ANZEIGE

M-Audio Code 49 Black Test

Praxis

Programmierung

Im Speicher des Keyboards lassen sich 12 Konfigurationen als Presets ablegen. Am einfachsten ist die Programmierung über den Code 49 Software Editor, der auf der Seite von M-Audio für Mac und PC heruntergeladen werden kann. (Achtung: auf der deutschen Homepage von M-Audio ist der Editor bisher nur beim älteren, weißen Code 49 verlinkt, nicht beim schwarzen!) Die Software bietet einen guten Überblick über alle Bedienelemente und ermöglicht eine schnelle und komfortable Editierung.
Die Programmierung am Gerät selbst ist eigentlich auch nicht kompliziert, wird jedoch beim Code 49 Black durch einen unglücklichen Umstand unnötig erschwert. Im Edit-Modus übernehmen die unteren 25 Tasten der Klaviatur diverse Zusatzfunktionen wie „Control Assign“, „Channel Assign“, „Store“ und so weiter. Auch die Ziffern von 0-9 lassen sich über die Tastatur eingeben. Im (ansonsten gut geschriebenen) Handbuch wird behauptet, diese Zusatzfunktionen seien auf dem Gehäuse aufgedruckt. Das wäre auch unbedingt wünschenswert, weil sich das Keyboard ohne sie nur per Software vernünftig programmieren lässt. Bei den neuen, schwarzen Varianten der Code Keyboards fehlt der Aufdruck aber. Klar, nach einer Weile hat man die wichtigsten Tastenkombinationen im Kopf, aber der Blick auf die entsprechende Seite des Handbuchs bleibt trotzdem zu häufig nötig. Das Ganze ist umso absurder, weil die weißen Varianten der Code Keyboards diesen Aufdruck hatten. Wurde er bei den schwarzen Versionen dem Design geopfert oder hat man ihn einfach vergessen? Ich möchte an dieser Stelle an M-Audio appellieren, den Aufdruck schnell wieder einzuführen und allen Besitzern von unbedruckten Exemplaren unbürokratisch mit einem Aufkleber zu helfen.
Egal ob Pad, Fader, Button oder Encoder, die Programmierung eines Controllers funktioniert immer nach demselben Prinzip. Nach einem Druck auf „Edit“ betätigt man das betreffende Bedienelement und wählt es damit zur Bearbeitung aus. Danach drückt man entweder „Channel Assign“ oder „Control Assign“ auf der Klaviatur, je nachdem, ob der MIDI-Kanal oder die Controller-Belegung geändert werden soll. Auch im weiteren Verlauf der Programmierung sind die Klaviaturtasten wichtig, weil man damit sowohl die richtigen Einstellungen erreicht als auch Werte eingibt. Umso problematischer ist es, dass die Beschriftung dieser Sondertasten fehlt.
Welche Einstellmöglichkeiten für ein Bedienelement zur Verfügung stehen, richtet sich nach der Art des Controllers (Fader, Pad, Encoder usw.) und nach der gewünschten Funktion. Bei der Zuweisung von MIDI-CC-Befehlen lässt sich grundsätzlich ein Wertebereich definieren, sodass der Controller nicht zwangsläufig den ganzen Umfang von 0-127 sendet. Auch eine umgekehrte Polarität (bei Fadern z.B. Maximalwert unten, Minimalwert oben) kann damit erreicht werden. Zudem können überall dort, wo es Sinn ergibt, auch relative Werte gesendet werden, also +1 / -1 statt eines absoluten Werts.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Software Editor ist die komfortabelste Art, das Code 49 zu programmieren.

Tastaturzonen

Das M-Audio Code 49 kann vier unabhängige, frei definierbare Tastaturzonen verwalten und verfügt damit über die Funktionalität eines ausgewachsenen Masterkeyboards. So kann man zum Beispiel mehrere Software- oder Hardware-Synthesizer auf verschiedenen MIDI-Kanälen ansprechen oder mehrere Klangerzeuger übereinander schichten. Jedes Bedienelement kann entweder einem globalen MIDI-Kanal oder direkt einer Zone zugewiesen werden. Selbstverständlich kann man pro Zone Programmwechselbefehle definieren, die bei der Aktivierung der Zone bzw. dem Aufruf des Presets gesendet werden. Damit lassen sich komplexe Setups basteln, um größere Geräteparks oder Live-Rigs zu steuern.

DAW-Steuerung

Zur DAW-Steuerung kommt das Mackie-Control- bzw. HUI-Protokoll zum Einsatz, das sich als De-facto-Standard etabliert hat und von fast allen DAWs unterstützt wird. Folglich sind auch keine speziellen Treiber notwendig. Je nach DAW folgt man den Schritten, um eine Mackie Control bzw. HUI hinzuzufügen, muss ggf. noch die richtigen MIDI-Ports für Ein- und Ausgang einstellen und dann sollte die DAW-Steuerung mit dem Code 49 problemlos klappen. Bei den Transport-Buttons gibt es keine Überraschungen; allerdings finde ich es schade, dass auf Knöpfe für Loop/Cycle und das Metronom verzichtet wurde. Diese kann man sich aber natürlich über die Verknüpfung der entsprechenden ASCII-Tastaturbefehle selbst basteln.
Als sehr praktisch erweist sich, dass man für die Fader, Buttons, Encoder und das X/Y-Pad getrennt voneinander mit einem einfachen Knopfdruck festlegen kann, ob sie herkömmliche MIDI-Daten senden oder in die Mackie-Control- bzw. HUI-Bedienoberfläche eingebunden sind. So kann man während der Produktion zum Beispiel mit den Drehreglern mal eben einen Software-Synthesizer steuern, während die übrigen Bedienelemente an den DAW-Mixer gebunden bleiben. Ein weiterer Knopfdruck, und die Regler steuern wieder das Panorama. Oder man wechselt mit den Buttons in den HID-Modus, um sie für Tastaturkommandos zu verwenden und kann mit den Fadern und Encodern weiter mischen. Braucht man wieder Mutes oder Solo-Buttons, so schaltet man die Buttons einfach wieder zurück. Bei der Übersicht hilft hier auch die verschiedenfarbige Beleuchtung: Der Mackie Control Mode wird grün dargestellt, der MIDI-Modus rot.

Kommentieren
Profilbild von marcus

marcus sagt:

#1 - 03.08.2020 um 08:51 Uhr

0

kann mir mal jemand tips geben wie ich das m audio 49 in ableton visuell einbindedigitalisierungairport@gmail.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.