Praxis
Der BackTrack ist so ausgelegt, dass alle wesentlichen Einstellungen und die Verwaltung der aufgenommenen Audiodateien über den Computer erfolgen, nachdem die erforderliche Software installiert ist. Eine Installations-CD gibt es keine, denn der BackTrack wird beim Verbinden mit dem Computer über USB sofort als externe Festplatte erkannt, auf der sich auch die besagte Software für Windows und MacOS befindet. Das Installieren selbst funktioniert schnell und reibungslos, und das Programm BackTrack Utility kann gestartet werden. Hier findet man sämtliche Grundeinstellungen für die Sample-Rate, die Bit-Tiefe, das angeschlossene Equipment wie Gitarre/Bass direkt oder über POD, die Aufnahmelautstärke für den Mikrofoneingang (Soft/Acoustic, Medium/Electric Band, Loud/Full Band) und einiges mehr. Und so sieht das Utilityprogramm aus:
Akustik Gitarre mit Mikrofon
Hat man alles auf seine persönlichen Bedürfnisse eingestellt, kann es auch schon losgehen: USB-Verbindung trennen, BackTrack einschalten, und nach einer kurzen „Aufwärmphase“, in der die Diode weiß leuchtet, ist unser Freund aufnahmebereit. Ist kein Kabel an die Inputbuchse angeschlossen, ist das Mikrofon aktiviert. Jetzt blinkt die Diode dunkelblau, das heißt, der BackTrack wartet auf ein Signal, damit er endlich aufnehmen kann. Das bekommt er in Form meiner Lakewood Steelstring. Ich hatte vorher im Computer die Empfindlichkeit auf ´Soft/Acoustic´ eingestellt und bin jetzt gespannt, ob alles funktioniert. Hier ist die Aufnahme, das Mikrofon war etwa 60 cm von der Gitarre entfernt.
Der Aufnahmestart hat gut geklappt, auch die leisen Töne werden noch gut aufgenommen, sehr gute Voreinstellung für diesen Anwendungsbereich.
E-Bass direkt in den BackTrack
Jetzt habe ich meinen Precision-Bass direkt mit dem BackTrack verbunden. Sobald ich spiele, nimmt er auf, in den Spielpausen wird automatisch abgeschaltet. Auch hier funktioniert die Voreinstellung hervorragend und mit genau dem richtigen Pegel wird die Aufnahme aktiviert. Das Ganze kann ich über den Kopfhörerausgang abhören, weshalb sich der BackTrack auch perfekt als Headphone-Amp für Bassisten eignet, die zum Üben nur ihren trockenen Bass-Sound benötigen. So klingt das Ganze, einmal mit Fingern und dann mit dem Pick gespielt.
Klingt sauber, da gibt es nichts zu meckern. Allerdings würde ich diese Schaltungsvariante mit der E-Gitarre nicht empfehlen, weil hier ein wichtiges Soundmerkmal, nämlich der Verstärker, nicht vorhanden ist. Aber es gibt durchaus noch ausreichend Alternativen, die wir später kennenlernen werden.
Hat mir nun ein Groove gut gefallen, drücke ich nach dem Spielen die Marker-Taste und die Idee ist markiert. Wenn der BackTrack dann wieder an den Computer angeschlossen wird, findet man im Order ´Marked´ die markierten Tracks, alle anderen sind im Ordner „Unmarked´. Somit hat man schnellen Zugriff auf die Dateien und kann sie auf die Festplatte des Rechners kopieren.
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E-Gitarre über POD
Jetzt hängt der BackTrack hinter einem Line 6 POD, die Einstellung im Utilityprogramm wurde an den Input angepasst, und so klingt das Ganze mit verschiedenen Sounds.
Auch hier gibt es keinen Grund zur Kritik, die Soundqualität ist sehr gut, allerdings empfehle ich, auf jeden Fall mit mindestens 44,1 kHz und 16 Bit aufzunehmen. Nimmt man geringere Werte für Sample-Rate und Bit-Tiefe, dann kann man zwar bis zu 24 Stunden Audiomaterial aufnehmen, aber die Soundqualität leidet doch stark hörbar. Der BackTrack nimmt auf eine integrierte Festplatte mit einer Kapazität von 2 GB auf. Bei einer Sample-Rate von 44,1 kHz und 16 Bit passen bis zu sechs Stunden Audiomaterial auf die interne Platte, bei 48 kHz und 24 Bit nur noch vier. Schade nur, dass die Möglichkeit fehlt, MP3-Dateien aufzunehmen. In diesem Fall stünde wesentlich mehr Aufnahmezeit zur Verfügung, und man könnte die Aufnahmen einer Bandprobe direkt nach dem Sichern auf dem Rechner den Bandkollegen per Mail zusenden. Die Wav-Dateien muss man erst umwandeln, bevor man sie verschicken kann. Es ist zwar nur ein Arbeitsschritt, aber der sollte sich im heutigen Computerzeitalter ohne großen Aufwand einsparen lassen.
E-Gitarre mit Amp über Mikrofon
Jetzt wollen wir wissen, wie das Mikrofon mit hohen Schalldrücken umgeht. Wir hören zuerst einen Sovtek in „gehobener Zimmerlautstärke“ bei einem Schalldruck von etwa 80dB. Die Box steht ungefähr 1,20 m vom Mikrofon entfernt.
Der Amp wird weiter aufgedreht und wir befinden uns in moderater Proberaumlautstärke bei etwa 100 dB. Am BackTrack habe ich die höchste Empfindlichkeit eingestellt, also für eine laute Band.
Bei den Cleansounds schaltet er nicht ganz so perfekt, da ist etwas Feinabstimmung nötig. Sehr hilfreich dabei ist die Möglichkeit, die Tracks über den integrierten Kopfhörerausgang abzuhören. Stellt man dabei fest, dass die Eingangsempfindlichkeit zu hoch oder zu niedrig eingestellt ist, kann man über die Tasten ´Play´ und ´Volume+/-´ den Aufnahmepegel am Gerät direkt justieren. Wegen des fehlenden Aussteuerungsinstrumentes kommt das zwar einem kleinen Blindflug gleich, aber in der Praxis geht das recht schnell und problemlos. Wichtig ist, dass man im Falle des Falles nicht darauf angewiesen ist, seinen Computer dabei zu haben, um Basiseinstellungen zu verändern. Sehr gut mitgedacht!
Der Gainregler am Amp wird weit aufgedreht, Overdrive-Sound ist angesagt.
Hier wird fängt das Mikrofon dann doch zu schwächeln an. Es ist zwar überhaupt keine Verzerrung vom Recorder zu hören, aber der Sound wird recht flach und muffig. Über 6 kHz wird bei dieser Eingangsempfindlichkeit offensichtlich nicht mehr viel übertragen. Das ist dann auch beim Aufnehmen der kompletten Band der Fall, der Klang ist sehr undefiniert und die Aufnahmen sind nur bedingt zu gebrauchen.