Der PE 1C liefert den klassischen Pultec-Sound
Na, was erwartet ihr hier? “Der Equalizer klingt recht lahm und wenig angriffslustig”, würdet ihr mir sicher sowieso nicht glauben. Außerdem habt ihr selbst Ohren, so dass euch die Audiofiles vom Gegenteil überzeugen würden. Der PE 1C klingt unfassbar gut! Vor allem mit “Pultec-Trick”-Einstellungen zeigt er, dass er in der Lage ist, Bass-Signalen die notwendige Bauchigkeit hinzuzufügen. Nicht, dass man mit anderen EQs nicht auch eine ähnliche Kurve hinbiegen könnte, aber diese gehört einfach zum klassischen Pultec-Sound mit seiner sanften Sättigung.
Die Geheimwaffe für breitbandige Mitten-Boosts
Im Höhenbereich mit einem Shelf abzusenken, dafür gibt es nur wenig Möglichkeiten, es so wie mit Pultec-Style-Geräten hinzubekommen. Der gutmütige Kurvenverlauf richtet keine Schäden an, sondern senkt sanft ab, ohne vorher eine Überhöhung einzubauen. Falls diese eben doch gewünscht ist, kann der Boost-Regler Abhilfe schaffen. Dadurch, dass die Frequenzwahl von Attenuation-Shelf und Boost-Bell anders als auf der linken Geräteseite frei ist, hat man viel größere Möglichkeiten zur Klangbeeinflussung (hier braucht man sie auch eher!). Mit der einstellbaren Bandbreite ist man recht flexibel, wenn auch geringe Bandbreiten mit weit auseinanderliegenden Center-Frequenzen nicht gerade das Nützlichste der Welt sind. Aber so ist nun einmal das Design. Für breitbandigere Mitten-Boosts ist der PE 1C jedoch eine echte Killer-Unit! Ohne zu klingeln, wird das Signal hier zusätzlich ganz leicht verdichtet und mit etwas stärkerer Röhrenfarbe versehen. Boooost! Yeah!
Drum-EQ: CPS 30, Boost 9, Atten 8, KCS 8, Boost 10, BW 2, Atten Sel 10, Atten 8
Bass-EQ: CPS 30, Boost 7, Atten 10, KCS 2, Boost 10, BW 10, Atten Sel 20, Atten 10
(weitere Beispiele auf der Audioseite des Vergleichstests)
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Sound-Perfektionismus gepaart mit Spaß
Wenn es um Pultec-Style geht, kann man immer eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Natürlich ist ein derartiger Equalizer kein Ersatz für einen normalen Channel-EQ, selbstverständlich kann man damit keine Störungen herausnotchen oder einen bestimmten Kesseloberton der Snare supporten. Dafür ist die Kiste aber auch nicht gebaut worden! Wenn man nun bedenkt, dass ein Mono-EQ, den man nur für manche Fälle einsetzen wird und in manchen Produktionen vielleicht ganz ausgeschaltet lassen wird, mit 2000 Euro zu Buche schlägt, kann man sich seine Kosten-Nutzen-Rechnung gerne selbst machen. Die wesentliche Antwort kann ich hier geben: Nein, er wird sich kaum rentieren. In einem Studio, das vollgestopft mit höchstwertigem Equipment ist, können deswegen immer noch keine Irrsins-Tagessätze verlangt werden: Es hat immer etwas mit Liebhaberei zu tun. Liebhaberei und Perfektionismus in Bezug auf Sound wiederum spricht sich allerdings herum, außerdem soll Arbeiten ja auch Spaß machen. Und das kann man dem PE wirklich attestieren: Es ist einfach herrlich, an den großen, dicken Reglern herumzustellen.
Alex Abedi sagt:
#1 - 18.05.2015 um 00:48 Uhr
bei den vocals ist jetzt was hard und was software? ich finde den letzten durchgang am besten.
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#2 - 18.05.2015 um 05:35 Uhr
Hi Alex,Du beziehst Dich auf das Downloadfile unter http://www.bonedo.de/artike... ? Stimmt, da hatte ich in der PDF-Tabelle "Wer errät`s?" reingeschrieben. Der erste Durchlauf ist die Hardware, der zweite das Plug-In.Beste Grüße,
Nick