Praxis
Der POD Go wird für den Praxisteil direkt an das Audio Interface (Universal Audio Apollo) angeschlossen, von dort geht es direkt auf die Festplatte. Ich habe es zwar bei einigen Tests von Line 6-Geräten der jüngeren Generation bereits erwähnt, aber auch hier noch einmal: Die Struktur der Presets ist sehr praxisnah und benutzerfreundlich. Statt mit effektbeladenen Sounds in den ersten Reihen aufzuwarten, geht es hier sehr moderat zur Sache. Relativ trockene Amp-Sounds mit lediglich etwas Wohlfühl-Reverb, die man nur noch in kleinen Nuancen mit der Gitarre abstimmen muss und die daher schon für den Bandeinsatz total brauchbar sind. In den ersten Bänken ist die Anordnung so, dass der Zerrgrad von A nach D zunimmt und man schnell ein passendes Setup für den ersten Jam finden kann. Hier ist eine Auswahl der verschiedenen Amp-Modelle.
Amps sind also eine ganze Menge im Angebot, sodass jeder fündig werden sollte. Der Sound ist authentisch und kommt an den Charakter der Vorbilder heran, und auch die Qualität in der Ansprache und das Reaktionsverhalten kann sich mit den “größeren” Helix- Gerätschaften messen. Beim WhoWatt und A30 Beispiel kann man klar hören, wo der Amp bei härterer Betätigung der Saiten in den entsprechenden charakteristischen Zerrsound fährt.
Für dich ausgesucht
Nach diversen Amp-Bänken geht es dann weiter mit etwas “effektiveren” Sounds. Und dort finden sich dann auch diverse Einstellungen zu bekannten Songs oder Gitarristen – eine feine Sache, wenn man diverse Songs mit dem passenden Sound ohne viel Programmierarbeit spielen möchte. Die Effekte liegen ebenfalls in der gleichen Liga wie die Sounds der Helix-Boards, wobei ein paar wenige leistungshungrige Algorithmen dem POD Go-User vorenthalten werden, aber ansonsten sind die meisten Spezialisten an Bord. Ich habe einen direkten Vergleich verschiedener Effekt-Typen mit identischen Algorithmen und Einstellungen aus meinem HX Effects gemacht und keine wirklichen Unterschiede ausmachen können. Vielleicht ein paar Nuancen, wenn mehrere hungrige Algorithmen gleichzeitig im Einsatz waren. Aber das ist eher ein Gefühl und Höreindruck als eine faktisch nachweisbare Tatsache. Auf jeden Fall gibt es ein großes Angebot an Klanggestaltungsmodulen der Brot-und-Butter-Overdrives und -Modulationseffekte bis zu den etwas abgefahreneren Reverbs oder Pitch-Shift-Sounds. Die Echtzeit-Steuerung von Effekten wie Wah oder Whammy macht einen guten Eindruck, vor allem beim Pedal-Shifting und Akkordspiel macht der POD Go keine Zicken, Respekt! Das Ergebnis hört ihr im letzten Beispiel, aber vorher kommen noch diverse andere Sounds mit Effekten. Dabei sind einige unveränderte Presets, bei anderen wurde noch etwas Hand angelegt.
Tom sagt:
#1 - 14.12.2021 um 16:46 Uhr
Hi. Blöde Frage, wie schlägt sich das Teil an einem Röhrenamp mit der 4 Kabel Methode. Ich würde das Ding gerne an einem JVM 410 C Zuhause benutzen als reines Effektgerät ohne Ampmodelling.Gruß Tom
Thomas Dill - bonedo sagt:
#2 - 15.12.2021 um 07:38 Uhr
Hallo Tom,
das kannst Du auf jeden Fall machen.
werner prinoth sagt:
#3 - 18.01.2023 um 06:23 Uhr
hallo, wieso verwendest du eigentlich ein audio-interface wenn das POD das eh direkt könnte?
Thomas Dill sagt:
#3.1 - 18.01.2023 um 13:11 Uhr
Hallo Werner, das stimmt! Ich nehme bei den Tests den Sound immer aus dem Main Output. Da kann man Geräte besser vergleichen, denn nicht alle haben USB Audio.
Antwort auf #3 von werner prinoth
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMarcel sagt:
#4 - 08.09.2023 um 17:15 Uhr
Hallo Tom Vielen dank für deinen aussagekräftigen Testbericht. Frage: Kann ich den Pod Go auch nur als reines Effektgerät für die Acoustic-Gitarren verwenden, und dann direkt auf die P.A. gehen ?
Christoph sagt:
#5 - 15.03.2024 um 15:22 Uhr
Hi, danke für deinen Test. Weißt du ob man den Speaker Out (in dem Fall ohne Speaker IR) und den Main Out (in dem Fall mit Speaker IR) parallel verwenden kann? Also voll emuliertes Signal (inkl. IR) an die PA aber fürs Gefühl auf der Bühne noch einen echten Speaker spielen (der ja dann nur das Amp- aber kein Boxensignal haben möchte).