Kurz vor seinem 100. Geburtstag ist der amerikanische Jazzdrummer Roy Haynes (1925-2024) gestern verstorben. Bis vor kurzem war er noch live hinter seinem Instrument zu erleben, seine Spiellaune ungebremst. Kaum jemand hat die Jazzwelt über schier unglaubliche acht Jahrzehnte so nachhaltig geprägt wie Mr. Roy Haynes. Eine wahre Legende!
Wie kein anderer
Haynes spielte seit Mitte der 1940er-Jahre mit Lester Young, Charlie Parker, Bud Powell, Stan Getz, Miles Davis, Thelonious Monk, Eric Dolphy, Sarah Vaughan, John Coltrane, Chick Corea, Cannonball Adderly und vielen, vielen mehr. Dazu kamen eigene Bands. 2011 erhielt Haynes nach ungezählten anderen Auszeichnungen einen „Grammy Lifetime Achievement Award“. Dabei waren es nicht nur sein expressiver Stil am Drumset, seine Feinfühligkeit und seine unschätzbare Erfahrung, die ihn als Musiker so einzigartig machten. Haynes war zweifelsohne auch optisch eine Persönlichkeit, die man kaum übersehen konnte und den „spirit“ des Jazz wie kein anderer Drummer verkörperte.