PRAXIS
Vorab: Die Bedienung ist kinderleicht! Antennen und Kabel einstecken, Sendekanal wählen, Einschalten nicht vergessen und los geht’s.
Für den Test habe ich es mir im Studio bequem gemacht und auf Streusignale geachtet. Trotz vieler Quellen, die mächtig Alarm machen, zeigt sich das Relay G50 absolut resistent gegen Einstreuungen und gibt außer dem Gitarrensignal absolut keinen Mucks von sich.
Eigentlich ist es ein komplettes No-Go, bei Aufnahmen im Studio einen Sender zu verwenden. Viel zu groß ist die Gefahr, dass Telefon, Kühlschrank, Omas elektrischer Fernsehsessel oder einfach nur ein Lichtschalter im falschen Moment glauben, sich einmischen zu müssen. Außerdem können Sender in der Regel soundmäßig nicht mit hochwertigen, kurzen Kabeln mithalten.
Für dich ausgesucht
Unsere Testanlage klingt ohne eingeschalteten Cable Tone direkt und punchy und bildet den gesamten Frequenzverlauf des Instrumentenklanges ab. Das Höhenbild ist, verglichen mit einem hochwertigen Kabel, vielleicht eine Spur präsenter, bewegt sich aber auf absolut vertretbarem Niveau. Der Cable Tone Modus bearbeitet genau diesen Faktor und bedämpft die Höhen etwas, was wiederum das Mittenbild mehr in Szene setzt. Das funktioniert tatsächlich und bietet dem Musiker die Möglichkeit, direkt in seinen Sound eingreifen zu können. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, dass dieser – ob mit oder ohne Cable Tone – kühl oder steril wirkte, was bei diversen Sendern, die ich in der Vergangenheit verwendet habe, definitiv der Fall war. Großes Plus!
Was mir fehlt, ist ein Gain-Regler, mit dem sich der Instrumentenpegel justieren lässt. Was die Reichweite des Senders betrifft, dürfte die für 98% aller Musiker völlig ausreichen. Hindernisse befinden sich in der Regel nicht unbedingt auf einer Bühne, und wer ab und zu eines seiner Effektpedale aktivieren möchte, der wird seinen Aktionsradius im Regelfall ohnehin auf wenige Meter beschränken. Wer tatsächlich die Grenzen ausreizen möchte, der kann sich aus bis zu 60 Metern das Geschehen auf der Bühne anschauen und dabei versuchen, den Kampf gegen die Schall-Laufzeit zu gewinnen.
Ich habe mich also einfach mal ins Freie begeben, gleichzeitig aber auch das Signal aufgenommen, um herauszufinden, wie es sich verändert. Die 60 Meter kommen auf jeden Fall hin! Das Signal wird zwar schwächer, ändert sich aber nicht im Klang. Solange man freie Sicht zum Empfänger hat und keine Mauer oder ähnliches im Weg steht, gibt es keine Probleme mit der Übertragung.