FAZIT
Das Spider Valve MKII Head bietet eine Menge Soundmöglichkeiten. Es gibt 16 Amp-Typen, drei Effektblöcke mit je 6 unterschiedlichen Effekten und einen Reverb mit verschiedenen Hallsimulationen. Das Ganze lässt sich sehr übersichtlich bedienen. Man hat schnellen Zugriff auf die wesentlichen Parameter, kann die Effekte bei Bedarf aber auch noch über das Display feiner einstellen und erhält somit eine höhere Klangflexibilität. Mit seinen 100 Watt verfügt das Topteil über genügend Leistung, um auch in der Band problemlos zu bestehen. Einziges Manko ist die Klangqualität, die eher im mittleren Bereich anzusiedeln ist. Wer den typischen Bogner Röhrensound mit großer Transparenz, Druck und dynamischer Ansprache sucht, der wird hier nicht so gut bedient. Dem Ton fehlt es etwas an Wärme, da haben auch die Röhren nicht viel Positives bewirkt. Dafür bietet der Spider Valve eine große Bandbreite an Amp-Sounds mit Effekten – bei einem einigermaßen entspannten Preis. Wer flexibel sein will und nicht so großen Wert auf das puristische Röhrenamp-Feeling legt, der sollte den Spider Valve MkII ruhig mal antesten.
- Vielseitige Sounds
- Bedienbarkeit
- Optik, Verarbeitung
- Dynamische Ansprache
- Klangtransparenz, Klangqualität
Technische Daten
Hersteller: Line 6- Modell: Spider Valve MKII HD100
- Typ: Modeling Verstärker mit Röhren Vor- und Endstufe
- Ausgangsleistung: 100 Watt
- Röhrenbestückung: 2x 12 AX7 (Vorstufe), 4x 6L6 (Endstufe)
- Bedienfeld Regler: Amp Model, Drive, Bass, Middle, Treble, Chan Vol, FX1, FX2, FX3, Reverb, Preset/Edit, Presence, Master
- Bedienfeld Schalter: Power, Standby, Manual, Tap, Quick Loop
- Anschlüsse: Input, 5x Speaker Out, Preamp Out, Power Amp In, Direct Out, FBV Pedal, MIDI In, MIDI Out
- Abmessungen: 736 x 355 x 330 mm (B x H x T)
- Gewicht: 15,9 kg
- Lieferumfang:
- Preis: 799,- Euro (Straßenpreis)
Dieter sagt:
#1 - 07.11.2011 um 05:02 Uhr
Habe mir vor einem Jahr auch aufgrund des Testberichts vom selben Autor den Hughes & Kettner Switchblade 50 Combo TSC gekauft und bisher sehr zufrieden damit. Spiele diverse Rockklassikger in der Band Blue Light Rock und die Vielfältigkeit des Amps ist da äußerst hilfreich.Der Switchblade war zwar teurer als das hier nun neu getestete Line 6 Spider Valve MKII HD100 Head, aber wenn ich so die Audiobeispiele vergleiche, scheint der Preisunterschied auch gerechtfertigt zu sein. Von daher bereue ich meine damalige Verstärkerentscheidung nicht und bin würde sie auch heute so wieder treffen.
h-joe sagt:
#2 - 16.01.2012 um 05:21 Uhr
Öhm,... habe selbst den mkII, davor nen Mesa Boogie MK4 und danach nen Peavy 5150 gehabt.Die Soundbeispiele sind sehr schlecht. Wie bei jedem Röhren-Amp muss das Master sehr weit aufgedreht werden, auch die Channel-Volumes mindestens über Neun Uhr.Kann versichern, dass der Amp um ein Vielfaches besser klingt.
Thomas sagt:
#3 - 19.03.2012 um 13:47 Uhr
Der Tester sollte mehr Info über seine Testsettings geben. Das schlichte Kanal A, B, C, D ist etwas dürftig. Die Factory Presets sind kein Maßstab, die haben mir auch nicht gefallen. Das ist ja gerade der Witz an dem Amp, dass man ihn justieren kann. Zum Thema "fehlende Dynamik" empfehle ich das Video von Musik-Schmidt, das sagt was anderes. Ich selbst habe eher Dynamik-Probs bei Marshall gehabt. Klar , das bei einigen Presets mit überdrehtem Compressor Probleme auftreten. Die gibts aber auch auf jeder anderen Röhre, wenn man tonnenweise Effekte reindreht. Mein Tipp: im manuellen Modus antesten, Effekte weg und mal aufdrehen. Geht prima mit Les Paul und Co.
Christian Schack sagt:
#4 - 30.08.2020 um 08:52 Uhr
Die Klangbeispiele sind absolut desolat.Ich benutzte diesen Verstärker seit Jahren, und selbst im Bandkontext funktioniert er problemlos.Man kriegt aus dem Amp hervorragende Clean und Zerrsounds raus, und die Röhrenverstärkung lässt ihn sehr warm und authentisch klingen.