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Line 6 Lowdown HD400 Test

PRAXIS

Um mir einen ersten Eindruck über die Soundmöglichkeiten des HD400 zu verschaffen, höre ich mich als erstes durch die vier Presets, die der Amp ab Werk mitbringt. Schließlich ist es interessant zu wissen, was sich Line 6 selbst unter einem guten Basssound vorstellt. Hinter den Tastern A, B und C verbergen sich drei Presets, für die jeweils ein Amp-Modell als Ausgangsbasis verwendet wurde. Auf Speicherplatz D wird ein Synth-Sound angeboten.

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Preset 1 – Clean Preset 2 – RB Preset 3 – Rock

Bei allen Presets wurde zudem heftig Gebrauch von den Klangtools gemacht, vermutlich, um dem Amp möglichst beeindruckende Sounds zu entlocken. Ich finde die drei Amp-Modelle allerdings etwas zu heftig aufgepumpt und nicht sehr praxistauglich, mit sehr mächtigem Low-End und relativ wenig Definition. Damit Ihr einen Eindruck davon bekommt, habe ich genau diese drei Presets über den XLR-Ausgang des Amps aufgenommen. Dazu muss gesagt werden, dass der „XLR Direct Out“ des HD400 zusätzlich eine Mikrofon-Simulation mit rausschickt, es soll also der Sound eines mikrofonierten Bass-Stacks nachgebildet werden. Wer das nicht möchte, kann den „Pre Out“ verwenden, hier liegt logischerweise das reine Vorstufensignal an. Man sollte den Sound des Verstärkers aber keinesfalls vorschnell nach dem Hören der Presets beurteilen. Schließlich handelt es sich dabei lediglich um Vorschläge von Line 6 und die sind natürlich stark abhängig vom jeweiligen Instrument, der Spieltechnik und letztendlich auch Geschmacksache. Ein Sound, der vom Preset-Programmierer mit einem sonor klingenden Precision-Bass erstellt wurde, hört sich mit einem drahtigen Stingray wahrscheinlich furchtbar an und muss dementsprechend angepasst werden, damit er funktioniert. Am besten verwendet man also ein Preset als Ausgangsbasis für den eigenen Sound oder man schaltet den HD400 erst einmal auf „Manual“-Mode und fängt von vorne an.
Das geht ganz einfach, indem man den gerade aktiven und leuchtenden Preset-Taster drückt. Der HD400 wird dann komplett auf „Flat“ gebügelt und man kann mit dem Aussuchen eines Ampmodells beginnen. Den saubersten Sound bekommt man mit der Eden Traveler Simulation „Clean“, ohne jeglichen EQ Eingriffe klingt der Amp hier relativ ausgewogen über das ganze Frequenzspektrum, das Low-End ist solide und kompakt mit einem warmen Tiefmittenbereich, der Höhenbereich ist allerdings eher dezent und zurückhaltend. Bei den anderen Modellen ist beim Blick auf die simulierten Amps sowieso klar, wohin die Reise geht, denn der HD400 soll wohl eher Vintage- und Rockfans ansprechen, und das macht er dann auch wirklich gut. Jede Simulation liefert grundsätzlich einen sehr brauchbaren und durchsetzungsstarken Grundsound, der dann mit dem EQ, der jeweils auch den EQ des simulierten Verstärkers nachbildet, an den eigenen Geschmack angepasst werden kann. Der „Drive“-Regler ermöglicht zusätzliche Soundnuancen, wie mit einem Gain-Regler kann man den Sound sättigen oder bei heftigem Einsatz übersteuern, was vor allem in Verbindung mit den Modellen „Grind“ und „Brit“ zu guten Ergebnissen führt. Wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich den Smart FX Regler zur Brust nehmen und seinen Sound mit einem der drei Effekte bearbeiten. Die Qualität der Effekte ist durchaus ansprechend, der Oktaver hat ein gutes Tracking und der Chorus klingt sehr smooth, ohne den Sound schwammig zu machen. Beim Envelope-Filter vermisst man aber doch die Möglichkeit, diverse Parameter selbst einstellen zu können, was die Verwendung einigermaßen limitiert.
Alles in allem präsentiert sich der HD400 aber mit seinen zahlreichen Features wirklich flexibel, von relativ cleanen bis zu abgedrehten Overdrive- und Effektsounds ist alles drin

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Chorus

Wie immer, wenn man viele Möglichkeiten zur Verfügung hat Sounds zu erstellen und zu verbiegen, muss man auch hier ein wenig aufpassen, dass man das Ganze nicht übertreibt. Ist eine passende Einstellung gefunden, wird sie mit einem langen Druck auf einen der vier Preset-Taster abgespeichert und gleichzeitig die Werkseinstellung überschrieben. Das integrierte Stimmgerät ist genauso komfortabel zu bedienen. Mit Betätigen des „Tuner“-Tasters wird der Amp stummgeschaltet, die leuchtenden Preset-Taster und der Amp-Modell-Regler zeigen Tonhöhe und Stimmgenauigkeit an, was auch in der Praxis schnell und zuverlässig funktioniert.
Zum Abschluss noch ein Wort zur Leistung des Verstärkers: Line 6 gibt für den HD400 eine Ausgangsleistung von 400 Watt an, womit er sich lautstärkemäßig in einer Liga mit vielen Topteilen befindet. Die Power reicht auf jeden Fall für die meisten Anforderungen auf mittelgroßen Bühnen, wer allerdings in einer lauten Rockband gegen Gitarrenwände und einen kräftigen Drummer anspielen muss, der kann mit dem HD400 schon an die Grenzen kommen und sollte das nächstgrößere Modell HD750 mit 750 Watt in Erwägung ziehen.

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Ben sagt:

#1 - 22.02.2013 um 19:21 Uhr

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Hi Rainer,
super Test, ich hab ihn kurzerhand bei Thomann geordert. Preis/Leistung sind schon echt super was das Klangliche und die Vielseitigkeit angeht. Da kann mein alter Trace mit 350W absolut nicht mithalten in Bezug auf Druck und Lautstärke.Die Verarbeitungsqualität lässt aber doch ziemlich zu wünschen übrig. Oder liegt es am B-Stock (die Netzsteckerbuchse fällt mir fast entgegen, ist ja auch ein gewisses Sicherheitsrisiko)? Und bei dem dünnen Blech würde sich ein Rackcase auch anbieten. Da der Verstärker aber auch nur die halbe Tiefe hat und der Ein-/Ausschalter auf der Rückseite liegt müsste es für mich jedoch eine Maßanfertigung werden.Ich denke er geht wieder zurück und dann gibt's als "Entschädigung" den kleinen TC BH250 :-) und wenn die Power nicht reicht dann kommt halt noch ein Großer dazu. Der schwarze Schmied verlockt ja schon ganz schön ...

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