Lunastone – Three Stage Rocket Test

Praxis

Sound

Das Three Stage Rocket Pedal generiert einen gut abgehangenen Brot-und-Butter-Sound. Die natürliche und röhrenartige Verzerrung erreicht das Gerät durch kaskadierte Gainstufen und nicht durch Clipping Dioden. Dadurch gestaltet sich die Zerrstruktur für ein Overdrivepedal sehr dynamisch und die Verzerrung ist gut mit dem Anschlag zu steuern. Trotz aller Liebe und der wirklich guten Klangeigenschaften des Pedals kommt man hier nur bedingt an den Sound eines kotzenden AC 30 oder eines voll aufgerissenen 50-Watt-Marshall heran. Aber mal ehrlich, welches Pedal schafft das schon?
Kommen wir zu den Soundbeispielen, und zwar zuerst ein Referenzbeispiel ohne Pedal. Der Amp befindet sich an der Grenze von clean zu leicht angezerrt, mehr Sättigung würde ich hier nicht empfehlen, weil das Ganze sonst zu undynamisch wird.

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Referenzbeispiel ohne Pedal

Der OD1-Kanal unterscheidet sich von OD2 nicht nur durch weniger Gainreserven. Er hat einen etwas anderen Frequenzgang, der sich je nach Gain-Einstellung zusätzlich auch verändert. Je weiter man den Gainregler des OD1 aufdreht, um so fetter gestaltet sich der Bassbereich. Diese Bassanreicherung findet sich im OD2-Bereich übrigens nicht. Stattdessen erhält man hier straffere Mitten zwischen 500 Hz und 1,5 KHz. Hier der OD1 mit Gain auf Minimum.

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Kanal OD1: Gain auf Minimum

Mit Gain-Einstellungen ab 12 Uhr lässt sich das Pedal flüssiger bespielen und geht mit dem Gitarrensignal eine bessere Symbiose ein. In dieser Position kann man schon eine breite Palette klassischer Rock- und Bluessounds zum Besten geben.

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Kanal OD1: Gain 12 Uhr, Tone 14 Uhr

Mit maximaler Gain-Einstellung hebt die OD1-Sektion den Bassbereich dezent an, ohne dabei Mulm zu produzieren. Ganz im Gegenteil. Das Pedal bleibt in jeder Einstellung transparent und liefert einen ausgewogenen Sound und gleichzeitig jede Menge Druck.

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Kanal OD1: Gain max., Tone 14 Uhr
Das Three Stage Rocket Pedal liefert einen guten Brot-und-Butter-Sound mit einer natürlichen und röhrenartigen Verzerrung.
Das Three Stage Rocket Pedal liefert einen guten Brot-und-Butter-Sound mit einer natürlichen und röhrenartigen Verzerrung.

Der Tone-Regler beeinflusst lediglich den Obertonbereich, was mir sehr gut gefällt. So wird es nie zu dünn oder zu mitten- oder höhenlastig. Ich habe euch das einmal im nächsten Soundbeispiel demonstriert. Die Grundeinstellung ist der OD1-Kanal mit Maximalgain. Das Audiofile beinhaltet vier Einstellungen des Tone-Reglers. Im ersten Viertel ist er komplett zugedreht. Es folgen die 10-Uhr-Position, die 14-Uhr-Position und zum Schluss die Vollgaseinstellung.

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Kanal OD1: Tone min., 10 Uhr, 14 Uhr

Kommen wir zum zweiten Kanal des Pedals. Er bietet im Vergleich zum OD1 etwas straffere Mitten und höhere Mitten. So bleibt der Sound trotz höherer Gain-Einstellungen immer transparent. Der Gainregler steht im nächsten Audiobeispiel auf 9 Uhr, was für viele Gitarristen schon eine perfekte Allround-Einstellung sein könnte.

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Kanal OD2: Gain 9 Uhr, Tone 14 Uhr – Erst Steg-, dann Hals-PU

Ohne es als Minuspunkt werten zu wollen finde ich das Pedal im Grunde genommen nicht wirklich vielseitig. Man kann hier vorwiegend den Verzerrungsgrad und den Mitten- und Obertonbereich des Marshall-artigen Sounds verändern.
In diesem Audiobeispiel habe ich den Gainregler des OD2-Kanals auf Halbgas gestellt. Hier kommt man allmählich in härtere Gefilde, ohne dabei jemals in Metallgebrate abzudriften.

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Kanal OD2: Gain 12 Uhr, Tone 14 Uhr

Selbst mit allem, was Küche und Keller zu bieten haben, gibt es keinen Anflug eines mulmigen Sounds. Die maximale Gaineinstellung bricht problemlos die Herzen der stolzesten Heavyrocker, wobei die Saitentrennung auch beim Akkordspiel immer erhalten bleibt.

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Kanal OD2: Gain max., Tone 15 Uhr

Zum guten Schluss möchte ich noch auf den Booster eingehen, der neben einer allgemeinen Anhebung des Ausgangspegels wahlweise auch den Eingang des Pedals anblasen kann. Zu diesem Zweck hat man unterhalb des Boost-Potis einen kleinen Schalter angebracht, mit dem man zwischen Pre und Post wählt. So werden auch leistungsschwache Pickups oder zu scharfe Sounds angefettet und zum Singen gebracht. Nicht wundern, denn als Sound für das letzte Beispiel habe ich dieses Mal extra einen giftigen und dünnen Out-Of-Phase-Sound verwendet, den ich mit dem vorgeschalteten Booster anfetten möchte. Das Audiofile besteht aus vier Teilen. Im ersten Viertel ist der Booster noch ausgeschaltet. Es folgen die 9-Uhr-Position, die 14-Uhr-Position und die Maximalstellung.

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Booster-Funktion: Pre-Position – Off / 9 Uhr / 14 Uhr / Maximum
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