M-Audio DirectLink für Ableton Live im Test! Mit MIDI-Keyboards und Allround-Controllern ist das so eine Sache. Im Prinzip kann man heutzutage zwar „alles irgendwie“ selbst konfigurieren, benötigt dafür aber auch recht tiefgehende Programmierkenntnisse und vor allem eine Menge Zeit für Trial-and-Error Experimente, will man wirklich tiefer in die DAW-Oberfläche eingreifen. Im Allgemeinen findet man so etwas unter dem Schlagwort „bidirektionale Kommunikation“, da man für cleverere Doppelbelegungen auch Rückinformationen von der DAW benötigt, die einem bei der automatischen Parametervergabe sowie dem Banking etc. unterstützen.
Novation hat das mit Automap im Prinzip schon vorgemacht, aber auch speziellere Produkte stehen dem nicht nach, beispielsweise wären da zur proprietären Steuerung von Ableton Live das Novation Launchpad, die Akai APC 20, die APC40 und der Livid CNTRL:R zu nennen. Die M-Audio Keyboards mit Ableton Live zu verwenden ist aber auch aus anderen Gründen durchaus sinnvoll, denn dem Verpackungsinhalt liegt bereits eine Ableton Live Lite Version bei und DirectLink Script funktioniert hier auch mit am Besten.
Wer noch keine Ahnung von Ableton Live hat, sollte sich vorher unseren „Kickstart Video Workshop Ableton Live“ zu Gemüte führen.
DETAILS / PRAXIS
Auf die für die bidirektionale Kommunikation wichtigen, im Hintergrund laufenden Scripte hat man als normaler Nutzer ohne Informatikstudium keinen Einfluss. Man muss also mit dem Gebotenen auskommen. Und wie zeigt man die vorhandenen Möglichkeiten besser als in einem Video? Eben!
Das Video kann sicherlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, aber ich denke, es vermittelt recht gut, wie umfangreich DirectLink in Live umgesetzt ist. Man muss aber definitiv bereit sein, sich auf die vorgegebene Steuerung einzulassen und zu akzeptieren, dass hin und wieder kleine „Workarounds“ nötig werden.
Besonders gut hat mir die Fadersteuerung mit dem kleinsten Axiom, dem 25er, gefallen. Hier wird nur der im Fokus stehende Track mit einem einzelnen Fader gesteuert und der Track-Name entsprechend im Display angezeigt, was simpel und praktisch ist. Dennoch reicht die Präzision der Fader nicht wirklich aus, um feinere Volumenautomation zu schreiben.
Die Bedienung von Ableton-eigenen Effekten und Instrumenten funktioniert natürlich am Besten, aber auch jedes andere PlugIn kann recht intuitiv bedient werden, wenn man von den „Device-Racks“ Gebrauch macht und Drittanbieter-PlugIns entsprechend kapselt. Vor allem lässt sich so direkt am Axiom zwischen allen Instrumenten und Effekten navigieren. Viele Automationen zu fahren wird so zum Kinderspiel. Und sollte einmal eine Funktion nicht per DirectLink verfügbar sein, kann man immer noch schnell „MIDI-Learn“ im Overlay bemühen, was aufgrund der „F/E/P-Group Buttons“ komfortabel zu lösen ist.
Selbst die Session-Steuerung ist mit der begrenzten Anzahl an zur Verfügung stehenden Bedienelementen gut umgesetzt. So kann man sich wie mit einem Looper unkompliziert selbst aufnehmen. Sicherlich ist der Funktionsumfang nicht so groß wie bei einem Launchpad, das prinzipiell aber auch ganz andere Einsatzzwecke verfolgt. Zum Jammen mit vielen Clips in DJ-Manier ist die Axiom-Serie ohnehin nicht gedacht, bringt aber immerhin genügend „Rudiments“ mit. Das finde ich gut.
Richtig schade ist hingegen der Umstand, dass im Mixer-Mode die Encoder leider gänzlich ohne Funktion bleiben. Warum man hier nicht das Panorama, die Sends oder sogar die Ins und Outs des im Fokus stehenden Tracks regeln kann, leuchtet mir persönlich nicht ganz ein und deshalb kann es keine volle Punktzahl geben.
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