Er benutzt den Pitch Change Algorithmus, belässt aber die Pitch auf dem Minimalwert und gewinnt so einen leichten Choruseffekt. Das folgende SPX50D aus dem Jahre 1987 war speziell auf Gitarristen abgestimmt und kam mit einem digitalen Distortion. Letzterer konnte naturgemäß heutigen Qualitätsstandards nicht entsprechen.
In der Folge erschienen SPX900, SPX1000, SPX990 und zu guter Letzt 2003 das SPX2000. Nachbauten in Pedalform existieren zumindest von diesem Setting leider nicht, allerdings lassen sich in Modelern sehr gute Annäherungen erzielen. Auch der Softwarehersteller “Overloud” bietet mit dem “Symphonic 90” eine gute Replik des Algorithmus, das aber nur als Bestandteil von Bundles erhältlich ist.
User: Mike Stern, Zakk Wylde (Ozzy Osbourne), Warren de Martini (Ratt), Eric Clapton
Als PlugIn erhältlich: overloud.com
Das Arion SCH-1 erschien 1985 und wurde häufig modifiziert
In den 80er-Jahren setzten einige Pedalhersteller wie z. B. Ibanez verstärkt auf Kunststoffbauteile, was bei manchen Usern zu Unmut führte. Aber die japanische Marke Arion mauserte sich trotz des Plastikgehäuses zu einem echten Geheimtipp, wobei vor allem der analoge SCH-1 Stereo Chorus besonders herausstach. Dieses Pedal verfügt über einen eigenständigen Chorussound, der an den CE-1 angelehnt ist. Bei maximaler Rate liefert er einen herrlichen Rotary-Sound, der übrigens auch von Michael Landau sehr geschätzt wurde.
In den 90ern wurde der SCH-1 vom SCH-Z und später vom SCH-ZD abgelöst und auch die Firma Monarch bot mit dem MCH-1 ein identisches Pedal an. Der SCH-1 verfügt über schaltbare Direkt- und Stereoausgänge sowie einen Rate-, Depth- und Tone-Regler. Das SCH-1 ist ein gern gesehenes Pedal für Modifikationen und so wird der Plastikfußschalter häufig gegen einen aus Metall und der Direct-Stereo Switch gegen einen Chorus-Vibrato Switch getauscht. Die Modifikation des Testmodells ermöglicht nur den Monobetrieb.
Übrigens hat JHS den Emperor-Chorus auf Basis des SCH-1 entworfen, bei dem man via Expression-Pedal oder Tap-Funktion die Rate steuern kann.
User: Michael Landau, James Valentine (Maroon 5), Scott Henderson
So klingen die Chorus-Klassiker
Für die Soundfiles parke ich den Chorus jeweils hinter die Preamp-Sektion, um gegebenenfalls ein Stereosignal zu erhalten.
An Gitarren verwende ich eine Stratocaster für die Cleansounds und eine Les Paul für die verzerrten Varianten. Der cleane Amp ist ein Fender Vibrolux-Modell aus dem AxeFx, während für die Zerrsounds ein Marshall JCM800 Simulation zum Einsatz kommt. Chorusse, die stereo angedacht sind, werden hier auch im Stereobetrieb eingesetzt, der EHX Small Clone und der Arion SCH-Z mono.
Für die Cleansounds schalte ich, wie in den 80ern üblich, noch einen Kompressor hinzu und spiele sowohl ein Picking als auch gestrummte Akkorde. Verzerrt hört ihr ein Powerchordriff und ein Sololick. In der Rubrik “extreme” Settings konnte ich aufgrund der unterschiedlichen Parameter keine einheitlichen Sounds anpeilen. Daher hört ihr ein orgelmäßiges Riff mit dem Versuch, tendenziell eher die Rate höher zu drehen, falls dies möglich war.
a) Clean Picking
b) Clean Strumming
c) Crunch – Riffing
d) Lead Tones
d) extreme Settings
Zum Abschluss hört ihr die Choruspedale bzw. 19″ Geräte innerhalb eines Bandkontexts in der obigen Reihenfolge:
Fazit
Sämtliche Chorussounds überzeugen mit einem eigenständigen Charakter und die verschiedenen Ampsounds zeigen deutlich, wo welcher Effekt seine Stärken am deutlichsten ausspielen kann. So überzeugt das Symphonic-Setting des Yamaha SPX90, wenn es darum geht, nur dezente Chorussounds auf cleane Gitarren zu legen. Und es trumpft auf, wenn man es in Kombination mit Verzerrung anwendet, ein Klang, den man von vielen 80er-Jahre Metalgitarristen wie z. B. auch Zakk Wylde kennt. Boss CE-1, Arion SCH-Z und Small Clone liefern warme und organische Modulationssounds. Mit TC Electronic SCF und Tri Chorus zieht man von leichtem Wabern bis hin zu breiten Choruswänden tolle Soundflächen auf. Will man einen Rotary-Effekt erzielen, ist der Arion für mich persönlich ganz klar der Favorit, denn hier erlauben Grundsound und Potiauslegung alle Eingriffe, die man sich für diesen Effekt wünscht. Der Stereoeinsatz des Chorus ist ein Klangerlebnis sondergleichen, jedoch live nicht immer realisierbar. Und es steht sehr für eine gewisse Soundästhetik, die sicherlich nicht jedem gefällt. Dürfte ich nur ein Choruspedal besitzen, würde für mich persönlich die Wahl auf das modifizierte Arion SCH-Z oder das Boss CE-2 fallen, das ebenfalls eine gute CE-1 Nachbildung besitzt, aber nebengeräuschärmer und flexibler erscheint.