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Lehle Mono Volume S Test 

Mit dem Lehle Mono Volume S schrumpft der in Voerde ansässige Hersteller sein beliebtes  Mono Volume auf eine handliche Größe. Der Namenszusatz S steht hier für „small“, denn das kompakte Format unterscheidet sich vom Vorgänger durch eine Gewichtsersparnis von 50% und eine um 35% geringere Größe. Die Verkleinerung des Pedals geht jedoch nicht mit Einbußen in Bezug auf die Features und Funktionalität einher, ganz im Gegenteil.

Lehle Mono Volume S Test

Neben der bereits etablierten Verwendung von Präzisions-Magnetsensoren, die verschleißanfällige, mechanische Potentiometer überflüssig machen, besitzt das Pedal sogar einen USB-Anschluss, um MIDI-Daten zu senden und kommt obendrein mit fünf Presets, die unterschiedliche Boost-Funktionen anbieten. Die Produkte von Burkhard Lehle stehen für Robustheit, musikalisch durchdachtes Handling und eine hohe Wertigkeit, daher möchte ich es mir nicht nehmen lassen, den Volume-Winzling auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Gehäuse/Optik

Das Mono Volume S präsentiert sich in einem sehr roadtauglichen Metallgehäuse mit den handlichen Maßen von 200 x 94 x 47 mm. Wie eingangs erwähnt unterscheidet sich die S-Version vom Vorgänger dadurch, dass hier nur die Hälfte des Gewichts und nur rund zwei Drittel der Größe anfallen. Das Gehäuse kommt in dem für Lehle typischen matten, braun-grauen Farbton, wobei die Wippe mit einer länglichen ovalen, karamellfarbenen Gummiplatte beklebt ist. Profiliert ist Letztere mit einem geprägten Firmenlogo und einer Riffelung, die dem Fuß im Betrieb einen rutschfreien und festen Halt garantiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Volumenpedal kommt erst einmal recht unspektakulär daher, kann es doch nur laut und leise machen?

Sämtliche Anschlüsse warten stirnseitig in Form von drei 6,3 mm Klinkeneingängen, einem USB Typ C-Input sowie dem Eingang für ein optional erhältliches Netzteil, das dem Pedal zwischen 9 und 15 Volt anbieten sollte. Der Stromverbrauch ist im Manual mit 150 mA beziffert. Parkt man das Pedal in der Fersenposition, erkennt man unter der vorderen Wippenhälfte die Bedieneinheit. Hier befindet sich ein Taster für verschiedene Funktionen und fünf LEDs, auf die wir bei der Beschreibung der Bedienelemente noch eingehen werden. Blickt man unter die Aufhängung des Fußteils, erkennt man eine große Kreuzschraube, mit der sich die Wippe in ihrer Gängigkeit flexibel einstellen lässt. Die Werkseinstellung bietet hier allerdings bereits einen für mich sehr komfortablen Widerstand.
Die Unterseite des Mono Volume S wird von vier Gummifüßen garniert und bietet jeweils zwei Aussparungen vorne und hinten, mit denen sich die Bodenplatte fest auf dem Board verschrauben lässt. Die Verarbeitung ist hier so tadellos, wie man es von Lehle gewohnt ist, wobei, wie schon beim gleich dimensionierten Dual Expression Pedal, eine herrlich flache Bauhöhe auffällt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse sitzen alle an der Stirnseite des Pedals und teilen sich auf in…

Zum Lieferumfang gehört ein Quickstart-Manual, allerdings ist eine umfangreichere Bedienungsanleitung auf der Website bereitgestellt.

Bedienung

Beim Lehle Mono Volume S handelt es sich um ein Volume-Pedal mit Buffer sowie schaltbarer Boostfunktion, das neben dem analogen Betrieb über Klinkenbuchse auch MIDI-Daten senden kann. Bereits seit geraumer Zeit setzt Burkhard Lehle bei der Konstruktion seiner Pedale auf den Einsatz eines verschleißfreien Magnetsensors und macht sich dafür den nach Edwin Hall benannten Hall-Effekt zunutze. Bei ihm wird der Hall-Sensor auf einen eingebauten Magneten und Regelweg kalibriert, über den sich anschließend nur der Magnet bewegt. Dessen Abstand zum Sensor wird gemessen und eine ARM-Cortex-CPU verarbeitet die Daten des Sensors in eine adäquate Kurve, die den VCA steuert. Die Vorteile dieser Methode ist einerseits eine höhere Präzision als bei mechanischen Pedalen, aber auch der Wegfall von mechanischem Verschleiß. Die Arbeitsweise ist zwar analog, allerdings auch aktiv, d. h., es wird ein Netzteil benötigt. Dieses kann zwischen 9 und 15 Volt liefern, wobei der Strom hinter dem Eingang gleichgerichtet, gefiltert, stabilisiert und anschließend auf 30 Volt Headroom hochgepumpt wird. Der Hersteller verspricht dadurch hohe Pegelfestigkeit, geringe Nebengeräusche und einen Gesamtdynamikumfang von 120 dB. Der Main In ist gepuffert und man kann hier sowohl hoch- als auch niederohmige Signale, aktive oder passive Pickups anschließen.

Presets

Über die Funktionstaste können nun die einzelnen Presets abgerufen werden.

Die ersten drei Voreinstellungen sind mit 0 dB, 5 dB und 10 dB gekennzeichnet. Erstere lässt das Pedal wie ein gepuffertes Volume-Pedal ohne zusätzlichen Boost arbeiten, wohingegen die anderen beiden einen zusätzlichen Volume-Boost um 5 oder 10 dB anbieten. Über das vierte Preset P4 gibt sich das Manual etwas geheimnisvoll und beschreibt lediglich, dass es sich hier um die „Empfehlung

des Küchenchefs“ und eine „audiophile Überraschung“ handelt, worauf ich im Praxisteil jedoch noch genauer eingehen werde.

Preset 4.1. erreicht man durch erneutes Drücken der Funktionstaste, was dazu führt, dass die weiße LED von P4 langsam blinkt. Nun liegt Unity Gain an der Ausgangsbuchse an, drückt man das Pedal jedoch durch, wie man es beim Aktivieren eines Wahs machen würde, wird der 12 dB Boost angeworfen und die

LED blinkt schnell. Durch erneutes Durchdrücken der Wippe wird der Boost wieder deaktiviert und die LED blinkt wieder langsam.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Wippe ist mit einer…

Verwendung

Für die Verwendung des Volume-Pedals gibt es nun diverse Szenarien:

Einerseits kann man es als Standard-Volume-Pedal einsetzen, wozu man die Gitarre in den Main Input stöpselt und ein weiteres Kabel über den VOL genannten Output verbindet. Der DIR Out kann nun z. B. als Anschluss für ein Stimmgerät verwendet werden.

Ein weiterer Einsatzbereich ist die Verkabelung in einem Dry-Wet-System.

Am gepufferten DIR-Out liegt das Eingangssignal mit Unity Gain an und wird nicht bearbeitet. Dieses führt man nun an den trockenen Amp, wohingegen der VOL-Out mit dem Effektgerät plus Zweitamp verbunden wird. Das Volume-Pedal regelt nun die Lautstärke des „Wet”-Effekt-Amps. Alternativ kann man das Pedal in Kombination mit einem Line-Mixer verwenden, möchte man nur einen Amp einsetzen. Der DIR-Out geht dann in den Input des Mixers und der VOL-Out über den Effekt in den Loop-Return des optionalen Mischers.

Über die USB-C-Buchse wird das Pedal kalibriert, programmiert und auch upgedatet werden. Ist das Mono Volume S via USB mit einem Computer verbunden, kann es als MIDI-USB-Expressionpedal eingesetzt werden, wozu kein externes Netzteil notwendig ist. Zu diesem Zweck wird die USB-C-Buchse mit dem Rechner verkabelt und man wählt in der DAW das Pedal als MIDI-Controller aus.

Der Kalibrierungsvorgang geht alternativ auch ohne USB-Verbindung und wird über Gedrückthalten der Funktionstaste und Bewegung der Wippe über den kompletten Regelweg realisiert. Ab Werk war hier jedoch alles perfekt eingestellt und die Nachregulierung entfiel.

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