Die LepLoop V3 ist eine analoge Groovebox und ein moderner Boutique-Klassiker aus Italien. Wir haben ihre dritte Version auf Herz und Nieren getestet.
In den letzten fünfzehn Jahren sind einige einflussreiche Grooveboxen im Markt. Erschienen; von Elektron Digitakt bis hin zur Novation Circuit. Doch eines waren die meisten nicht: analog. Genau das macht die LepLoop, die 2010 erstmals vorgestellt wurde, so besonders: Sie erzeugt minimalistische Beats ohne digitale Chips – nun ja, fast. Nachdem sie bereits im Jahr 2016 einmal überarbeitet wurde, erschien zur Superbooth 2022 die LepLoop V3. Was ist neu, was hat sich verändert und wie zeitgemäß ist die kleine Kiste heute noch? All das und mehr gilt es zu klären!
Details
Erster Eindruck
Wer die LepLoop V2 schon kennt, kommt mit der Oberfläche der aktuellen V3 gut zurecht – das Layout hat sich kaum verändert. Nur ein paar Schalter sind dazu gekommen. Was aber ist mit denen, die noch nie eine LepLoop bedient haben?
Die werden zunächst vom schicken Gehäusedesign beeindruckt sein. Für die dritte Version der analogen Groovebox haben sich die Macher eine etwas andere Rahmung überlegt, mit abfallenden Seiten aus schickem, dunklerem Holz. Für etwas mehr Geld erhält man sogar eine graue Designer-Ummantelung aus dem 3D-Drucker!
Als Zweites fällt das geringe Gewicht auf: Gerade einmal 650 Gramm bringt die LepLoop V3 auf die Waage – ideal für den mobilen Einsatz. Dem sind die gummierten Potis und die robusten Schalter auch in Sachen Stabilität eindeutig gewachsen.
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Eine klassische Synthstimme
Mit denen steuern Anwender die überarbeitete Synth-Engine der LepLoop V3 mit ihren zwei Oszillatoren (Dreieck/Puls- bzw. Sägezahn), einem Tiefpassfilter mit Resonanz, zwei VCAs mit AR-Hüllkurven, einem LFO, einem Kickdrum-Generator namens „Cassa“ und einem Sequenzer. Mit dem kann man die LepLoop eigenständig steuern – Sequenzierung via Eurorack-CV oder MIDI ist alternativ auch möglich.
Alle genannten Elemente bilden insgesamt vier Stimmen, die mit dem Mixer oben rechts kombiniert werden können: nämlich die Kick, die direkte Filter-Ausgabe und das Resultat aus den beiden VCAs.
Das Routing ist aber bereits davor extrem flexibel: Die beiden Oszillatoren können etwa separat mit Hüllkurven gesteuert werden oder sich gegenseitig modulieren. Sowohl FM als auch Ringmodulation ist möglich. Als Alternative zu tonalen Sounds steht für den VCA 1 noch via Schalter weißes Rauschen als Klangquelle bereit. Hi-Hats kann die LepLoop also ebenfalls generieren – und zwar mit dynamischen Hüllkurven. Doch dazu später mehr.
Eigenartiger Sequenzer
Das alles erschließt sich dem geübten Auge recht schnell. Etwas komplizierter wird es allerdings mit dem Sequenzer. Der besteht aus zwei Elementen: einem analogen Sample-and-Hold, welches intern mit einem analogen Sequenzer mit 16 Kondensatoren kombiniert ist. Dieser kann, wie ein Shift Register bzw. eine Turing Machine, auf Befehl im Tempo der Clock Werte des Sample-and-Holds speichern.
Aufnehmen, loopen – und neu aufnehmen
Dafür gibt es unten rechts den „Rec/Loop“-Schalter. Er nimmt entweder mit jedem neuen Durchgang frisches Material auf oder loopt das zuletzt zufällig generierte Pattern. Nur auf diesen zwei Wegen lassen sich an der LepLoop Melodien generieren und loopen – und somit nicht speichern. Denn die Kondensatoren halten analoge Spannungswerte nur für eine bestimmte Zeit fest und verlieren diese nach und nach. Spätestens beim Abschalten ist das Pattern dann ganz futsch.
Was hingegen speicherbar ist, sind rhythmische Pattern im digitalen Trigger-Sequenzer. Dieser hat vier Spuren mit jeweils bis zu 16 Steps, wenn sie alle gespielt werden sollen. Alternativ kann eine Spur 64 Steps oder zwei je 32 haben. Mit Tastenkombinationen, über die das mitgelieferte Handbuch aufklärt, können in diesen Spuren Gate-Pattern erstellt werden. Sie triggern die Kickdrum und die zwei Hüllkurven – und bieten einiges an Spielraum für kreative Jams.
Das finale Mix-Signal kommt hinten mono raus, parallel kann auch die Kick abgegriffen werden. Zudem stellt die LepLoop noch acht CV-/Gate-Ausgänge bereit – hier können beispielsweise die Trigger der Sequenzerspuren oder die Werte des Sample-and-Holds für die Verwendung im Eurorack abgegriffen werden.