Apple Logic Pro 11 und Logic für iPad 2 sind da! Zeitgleich mit der neuen Mac-Version kommt auch ein neues Logic fürs iPad heraus, das ebenfalls mit künstlicher Intelligenz bewaffnet ist. Das Update stattet euer iPad mit Session Players aus, die euch beim Songwriting unterstützen sollen.
Außerdem sind erstmalig das Saturation-Plugin ChromaGlow und ein Stem Splitter dabei, der ein Master mithilfe von KI in vier Stems zerteilt. Ob das Update eure iPad-Produktionen wirklich auf das nächste Level hebt, erfahrt ihr im Test.
Logic Pro für iPad 2 – das Wichtigste in Kürze
- Session Players – virtueller Drummer, Bass Player und Studio Keyboarder
- Zwei Neue Software-Instrumente (Studio Piano und Studio Bass)
- Stem Splitter – automatischer Stem-Splitter macht aus fertigen Songs vier Stems (Vocals, Drums, Bass und Other)
- ChromaGlow – Neuer Distortion/Saturation-Effekt
DETAILS & PRAXIS
Preis und Systemvoraussetzungen
Logic für iPad 2 bleibt preislich bei 4,99 Euro im Monat bzw. 49,- Euro im Jahr.
Die App läuft auf jedem iPad, auf dem sich iPadOS 17.4 installieren lässt. Der Stem Splitter erfordert ein iPad mit M1-Chip oder neuer. Logic Pro 11 für den Mac erfordert macOS Ventura 13.5 oder neuer.
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Session Players – virtueller Drummer, Bassist und Keyboarder als Songwriting-Hilfe
Den virtuellen Drummer von Logic, der auf Knopfdruck Drumspuren abfeuert, hat Apple nun erneuert und ihm außerdem zwei Geschwister namens Bass Player und Keyboard Player geschenkt. Die drei sogenannten Session Player dienen als KI-gestützte Begleitband, die live auf Parameteränderungen reagiert. So könnt arrangiert ihr euch mit wenigen Klicks ganze Songs, die aus Drumkits, Basslines und Pianospuren bestehen, – und das, ohne das jeweilige Instrument auch nur ansatzweise verstehen zu müssen.
Das Ganze funktioniert in Echtzeit und ohne Ladezeiten, was spontane Jam-Sessions erlaubt. Apple hat mit den Playern auch eine globale Akkordspur eingeführt, mit der ihr Akkorde entweder selbst bestimmen oder euch ganze Akkordfolgen vorgeben lassen könnt. Die Player folgen dieser Akkordspur bei Bedarf und spielen dann passend dazu Melodien – was auch tatsächlich sauber funktioniert. Wer die Akkorde lieber live einspielen möchte, kann das ebenfalls via MIDI-Input erledigen.
Viele Musikstile mit den Session Players abdecken
Der Drummer in Logic Pro 11 hält jetzt eine größere Auswahl an Styles bereit, darunter 80s, Synth-Pop, Techno, House, Dub Step, Trap und mehr. Zu jedem Instrumentalisten gibt es verschiedene Settings: 20 Drumkits für den Drummer, fünf Spielmodi für den Keyboarder und acht Bassklänge für den Bassisten.
Im Bass Player verbergen sich virtuelle Bassisten mit unterschiedlichen Stilen und zahlreichen Steuerungsmöglichkeiten für Melodieführung, Oktaven, die Phrasierung oder anderes. Es gibt 100 Bass Player Loops, während das neue Studio Bass Plugin das Spielen akustischer und elektrischer Bässe zulässt. Ein Synth-Bass-Pendant fehlt jedoch.
Der Keyboard Player eröffnet die Möglichkeit, die Voicings der linken und rechten Hand getrennt voneinander zu verändern. Er bringt zudem fünf Stile mit: Frei, Akkordbrechungen, Blockakkorde, Arpeggiert und Pad. Weitere Parameter wie Fillstärke und Swing ermöglichen komplexe Melodien mit nur wenigen Handgriffen.
Wer die Session Player nutzen möchte, braucht ein iPad mit Rechenpower
Wer Logic und die neuen Player auf einem iPad nutzen möchte, sollte ein iPad mit M1 oder neuer am Start haben. Auf einem iPad der 9. Generation läuft Logic an sich zwar stabil, nach dem dritten Player ist die CPU dann aber ausgelastet. Ernst gemeintes Songwriting ist in der Konstellation also nicht wirklich möglich. Allerdings ist ein normales iPad auch nicht für professionelle Anwendungen gedacht, dafür gibt es die Pro-Modelle. Wer den Stem Splitter nutzen möchte, benötigt ohnehin ein Modell mit M1 oder neuer.
Stem Splitter – Remixe leicht gemacht
Der Stem Splitter trennt Audioaufnahmen auf Wunsch in einzelne Stems. Mit dieser KI separiert ihr komplette Songs mit nur einem Klick in vier Spuren (Vocals, Drums, Bass und Other) und zaubert daraus beispielsweise Remixe.
Im Test funktioniert das problemlos und mit nur wenigen Artefakten. Mit den Stems könnte man tatsächlich arbeiten, um etwa einen Remix zu basteln. Das Ergebnis kommt natürlich auch immer auf das Ausgangsmaterial an. Für Remixer ist dieses Feature also ein Traum.
Satter Sound mit ChromaGlow
Das neue Plugin ChromaGlow stattet Logic für iPad 2 mit einem neuen Saturation-Tool aus, das den Sound verschiedener Studio-Hardware nachbildet. Mit dabei sind fünf Sättigungstypen, die das Signal mehr oder weniger stark in die Mangel nehmen. Klanglich überzeugt mich das Plugin absolut – das hat mir bei Logic bislang tatsächlich gefehlt!
Projektaustausch zwischen iPad Mac funktioniert top
Die Highlights des Updates, sprich Session Players, ChromaGlow und Stem Splitter gibt es auch bei der Logic Pro 11 Version für den Mac, sodass die Kompatibilität von Logic zwischen iPad und Mac gewährleistet bleibt. Und der Austausch von Projekten funktioniert tatsächlich sehr gut in beide Richtungen. Alle ChromaGlow und Session Player Settings werden übernommen und die Parameter der Plugins sind auch identisch. Bedeutet: Auf dem iPad gibt es keine abgespeckten Varianten – so muss das sein!
Neue Instrumente und Sounds für die iPad-DAW
Dank der neuen Player sind auch neue Instrumente namens Studio Bass und Studio Piano hinzugekommen. Die Session Player triggern praktisch die Software-Instrumente. Wer die Player nicht nutzen möchte, verwendet die beiden neuen Plugins einfach ganz normal als Software-Instrument-Spur. Außerdem gibt es drei neue Producer Packs von Hardwell, The Kount, and Cory Wong – sowie ein neues, originales Multitrack-Projekt namens „Ellie Dixo – Swing!“ Darin könnt ihr euch ansehen, wie die Produzenten den Track gemacht haben. Alle Release Notes findet ihr hier!
Fazit – Logic für iPad 2
Logic für iPad 2 ist ein überschaubares Update, das die iPad-DAW um sinnvolle Features erweitert. Die neuen Session Player verkörpern eine Begleitband, die auf Knopfdruck Drums, Bass- und Pianolinien abfeuert und das Songwriting damit wirklich erleichtern kann. Die authentischen Ergebnisse in Kombination mit der Akkordspur boosten die Kreativität erheblich. Der Stem Splitter zerteilt komplette Songs und überzeugt mit guten Ergebnissen, die zum Beispiel gut dafür sind, Vocals für Remixe aus Songs herauszufiltern. ChromaGlow bereichert jedes Material mit satterem Sound. Wer ernst gemeinte Produktionen fahren oder Songs mit den Session Players schreiben möchte, sollte allerdings zu einem iPad Pro Modell greifen, das entsprechende Rechenpower mitbringt. Logic für iPad 2 gehört definitiv zu den besten Möglichkeiten, um auf dem iPad Musik zu produzieren. Damit hat es sich volle fünf Sterne verdient.
Features
- DAW-Software für iPadOS
- Akkordspur mit auswählbaren Akkorden und vorschlagen für Akkordfolgen
- Session Player (Drummer, Bass Player und Keyboard Player) helfen beim Songwriting
- Session Player können globaler Akkordspur folgen
- Saturtion/Distortion-Plugin ChromaGlow mit 5 Sättigungsmodi
- Stem Splitter teilt Songs in 4 Stems für Gesang, Drums, Bass und Other auf
- Neue interaktive Lektionen zum Lernen von Session Players, ChromaGlow und Stem Splitter
- Freeze und Bouncen in place funktionieren mit dem I/O-Plugin nun auch in Echtzeit und können somit mit externen Geräten genutzt werden
- Erweiterte Sound Library
- Studio Piano (3 Pianos)
- Studio Bass (6 akustische und elektrische Bassinstrumente)
- Loops, die Akkord-Tags enthalten, werden beim Hinzufügen zu einem Projekt automatisch in der Akkordspur ergänzt
- Drei neue Producer-Pakete: Cory Wong, Hardwell und The Kount
- Originalprojekt von „Ellie Dixon – Swing!“
- Mit Software-Instrumenten und Effekten erstellte MIDI-Befehle lassen sich an den Eingang anderer Spuren leiten
- Systemvoraussetzungen: iPadOS 17.4 oder neuer
- PREISE:
- Abonnement: Wahlweise 4,99,- Euro im Monat oder 49,- Euro im Jahr
- Update: kostenlos für alle Nutzer einer Logic Pro X Lizenz
- Akkordspur erleichtert Songwriting
- Session Player können Akkordspur folgen
- Klangqualität von Studio Bass und Studio Piano
- Klangqualität von ChromaGlow
- Ergebnisse des Stem Splitters
- Bounce in Place und Freese
- Problemloser Projektaustausch zwischen Mac und iPad
- Kein Contra