FAZIT
Den kompakten MIDI-Controller Livid Code möchte man am liebsten gleich behalten, denn er portiert das Drehbank-Konzept auf eine höhere Stufe. Dafür sorgen eine Armada an beleuchteten Encodern mit Button-Funktion und ein gutes Dutzend Tasten, die in einer edlen Aluminium-Mahagoni-Konstruktion von guter Qualität residieren. Die Silberbüchse funktioniert ohne Treiber unter Windows und MacOSX. Steuerdateien für Drittsoftware und Editoren gibt’s per Download. Die Bedienoberfläche ist vollständig konfigurierbar und die Firmware ist Open-Source. Code ist, was man daraus macht. Potenzial für Verbesserungen sehe ich im engen Layout des Zentrums und den Preset-Inhalten. Ferner finde ich es schade, dass es keine hardwareseitige Shift-Funktion oder weitere LED-Farbinstanzen gibt. 515 Euro UVP erscheinen im Vergleich zur Konkurrenz auf den ersten Blick ein wenig hoch, doch Exklusivität und Güte haben bekanntlich ihren Preis.
Code springt in eine Markt-Nische und ist prädestiniert, sich der Klangformung in all ihren Facetten zu widmen. Dabei spielt es für mich eine eher sekundäre Rolle, ob die potenziellen Interessenten im Studio, auf der Bühne oder in der DJ-Kanzel zu suchen sind. Code stellt in meinen Augen sowohl in Kombination mit Live, Traktor und Serato als auch mit Synths und Drum-Machines eine Bereicherung dar. Besonders Anwender mit einem Hang zur Individualität sollten einen näheren Blick riskieren, denn die Zylinderarmada ist intuitiv zu bedienen und weckt den sinnbildlichen Spieltrieb.
- Übersichtliches Layout
- Verarbeitungsqualität
- Kompakt und leicht
- Präzise Encoder mit Button-Funktion
- Offenes Konzept
- Inklusive umfangreicher Editoren-Software
- Keine Treiber erforderlich
- Preset-Inhalte noch nicht vollständig ausgereift
- Keine zweite Befehlsebene (Hardware-Shift)
- Keine RGB-LEDs
- Geringer Abstand zwischen den Drehreglern
- Kein Einschaltknopf
- Preis