DETAILS
Der MM4 kommt in einem blau lackierten Spritzguss-Metallgehäuse, das einen stabilen Eindruck macht. Die komplette Unterseite ist mit Gummi überzogen, sodass man auch auf glatten Bühnen keine Angst vor „Ausrutschern“ haben muss. Die Aufteilung der Tret- und Dreh-Elemente auf der Geräte-Oberseite kann man als klassisch bezeichnen: Die vier Schalter mit den dazugehörigen LEDs befinden sich auf der unteren Hälfte, im „Norden“ hat Line6 leicht versenkt die sechs Regelmöglichkeiten untergebracht. Leider fühlen sich die Dreh-Regler etwas wacklig an – man sollte sie unter Umständen nicht zu hart rannehmen. Aber glücklicherweise sind sie ja gut geschützt und werden so von Fußtritten im Bühnenbetrieb verschont bleiben.
Auf der Suche nach „Anschluss“ wird man, wie üblich, auf der Rückseite des Pedals fündig. In Sachen „Stromversorgung“ hat der Gitarrist beim MM4 die Wahl zwischen Batterie- oder Netzbetrieb, wobei die erste Variante relativ kostspielig werden kann, denn der MM4 benötigt vier 1,5 V Batterien vom Typ C (die „Dicken“) und schluckt so lässig 1200mA. Daher halte ich die Variante mit dem externen Netzteil (das man leider noch zusätzlich für 25,- Euro erwerben muss) für sinnvoller. Bei so einem Stromfresser sollte meines Erachtens ein Netzteil zum Lieferumfang gehören.
Der MM4 kann vollkommen in Stereo betrieben werden, das heißt, es gibt auf der Rückseite nicht nur zwei Ausgänge, sondern auch zwei Eingänge – alles 6,3mm Klinkenbuchsen. Man kann also in der Signalkette noch ein Stereo-Gerät vor den MM4 schalten.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, ein Expression-Pedal anzuschließen und damit (abhängig vom jeweils ausgewählten Effekt-Model) die Effektgeschwindigkeit und andere Parameter in Echtzeit zu regeln. Letzter Stop auf der Pedal-Rückseite ist die Buchse für das optionale Netzteil.
Der MM4 lässt sich im Prinzip wie ein Standard-Effektpedal bedienen. Ganz links befindet sich ein Rasterpoti, mit dem man einen von 16 verschiedenen Modulations-Effekten auswählt. Folgende gemodelten Pedale stehen zur Verfügung:
Opto Tremolo – Tremolo Einheit eines Fender Deluxe Reverb Amps
Bias Tremolo – Tremolo Einheit eines Vox AC15
Phaser – MXR Phase 90Dual Phaser – Mu-Tron Bi Phase
Panned Phaser – Ibanez Flying Pan
U-Vibe – Univox Uni-VibeRotary Drum – Fender Vibratone
Rotary Drum & Horn – Leslie 145
Analog Flanger – MXR FlangerJet Flanger – A/DA Flanger
Analog Chorus – Boss CE-1
Dimension – Roland Dimension D
Tri Chorus – Song Bird / Dyno Tronics Tri-Stereo Chorus
Pitch Vibrato – Boss VB-2
Ring Modulator Panner
Hat man sich für ein Model entschieden, kann der Klang mit fünf separaten Reglern eingestellt werden:
Speed: Regelt die Effektgeschwindigkeit
Depth: Einstellen der Modulations-Intensität
Tweak: Je nach ausgewähltem Modell hat dieser Regler eine andere Funktion
Tweez: Je nach ausgewähltem Modell hat dieser Regler eine andere Funktion
Mix: Einstellen des Mischungsverhältnisses zwischen Original- und Effektsignal
Für dich ausgesucht
Mit diesen fünf Reglern lässt sich der Sound sehr feinfühlig und variantenreich bearbeiten, man sollte aber schon mal einen Blick in das Handbuch werfen, um beispielsweise zu erfahren, welche Funktionen die beiden Regler Tweak und Tweez im Einzelnen übernehmen. Diese können nämlich von Model zu Model ziemlich variieren. Prinzipiell kann aber nicht viel schiefgehen, wenn man (wie fast alle Gitarristen) erst mal munter drauf los dreht.
Hat man seinen optimalen Modulations-Sound eingestellt, lässt er sich relativ simpel auf einem der vier Speicher-Plätze sichern. Hierzu einfach den entsprechenden Fußschalter drei Sekunden lang gedrückt halten – fertig. Man hat somit vier unterschiedliche Sounds per Knopfdruck abrufbar. Der Effekt wird ausgeschaltet, indem man den Schalter des aktiven Speichers erneut drückt, die LED erlischt und der MM4 befindet sich im Bypass-Mode. Der ist hier sogar ein True-Bypass, der das Eingangs-Signal direkt an den Ausgang legt, ohne dass intern irgendwelche A/D-Wandlungen durchlaufen werden.
Anonymous Coward sagt:
#1 - 01.07.2011 um 23:18 Uhr
Sorry, das Teil mag ja ganz nett sein, aber mit gerade mal vier Speicherplätzen bei so extrem vielen möglichen Modulationssounds komme ich noch nicht mal im Proberaum aus. Vierzig wäre da schon eher angemessen, hundert auch ok, zumal Speicher heute nix mehr kostet. Midi fehlt auch. Also muss man sich für echte Flexibilität doch eher bei TC oder Eventide umsehen. Da sind dann auch gleich stabile Bedienelemente mit dabei...