Praxis
Installation
Die Installation auf meinem Macbook Pro (macOS 10.12.6, 2,8 GHz Intel Core i7) verlief reibungslos. Zum Aktivieren des Synths per Code, also ohne Dongle o. Ä. ist eine Internetverbindung erforderlich. User, die den Sylenth1 per Payment Plan „abzahlen“, müssen laut Herstellerinformationen auch während des Arbeitens mit dem Synth online sein. Außerdem können sich Interessenten hier eine Demoversion des Sylenth 1 herunterladen. Die konkreten Systemvoraussetzungen findet ihr am Ende dieses Testberichts.
GUI
Mit dem Sylenth 1 findet man sich schnell zurecht, was wahrscheinlich an der sinnvollen Aufteilung in Part A und B liegt, die man schnell verinnerlicht und somit einen guten Überblick über alle verfügbaren Parameter erhält. Mein Favorit ist die letzte Evolutionsstufe des Ur-GUI, die Oberfläche namens „Sylenth 3.0“, die unter einer Auswahl diverser Skins im anwählbar ist.
Für dich ausgesucht
Sound
Der, auf subtraktiver Synthese basierende Sylenth 1 ist grundsätzlich ein vielseitiger Synthesizer mit einem überzeugenden und druckvollen Sound. Seine Preset-Auswahl ist stilistisch allerdings stark auf EDM-lastige Musikstile fokussiert. Aber hören wir doch einfach mal rein. Die ersten Audiobeispiele wurden auf Basis des Init Patches mit lediglich einem (von vier) Oszillatoren unter Zuhilfenahme der (automatisierten) Unison-Funktion erzeugt.
Die folgenden Hörbeispiele demonstrieren die vorhandenen und vollkommen unbearbeiteten Wellenformen eines einzelnen Oszillators:
Abschließend folgen einige Beispiele verschiedener Soundkategorien, bei denen ausschließlich die internen Effekte des Lennar-Digital-Soft-Synths zum Einsatz kommen.
Performance
Der Sylenth 1 ist ein Synth-Plug-in, mit dem man ohne Reue drauf loslegen kann. Auf meinem Laptop, das jetzt auch schon ca. drei Jahre auf dem Buckel hat und nicht gerade das Ende der Fahnenstange ist, kann ich problemlos eine inflationäre Anzahl von Sylenth-Instanzen öffnen, ohne dass mein Rechner nur ansatzweise herausgefordert wird, oder dass sich sonstige Zickereien bemerkbar machen. Im Gegensatz dazu gibt es „hungrigere“ Instrumente, die ich klanglich und kreativ sehr schätze, aber die ich mich in einem fortgeschrittenen Produktionsstadium häufig nicht mehr zu öffnen traue. Mit dem Sylenth 1 kann man auch in komplexen Projekten – ab einem gewissen Punkt trifft das auf jedes Projekt zu – dem Impuls etwas Neues auszuprobieren bedenkenlos nachgehen, ohne dabei Soundkompromisse einzugehen, oder das Projekt ins Stottern zu bringen.
Henry sagt:
#1 - 12.06.2018 um 20:39 Uhr
In der Tat immer noch ein sehr schöner Brot-und-Butter-Synth. Ganz sicher nicht so aufregend, wie die neuesten Kreationen aus den Häusern Waldorf oder NI und dergleichen, aber schnell geladen, schnell ein Bass, Lead oder Pad zusammen geschraubt und die musikalische Skizze ist ohne weiteres im Kasten. Ich habe seit gut zehn Jahren eine Lizenz - und mit lebenslangem Upgrade-Recht ist das mal eine nachhaltige Investition!
JB sagt:
#2 - 27.03.2019 um 14:35 Uhr
Ich hatte Sylenth installiert und es war bislang der einzige Softsynth, den ich „zurückgegeben“ habe dank der Kulanz des Herstellers.Grund dafür ist die Festlegung auf EDM. Sylenth mag ein guter Softsynth sein, aber die Sounds sind inzwischen alle überhört. Wirklich inspirierendes habe ich nicht gefunden.Sicher kann Sylenth mehr als EDM, aber der Appetit am Schrauben ist mir beim Durchhören der Presets vergangen.