Praxis
Die Presets im Spider V MkII sind erstklassig sortiert, in der ersten Bank sind vier Standardsounds (Clean, Crunch, Dirt, Lead), dann kommen spezifische Ampsounds, bei denen die Effekte erst einmal auf Bypass stehen, aber schon dem Style entsprechend vorbereitet sind. Danach geht es mit Sounds für bestimmte Songklassiker weiter und ab Bank 22 kommen die neuen Artist-Presets. Insgesamt stehen 128 Speicherplätze zur Verfügung, aufgeteilt in 32 Bänke á vier Presets.
Für die Aufnahmen habe ich den Line Out (Stereo) benutzt, der direkt an das Audio Interface (Universal Audio Apollo) angeschlossen ist. Den Sound über den Lautsprecher gibt es später zu hören. Hier jetzt erst einmal eine Auswahl aus den Amp-Presets, bei denen ich mitunter leichte Modifikationen vorgenommen habe. Meist waren es leichte Anpassungen des EQs, um den Sound besser an den Line-Out anzupassen.
Der Sound der unterschiedlichen Amp-Modelle ist überzeugend, auch das Spielgefühl ist in Ordnung, die Amps reagieren auf dynamischen Anschlag und Aktionen mit dem Volume-Poti an der Gitarre. Im dritten Beispiel war das recht gut zu hören, wo ich von hartem Plektrumanschlag auf Fingeranschlag umgestiegen bin und der Zerrgrad entsprechend niedriger wurde. Trotz allem liegen Klangqualität und Transparenz noch unter POD oder Helix aus dem Hause Line 6, aber das ist bei der Preisgestaltung auch nicht anders zu erwarten. Klanglich muss man dem Spider V MkII allerdings einen Quantensprung zu den älteren Modellen bescheinigen. Zum einen ist die Qualität der Amp-Models und Effekte für einen Amp dieser Preisklasse recht gut, darüber hinaus kann das Ganze auch noch mit einer praxisgerechten Anzahl an Parametern eingestellt werden. Da man bei den Effekten nicht auf einen Mix-Regler beschränkt ist, lassen sie sich besser nutzen und wesentlich detailliertere Effektsounds erzielen. Neben den üblichen Models von Effekt-Klassikern in allen Sektionen sind auch etwas speziellere Effektmodule für abgefahrenere Sounds integriert – eine sehr gute Mischung. Hier ist eine kleine Auswahl, ebenfalls basierend auf Presets, die nur leicht verändert wurden.
Für dich ausgesucht
Nun kommen wir zum Sound aus dem Speaker, dafür habe ich ein Beyer M160 Bändchenmikrofon etwas weiter entfernt vom Amp positioniert, um den Klang von 12″ Speaker und Hochtöner akzeptabel einzufangen. Der Sound aus den integrierten Lautsprechern ist recht warm und im Höhenbereich nicht so bissig, deshalb kann man beim EQ des Amp Models auch gerne die Höhen etwas weiter aufdrehen. Wenn der Combo auf dem Boden steht, hat er auch ein ordentliches Bassfundament. Beim Üben zuhause in gemäßigter Lautstärke erzeugt der Amp dadurch einen recht fülligen Ton. Ihr hört nun das Preset 5B, einmal über den Lautsprecher aufgenommen und über den Line Out mit identischer Einstellung.
KRYPTYK sagt:
#1 - 18.05.2020 um 15:24 Uhr
Ich habe die 30Watt Variante. Ich finde es zu dem noch klasse, das man ALLE Werkspresets editieren und / oder löschen durch eigene ersetzen kann. Die Werkspresets sind im Bedarfsfall aber auch wieder herstellbar. Der Spider V30 ist mein erster Spider Combo und er hat meinen Marshall Combo als Nr.1 Combo direkt abgelöst.
FLOYD HENDRIX sagt:
#2 - 13.11.2020 um 22:27 Uhr
Auch ich habe, wie mein "Vorschreiber" die 30 Watt Variante. Man kann den Spider V, über die Remote Control Software am PC oder als APP, einfach editieren, und so mit auch, die vermeindlichen "dünnen 2 Dimensionalen" Sounds fülliger machen. Auch wenn der Spider V eigentlich ein sehr guter Combo ist, so sind doch 128 !!! Sounds bzw. 128 Speicherpläte in meinen Auge viel zuviel. Hoffentlich ändert Line6 diese beim Spider VI, falls der jemals entwickelt und/oder gebaut wird. Meiner Meinung nach, wären 10 Speicherplätze für Eigene Sound bzw. für Werkspresets mehr aus ausreichend. Was man noch positiv erwähnen sollte ist, dass man über die Line6 Hompage unter Customtone, Presets tauschen und hoch-und runterladen kann.
Franz Taraschka sagt:
#3 - 02.12.2020 um 16:48 Uhr
Danke für den umfangreichen Test und die guten Soundsamples. Ich habe mir jetzt das Teil auch mal zum ausprobieren bestellt. Was ich an Deiner Review allerdings nicht verstehe ist warum die Ampsounds dünner sein sollen, als beim Helix, weil der in einer anderen Preisklasse spielt. Die Sounds werden doch von Line6 softwaremäßig gemodelt. Und wenn ein Ampsound aus der analogen Welt digital nachgebildet wird, wird doch nicht je nach Preisklasse des Modelingamps eine bessere und mit zusätzlichem Aufwand noch eine schlechtere Version programmiert. Die günstigeren Modelle haben halt weniger Presets oder weniger Klanggestaltungsmöglichkeiten oder bringen den Sound hardwareseitig schlechter rüber. Z.B. dürften an den meisten Helix-Racks und -boards bessere FRFR-Lautsprecher hängen. Bei Aufnahmen über Line Out sollte das allerdings keinen Unterschied machen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Thomas Dill - bonedo sagt:
#4 - 02.12.2020 um 19:03 Uhr
Hallo Franz,
für mein Empfinden klangen die Sounds aus dem Spider etwas dünner als bei den Helix Gerätschaften und ich vermute, dass es am Prozessor liegt, der beim Helix etwas leistungsstärker ist.
Der Chef sagt:
#4.1 - 19.11.2021 um 10:07 Uhr
Das geschulte Ohr hört die Unterschiede zu anderen Geräten und jeder hat so seinen Geschmack.Dennoch, ich liebe Röhrenverstärker aber sie sind zu Hause oft too much.... Die neue Spider Serie ist eine gelungene Generation des Line6 Ampmodeling. Für Anfänger und zu Hause im Wohnzimmer genau das richtige. Die menge an Effekten sind schon echt der Hammer. Sehr überrascht hat mich auch die Ampsimulationen, die zu den Vorgängern in einer anderen Liga spielen. Danke für den Test, der mir meine Kaufentscheidung doch sehr erleichtert hat.
Antwort auf #4 von Thomas Dill - bonedo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenUwe sagt:
#5 - 05.03.2022 um 15:28 Uhr
Ich HATTE, die 30 Watt Variante, wobei ich die Betonung auf HATTE lege. Vorlauter editieren und Sounds basteln, so wie Sound herunterladen etc. bin ich gar nicht mehr zum Gitarre spielen gekommen.......NIE WIEDER ein modelling AMP. Und auch den Anfängern sei gesagt, so toll sich das auch anhört, verschiedene Effekte, Amptypen usw. in einem Verstärker zu haben, lasst es, und Finger WEG, die Zeit die Ihr mit diesen Dingen, (EGAL VON WELCHEM HERSTELLER) vertut, mit den wie oben von mir genannten Dingen, wie Programmieren etc. solltet ihr lieber zum Gitarreüben nutzen. Daher kauft einen TRANSISTOR AMP, den man auf Clean und Distortion umschalten kann, das reicht völlig aus. Meine Empfehlung wäre das der Harley Benton - HB20 R
Wolfgang sagt:
#5.1 - 11.09.2024 um 15:11 Uhr
Bin Besitzer des V 120 und kam auch noch nicht zum spielen !!!! Die Bedienungsanleitungen sind unbrauchbar und für die Spider Software und Cloud Benutzung gibt es keinerlei Beschreibung. Ich habe mir nun zusätzlich 10 Presets gekauft aber es klappt nicht mit dem hochladen in den AMP. Der Support ist grausam und nicht vorhanden für diesen AMP. Die Fülle der Presets ist nonsense - da hat man sich leider keine Mühe gegeben und das ganze auf 5-10 Optionen reduziert. Leider für mich ein Fehlkauf
Antwort auf #5 von Uwe
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAndreas sagt:
#6 - 17.11.2024 um 15:27 Uhr
Man braucht schon etwas Zeit, sich in die Bedienung dieses tollen Verstärkers einzuarbeiten, dazu hat er einfach zu viele Möglichkeiten. Wieso braucht man für die Spider Software eine Beschreibung? Ist für mich selbsterklärend, wenn man sie startet. Letztendlich geht es darum, mit der Software Sounds zu editieren oder zu kreieren und sie dann auf Programmplätzen abzuspeichern. Wo ist da das Problem? Mit etwas mehr Geduld klappt das schon.