‘Living In A Ghost Town’: Rolling Stones wegen Urheberrechtsverletzung angeklagt

Die Rolling Stones sollen laut Anklage bei ihrer 2020 veröffentlichten Single ‘Living In A Ghost Town’ wichtige Elemente von zwei anderen Songs “geklaut” haben.

© Jim Pietryga

Mit dem Song ‘Living In A Ghost Town’ haben die Stones nicht das Rad neu erfunden. So etwas hat man schon von ihnen gehört und in der Rockmusik sowieso. Laut einem Kläger in Louisiana soll der Song allerdings so ähnlich mit zwei seiner eigenen Kompositionen sein, dass ein Gerichtsverfahren wegen Urherberrechtsverletzungen in Gang gesetzt wurde. Bei dem Kläger handelt es sich laut Gerichtsdokumenten um den Songwriter Sergio Garcia Fernandez.

Garcia Fernandez ist Songwriter und Sänger der Band ‘Angelslang’. Laut ihm gibt es in dem Song der Stones “viele der erkennbaren und geschützten Schlüsselelemente” von zwei seiner Kompositionen. Dabei wird ‘So Sorry’ aus 2006 und ‘Seed of God’ aus 2007 angeführt. Demnach sollen in Living In A Ghost Town “Gesangsmelodien, die Akkordfolgen, die Schlagzeug-Beatmuster, die Mundharmonika-Parts, die E-Bass-Parts, die Tempi und andere Tonarten” von ‘So Sorry’ abgekupfert worden sein. Von ‘Seed of God’ wurde laut Anklage “Harmonie- und Akkordfolge und Melodie” kopiert.

Stones Song war ein Hit

Die Klage richtet sich gegen Michael Phillip Jagger, Keith Richards, Universal Music Group, Inc., BMG Rights Management, LLC und Promopub B.V. Laut der Klagschrift habe Garcia Fernandez einem Mitglied der Jagger Familie eine Demo-CD der Songs gegeben und Mick Jagger habe diese Scheibe erhalten.

Living in a Ghost Town wurde 2019 in Los Angeles aufgenommen. Nachdem es 2020 zur weltweiten Pandemie gekommen ist, hat Jagger die Lyrics angepasst. “Das Lied sollte gar nicht die aktuelle Zeit beschreiben”, sagte er in einem Interview mit Apple Music. Stattdessen sollte es sich bei dem Song um einen lebendigen Ort handeln, der mittlerweile verlassen und zur “Geisterstadt” wurde. Da das Corona-Thema aber so passend war, wurde der Text umgeschrieben. In Deutschland schaffte es der Song auf Platz 1 der Charts. Damit waren den Stones zwei Rekorde sicher: Spitzenreiter mit dem höchsten Alter und die größte Zeitspanne zwischen zwei Spitzenplätzen in den Charts. Mit Jumpin’ Jack Flash wurde schon 52 Jahre zuvor der Platz an der Sonne errungen.

Macht euch doch am Besten selber ein Bild von den zwei Songs.

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So klingt die angebliche Inspirationsquelle von Angelslang.

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Erfolgschancen = Gering

Böse Zungen würden jetzt behaupten, dass die Songs von Fernandez genau so klingen wie jeder zweiter Stones-Song der letzten Jahrzehnte. Sich dann zu beschweren, dass die Stones seinen Werken nacheifern, erscheint ziemlich absurd. Und ja, es gibt durchaus Ähnlichkeiten zwischen den Songs. Wenn man es allerdings genau nimmt, gibt es Ähnlichkeiten zwischen tausenden Songs. Zur Klage kommt es aber nur gegen große Bands und Künstler, bei denen auch entsprechend Geld abzuholen ist. 2016 wurde Justin Bieber wegen “Sorry” verklagt, das Verfahren wurde wenig später eingestellt.

Die Rolling Stones haben noch nicht auf die Klage reagiert.

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Knecht ruprecht sagt:

#1 - 18.03.2023 um 21:48 Uhr

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