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Line 6 LowDown LD15 Test

AUSSTATTUNG

Es gibt eine goldene Regel: Ein Einsteiger- und Übungscombo sollte das Konto nicht zu sehr belasten, einfach zu bedienen sein und möglichst kompakte Abmessungen haben. Letzteres bestätigt der Blick aufs Maßband. Mit 25,4 x 40,64 x 50,8 Zentimeter findet der LD15 Platz in der kleinsten Hütte und ist dabei mit zehn Kilo auch nicht sonderlich schwer. Somit wäre das erste Drittel der Aufgabe schon erfüllt, und mit einem empfohlenen Verkaufspreis von gerade einmal 150 Euro gestaltet sich auch die Belastung des normalerweise knappen Musikerbudgets recht entspannt – auch in diesem Punkt kann man also Vollzug melden.

Und auch was der Kleine sonst zu bieten hat, kann sich sehen lassen. Das Bedienfeld des LD15 zeigt sich sehr übersichtlich. Vier Soundpresets lassen sich mit den Tastern „Clean“, „R&B“, „Rock“ und „Grind“ aufrufen. Pate für die digital modellierten Grundsounds des Amps standen vier Klassiker: Ein Eden Traveler für den cleanen Part, ein Ampeg Portaflex B15 bedient die R&B Abteilung, ein Ampeg SVT rockt und ein Sansamp PSA-1 mit SVT steht für Grind. Die Grundcharakteristiken der vier Presets unterscheiden sich recht deutlich voneinander. Jedes Preset besteht aus dem jeweiligen Modell und einem festgelegten EQ-Setting, wobei sich die Sounds mittels Vierband-EQ in den Höhen, Hochmitten, Tiefmitten und Bässe individuell anpassen lassen. Die Arbeitsweise des EQs orientiert sich dabei an dem des jeweils gemodelten Originals. Durch längeres Halten der Preset-Taster können die Werkspresets durch eigene Settings überschrieben werden. Aber keine Sorge: Natürlich hat man die Möglichkeit, jederzeit wieder zu den Werkseinstellungen zurückzukehren und von dort aus neu zu beginnen.

Auch Freunde von Suchspielen kommen beim LD15 auf ihre Kosten. Neben den vier Presets kommt der Amp nämlich mit einem „versteckten“ Zusatzsound. Hält man die beiden Taster Clean und R&B gleichzeitig gedrückt und schaltet den Amp ein, wird das Clean-Modell durch die Simulation eines 1968er Marshall Super Bass ersetzt. Das Ergebnis ist ein mittigerer Sound, der früher in die Sättigung fährt und so typische Rock-Basslines der End-Sechziger und frühen Siebziger unterstützt.

Das alles sorgt schon für eine große Soundvielfalt, die mit den Möglichkeiten der Effektabteilung allerdings noch erheblich zunimmt.

Mit dem Smart-FX Drehregler werden die drei digitalen Simulationen eines TC Electronic Chorus, eines EBS Octabass und des legendären Electro Harmonics Q-Tron aktiviert und kontrolliert. Es kann jeweils auf einen Effekt zurückgegriffen werden. Der Regelweg teilt sich in drei Sektionen ein, von denen jede für einen der drei Effekte verantwortlich zeichnet. Komplett abgedreht bleibt der Sound effektfrei. Dreht man den Regler im Uhrzeigersinn, steuert man zunächst den Filter, im zweiten Drittel den Oktaver und im letzten die Intensität des Chorus.

Für die auf einem LA-2A Modell basierende Kompression gibt es eine eigene Sektion. Diese besteht aus einem Poti zum Regeln der Stärke der Signalkomprimierung sowie einer Threshold-LED, die das Eingreifen des Kompressors anzeigt.

Wer gerne zu seinen Lieblings-Tracks jammt, wird den Miniklinken-Eingang zum Anschluss eines MP3-Players zu schätzen wissen. Das externe Signal wird dabei selbstverständlich nicht über die Effekte oder den EQ geschickt. Die Klinkenbuchse daneben fungiert als Kopfhöreranschluss und als Record-Out, wobei in beiden Fällen der Lautsprecher automatisch stummgeschaltet wird.
Komplettiert wird die Front des LD15 durch den Masterregler zur Kontrolle der Endlautstärke und den Driveregler, mit dem sich der Sound übersteuern lässt. Bei null geht es clean zur Sache, das Drehen im Uhrzeigersinn sorgt für eine stetig wachsende Verzerrung.

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