Praxis
Wie klingt’s?
Nach meiner Auffassung hervorragend. Es stellt sich sofort das Lexicon-Gefühl ein: Die Plug-Ins erzeugen einen dichten Hall, ohne das Eingangssignal zu vermatschen. Der Sound bleibt selbst dann noch transparent, wenn man einen Schuss mehr Hall zugegeben hat, als der gute Geschmack erlaubt. Die Verbindung zwischen trockenem Signal und Nachhall gelingt bei Lexicon immer besonders gut, während manch anderer Reverb so richtig „drangeklebt“ klingt. Und der Nachhall klingt selbstverständlich langsam und natürlich ab, so wie man es auch von Top-Lexicon-Hardware gewohnt ist. Bei günstigen bzw. schlechten Hallalgorithmen hat man beim Nachhall ja häufig das Gefühl, dass ab einer bestimmten Stelle lediglich noch ein schlechtes, unnatürlicher Hall-Loop abläuft – das ist hier definitiv nicht der Fall. Eine besondere Bedeutung kommt auch den sehr gelungenen Early Reflection-Mustern zu, die vor allem beim Algorithmus Room ihre Natürlichkeit unter Beweis stellen.
So habe ich es auch in dichten Mixen mühelos geschafft, die Drums mit einem Raum vom Rest abzusetzen und damit den Mix in der Tiefe zu staffeln.
Die neueren Algorithmen Room und Hall klingen etwas realistischer als einige der alten Klassiker und wetteifern mit Faltungshall-Plug-Ins um die Herrschaft im Bereich natürliche Raumnachbildung. Die alten Klassiker sind aber das Salz in der Suppe im Bereich Musik. Sie klingen etwas dicker, auch durch die Modulationen in der Hallfahne. Und: Wir sind einfach alle sehr an diesen Klang gewöhnt. Lexicon-Hall gehört durch die Dominanz der Marke mittlerweile zu den Hörgewohnheiten vieler Menschen auf der Welt.
Die kleinen Einwürfe der akustischen Gitarre im Song-Klangbeispiel sind dafür ein typisches Beispiel: Durch den Lexicon-Hall gewinnt der Sound an Durchsetzungskraft und erhält etwas mehr Sustain. Aber auch langgezogene Gesangstöne oder Gitarrensoli gleiten geschmeidig wie Surfer auf der weichen Lexicon-Welle.
Für dich ausgesucht
Zusammengefasst klingt das Bundle in allen Anwendungsbereichen hervorragend, vom Innenraum eines Autos bis zur großen Konzerthalle und riesigen Fantasiegebilden.
Wie ist der Ressourcenverbrauch?
Wie oben kurz erwähnt, habe ich das Plug-In-Bundle zum Beispiel auf meinem etwas betagten Apple G5 getestet. Eine Instanz verbrauchte dort etwa zwischen 50 und 90 Prozent der Ressourcen eines Prozessors. Auf einem aktuellen Mac Pro waren es höchstens 10 bis 15 Prozent eines Prozessorkerns. Da geht also schon einiges. Je aktueller und schneller der Rechner, desto mehr Spaß wird man an dem Plug-In haben.