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M-Audio DirectLink für Cubase Test

Steinberg gehört mit zu den ganz Großen, was die DAW-Software Cubase anbelangt, und damit zu den direkten Konkurrenten von Pro Tools. Deswegen ist es umso schöner, dass auch Nutzer dieses Programmes in den Genuss von M-Audios DirectLink gelangen. Wie gut DirectLink dabei umgesetzt wurde, erfahrt ihr hier!

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DETAILS / PRAXIS

Die notwendigen Scripte zur Nutzung von DirectLink sind nicht mit in das Hauptprogramm gepackt, sodass man folgenden Installer (klick!) von der M-Audio Website laden und ausführen muss. Eine Benutzung von DirectLink mit „abgespeckten“ Versionen von Cubase ist ebenfalls nicht vorgesehen. Hier eine kleine Link-Essenz:

Ein erster Stolperstein ist die fehlende Frage des Installers nach dem Zielverzeichnis und dass er die notwendigen DLLs stumpf in das Cubase Standard-Installationsverzeichnis kopiert. Wer seine Cubase-Version also an einen anderem Ort auf der Festplatte geparkt hat, muss sich nach der „Installation“ in das nun angelegte Standardverzeichnis hangeln und die Dateien händisch in das richtige Verzeichnis verschieben.

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Anschließend muss auch hier das Axiom in Cubase angemeldet werden. Das heißt Cubase starten, Menü „Geräte“ → „Geräte konfigurieren“ → auf das Pluszeichen links oben klicken → „M-Audio Axiom“ auswählen und konfigurieren.

Und schon kann es losgehen! Die Steuerung von Cubase ist relativ identisch zu der von Pro Tools, unterscheidet sich allerdings in Details. Im Mixer-Mode steuern die Fader von Axiom 49 und 61 die gerade ausgewählten acht Kanalzüge in Bänken plus den Master-Fader. Das Banking-Verhalten ist hier auch ein anderes. Ob besser oder schlechter lässt sich nicht direkt sagen. Die Encoder sind wiederum für die Steuerung der Panoramen der ausgewählten acht Tracks gedacht. Und die Buttons unter den Fadern dienen in Verbindung mit der Umschaltung F18 zur Auswahl der Universalbefehle Select, Mute, Solo und Arm. Wird ein Track mit dem Track-Taster ausgewählt, ist er sofort aufnahmebereit.

Das Setting der acht momentan an den Fadern anliegenden Kanalzügen ändert sich nicht mit der Auswahl eines bzw. der Fokussierung auf einen Track. Bei Pro Tools sprang der Achter-Block noch entsprechend mit, aber auch das muss nicht besser oder schlechter sein. Auf jeden Fall ist auch in Cubase jederzeit ersichtlich, wo sich die Auswahl befindet und welche Kanalzüge man mit welchen Fadern regeln kann. Deshalb zur Verdeutlichung ein Screenshot: Ausgewählt sind die Tracks 17-23, wie man im Projektfenster an dem schmalen Streifen und im Mixer an der Aufhellung sehen kann.

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Die kurzen MIDI-Fader sind zur Steuerung des Mixers in Cubase natürlich auch nur bedingt für feinfühlige Volume-Automationen nutzbar. Der „Single“-Fader des Axiom 25 steuert übrigens den Master-Fader und die Encoder übernehmen stellvertretend – anstatt der Panoramen – die Lautstärkesteuerung des ausgewählten Achter-Blocks. Solo und Mute kann man bei allen drei Keyboards über die Tasten unter dem Display auslösen.
Die Transportsektion bietet einige Extrabefehle und die Dauer des Drückens entscheidet über die Funktionsweise. So ermöglicht Vorwärts/Rückwarts das Springen von einem Takt nach vorn bzw. hinten im Projekt und beim Gedrückthalten das „Spulen“. Stop stoppt natürlich die Wiedergabe und setzt den Positionsmarker beim zweiten Drücken entweder auf den Loop- oder den Song-Anfang. Play, Record und Loop, denke ich, sprechen für sich.
Interessanter wird es wieder beim Instrument-Mode. Befindet sich ein Instrument auf einer Instrumentenspur, kann man dies durch Wechsel in den Instrument-Mode wieder direkt steuern. Durch ein etwas längeres Drücken auf die Instrument-Taste des Axiom wird das PlugIn-Fenster dann in den Vordergrund geholt.
Effekte oder andere PlugIns können allerdings nicht geöffnet und folglich auch mit dem Axiom nicht editiert werden. Das ist sehr schade und fällt hinter meine Erwartungen zurück. Als Beispiel für eine bessere Umsetzung wäre DirectLink für Ableton Live zu nennen, da dort zwischen allen Geräten, seien es nun Effekte oder Instrumente, per Axiom gewechselt werden kann und sich selbstverständlich auch alles editieren lässt. Und wo wir gerade beim Meckern sind: Die Drum-Pads bieten in Cubase keine zweite Ebene, mit deren Hilfe man sie doppelt – zum Beispiel als Umschalter – belegen könnte, der P-Group Button bleibt also ohne Funktion.
Im Falle eines steuerbaren Steinberg-Instruments erhalten Fader, Buttons und Encoder aber entsprechend sinnvolle Funktionen zugewiesen. Bei Drittanbieter-PlugIns wird hingegen eine automatische Parameter-Verteilung über die Bedienelemente vorgenommen, was erfahrungsgemäß nicht immer besonders sinnvoll ausfällt.

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