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Line6 StageSource L2t Test

Die Line6 StageSource L2t Box im bonedo-Test – Der amerikanische Hersteller Line6 erweiterte in der jüngsten Vergangenheit seine Produktpalette nicht nur in seinem angestammten Gitarrenrevier, sondern ein gutes Stück darüber hinaus. Es ist die Bühnentechnik, die es den Entwicklern in Kalifornien angetan hat, und mit dem StageScape Mixer stellte man Ende 2012 ein innovatives und extrem flexibles Konzept vor, das darauf abzielt, auf der Bühne das gesamte Spektrum an Misch- und Recordingmöglichkeiten ohne zusätzlichen Einsatz von Technikern abzudecken.

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Komplettiert wird das System durch eine entsprechende Boxenserie, bestehend aus sechs Modellen, aus der wir uns die StageSource L2t herausgepickt haben. Bei ihr handelt es sich um eine recht aufwendig ausgestattete aktive Zweiweg-Box, die speziell für Gitarristen einige Specials bereithält.

Details

Gehäuse/Optik

Die StageSource L2t ist bestens auf den harten Einsatz im Bühnengeschäft vorbereitet. Die oberen und unteren Kanten sind komplett mit einer Gummierung umrandet, welche die Box einerseits gut schützt und außerdem für einen absolut rutschfesten Halt in jeder Position sorgt. Das ist bei einem glatten Bühnenboden sehr vorteilhaft und wichtig – vor allem für Gitarristen, die gerne ihren Fuß auf die Monitorbox stellen. Die beiden Lautsprecher, ein 10“ Woofer und ein 1“ Hochtöner, sind sicher hinter einem stabilen Gitter untergebracht. Das Gehäuse ist eine Bassreflex-Konstruktion und besteht aus 15 mm starkem, mehrlagigem Hartholz, die Schallwand ist sogar 18 mm dick. Kein Wunder, dass die säulenförmige Box (312 x 603 x 312 mm) damit auch fast 18 Kilo auf die Waage bringt.

Fotostrecke: 6 Bilder StageSource L2t mit dem seitlich eingelassenem Hauptbedienfeld

Bedienfeld

Im Gegensatz zu den üblichen Aktivboxen ist die StageSource L2t gleich mit zwei Bedienfeldern ausgestattet, die wir uns genauer anschauen wollen. Die Box hat mehrere Eingänge, kann also im Standalone-Betrieb auch mit unterschiedlichen Klangquellen befeuert werden, ohne dass man unbedingt ein Mischpult davorschalten müsste. Die meisten Anschlüsse findet man an der Rückseite. Hier gibt es einen Stereo Aux In (Cinch) und einen Mono Line In (XLR/Klinke Kombi), darunter zwei Outputs (XLR), mit denen man entweder das Mix-Signal der angeschlossenen Gerätschaften weiterleiten (Mix Out) oder das Signal am Line Input durchschleifen kann. Der Masterlevel-Regler neben den beiden Buchsen bestimmt die Gesamtlautstärke. Hier ist auch ein Limiter eingebaut, der das System vor Überlastung schützt und seine Aktivität durch eine LED anzeigt. Zwei weitere XLR-Anschlüsse auf diesem Bedienfeld dienen der Line 6 Link-Verbindung, die unterschiedliche Geräte des Herstellers auf digitaler Ebene verbindet wie z.B. den POD XT.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch am rückseitigen Anschlusspanel der Aktivbox können Einstellungen vorgenommen werden.

Unser Testmodell ist mit einem DSP-Prozessor ausgestattet, der einige wesentliche Eingriffe in das Klanggeschehen ermöglicht. So kann die Box klanglich per Schalter an die entsprechende Situation angepasst werden, was bei Line6 „Smart Speaker Mode“ genannt wird. Dabei werden automatisch Einstellungen vorgenommen, die dem Musiker das Leben erleichtern sollen. Folgende Disziplinen stehen zur Auswahl:
Reference/PA
Der Lautsprecher ist auf Saalbeschallung eingestellt, der Frequenzgang ist linear und die Weichenfrequenz liegt bei 2,2 kHz.
Playback
Der DJ-Mode. Prinzipiell entspricht dieser Modus dem Reference/PA-Mode, im Frequenzbild werden allerdings die Bässe und Höhen etwas angehoben, damit der CD/MP3 Sound noch etwas satter klingt.
Floor Monitor
Die Box ist als Monitor im Einsatz. Die Bassfrequenzen werden leicht abgesenkt, um das Resonieren durch den erhöhten Bodenkontakt zu verringern.
Keyboards
Jetzt funktioniert die StageSource L2t als Keyboardverstärker. Die Weichenfrequenz liegt bei 3,5 kHz für einen etwas wärmeren Sound, außerdem wird der Abstrahlwinkel leicht verändert, wenn die Box auf dem Boden steht. Bei Line 6 wird das als „virtuelle Neigung“ bezeichnet, die Abstrahlung geschieht akustisch leicht nach oben. Zu diesem Zweck ist ein Sensor am Flansch eingebaut. Ist Letzterer belegt (die Box steht auf einem Ständer), ist der normale Abstrahlwinkel angesagt, ist das nicht der Fall, wird sofort „virtuelle Neigung“ aktiviert. Das ist aber keine Hexerei, bei der die Lautsprecher von Geisterhand nach oben gedreht werden, sondern eine simple Höhenanhebung, die den Sound besser zum Ohr des Musikers transportiert.
Acoustic Guitar
Das ist der Modus, der auf den Sound einer akustischen Gitarre (mit Pickup) abgestimmt ist. Die Einstellung der Weichenfrequenz liegt auch hier bei 3,5 kHz, allerdings wird der Bassbereich etwas schlanker gestaltet, um typische Resonanzfrequenzen von Akustikgitarren zu reduzieren. Auch wenn die Box aufrecht auf dem Boden steht, ist die virtuelle Neigung aktiviert.
Electric Guitar
Dieser Modus ist für die E-Gitarristen gedacht, die mit einem Multieffekt ohne Verstärker spielen. Dabei wird der Frequenzgang einer 2 x 12 Box simuliert. Laut Hersteller arbeitet der 10“ Speaker nun im Fullrange-Modus und der Hochtöner fügt etwas Brillanz hinzu. Auch jetzt ist automatisch die virtuelle Neigung eingeschaltet, sobald die Box aufrecht auf dem Boden steht.
Ausstattung und Konzeption zeigen sich also sehr üppig und vor allem bedienerfreundlich, und in der Theorie reicht ein Knopfdruck, und der Kasten macht alles von selbst. Für den Musiker, der sich nicht stundenlang mit tontechnischen Problematiken auseinandersetzen möchte, sollte ein solches Konzept auf jeden Fall sehr hilfreich sein.
Wir kommen nun zum nächsten Bedienfeld, auf dem sich eine Menge Regler mit roten Köpfen tummeln, die man auch im dunklen Bühnenlicht gut erkennen kann. Dabei handelt es sich um einen 2-Kanal-Mixer, der auch die beiden Haupteingänge der StageSource L2t Box (Klinke/XLR Kombibuchse) beheimatet. Im Dual Mono-Mode, per Kippschalter anwählbar, kann jeder Kanal komplett separat geregelt werden. Wählt man den Stereo-Link Modus, dann regelt die Klangregelung von CH2 beide Eingangskanäle. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn man ein Keyboard an die Box anschließt. Jeder Kanal hat einen Gain-Regler zur Einstellung der Eingangsempfindlichkeit. Weiter geht es mit einer Dreiband-Klangregelung mit parametrischen Mitten, und auch Effekte hat der Kasten. So lässt sich mit dem Verb-Regler dem Signal etwas Hall hinzufügen und der Mod-Regler bietet einen Modulationseffekt. Darüber befindet sich der Schalter für den Feedback-Suppressor, der per Knopfdruck aufkommende Rückkopplungen automatisch unterdrücken kann. Die Feedback-Frequenz wird durch den Prozessor erkannt und entsprechend abgesenkt, und das für bis zu 12 separate Rückkopplungsfrequenzen. Auch das eine sehr vorteilhafte Einrichtung für Musiker, die bei Feedback oft keine andere Wahl haben, als den Verstärker leiser zu drehen oder die Höhen etwas herauszunehmen. All das passiert hier automatisch.

Fotostrecke: 3 Bilder Besonderheit: “Acoustic Modeling”

Zum Schluss widmen wir uns noch dem Regler auf der linken oberen Seite, der für Akustikgitarristen interessant sein könnte. Mit ihm kann man dem Signal auf Kanal 1 ein Akustikgitarren-Modeling hinzufügen. Meist klingen Akustikgitarren mit Piezo-Pickups recht dünn, und deshalb lässt sich der Sound mit diesem Modeling mit künstlich erzeugten Korpusresonanzen aus der Line 6 Variax Modeling Technologie anreichern.

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