ANZEIGE

M-Audio M-Track 2X2 und 2X2 M Test

Praxis

Auftritt

Die Bedienoberflächen der beiden Geräte sind jeweils in etwa so groß wie ein DIN-A5-Blatt. Das ist gut gewählt. Denn auf dieser angemessen großen Fläche sind die Bedienelemente übersichtlich geordnet, Rück- und Vorderseite bieten ebenfalls eine gut getrennte Aufteilung. Hier lassen sich alle Steckverbindungen auf Anhieb mühelos vornehmen, ohne dass ich als Anwender stets erneut die Beschriftungen lesen und ganz genau hinschauen müsste. Denn die Verteilung der Buchsen ist weiträumig und dadurch trennscharf genug. Das Gewicht der Audio-Interfaces ist mit 1 kg relativ hoch. Wenn ich mir die robuste Fertigung anschaue, verwundert das jedoch nicht. So sprechen die solide Verschraubung des Vollmetall-Chassis und die fest verschraubten Combo-Buchsen eine deutliche Sprache. Diese Audio-Interfaces sind ganz offensichtlich “build to last”. Die Verbindung von Gewicht und Gummi-Pads auf der Geräteunterseite lässt die 2X2s auf glatten Oberflächen wunderbar rutschfest stehen. Bewegungen an den Reglern sorgen jedenfalls nicht für ein Verrutschen.
Der Hauptregler in der Mitte der Geräte ist mit einem gummierten Ring versehen, der auch noch ein Profil aufweist. Dadurch habe ich als Nutzer optimalen Grip. Ihr lest es schon heraus: Mir persönlich gefallen einfach diese kleinen Details, die die Nutzererfahrung angenehm machen. Es sind dann auch lediglich Kleinigkeiten, die mir hier fehlen. So würden etwa den Potis Skalierungen gut tun, die die Regelwege einteilen. Zumindest die Min/Max-Grenzen des Regelbereichs für den Hauptregler dürften markiert sein. Auch könnte der Drehregler für das USB/Direct-Verhältnis eine gerasterte Mittenstellung haben – aber das sind wirklich Details.
Eine kleine Enttäuschung meiner Erwartung gibt es dann noch auf der Bedienoberfläche der 2X2-Audio-Interfaces. Denn hinter der großen Beschriftung unterhalb von Monitoring-Verhältnis und Kopfhörerausgang befindet sich leider kein stylisches Touch-Feld, das als Ein/Aus-Schalter dient. Symbol und gestrichelte Umrandung machen leidglich deutlich, dass die darunter liegende blaue LED die Betriebsbereitschaft des Geräts anzeigt. So kann man sich täuschen …

Fotostrecke: 5 Bilder Die außergewöhnlich robuste Fertigung der M-Track 2X2 zeigt sich insbesondere an den Seiten, …

Installation und Handhabung

Das mitgelieferte USB-Kabel ist leider nur knapp 1m lang. Somit muss der Rechner sich in unmittelbarer Nähe der Audio-Interfaces befinden. Hier wird deshalb für so manchen Anwender eine zusätzliche Anschaffung – sprich: ein längeres USB-Kabel – fällig. Um die zugehörige Treiber-Software zu downloaden, muss das Gerät nicht zwangsläufig registriert werden. Hier führt auch M-Audios hauseigene Treibersuche zum Ziel (Link: Drivers, Firmware, & Software Updates Search). Die Software installiert zunächst ein aktuelles C++-Framework und führt dann per Setup-Wizard durch die Installation der erforderlichen Treiber und des Control-Panels. Dessen Software-Oberfläche ist zwar nicht allzu groß geraten, bietet aber alle relevanten Auswahlmöglichkeiten. Hier lassen sich komfortabel die Puffergröße (von 64 bis 4096) und die Samplerate (von 44,1 bis 192 kHz) wählen. Bevor ich es vergesse: Auch die Arbeit mit dem M-Track 2X2M als MIDI-Interface ist problemlos.

Fotostrecke: 2 Bilder Per Software lässt sich die Puffergröße bis auf 64 Samples herunterregeln.

Der Einsatz der Audio-Interfaces macht im Zusammenspiel mit Mikrofonen wirklich Spaß. Das liegt zunächst einmal daran, dass der Kopfhörerausgang ausreichend Power bietet, um auch leisere Signalanteile heraushören zu können. Das Einpegeln gelingt dank LED-Meter und Clip-Anzeige wunderbar. Wie die Erfahrung hier zeigt, muss ich beim Metering als Anwender nicht zwingend eine feinere Auflösung zur Verfügung haben. Schließlich zeigen auch die vier LEDs pro Kanal bereits deutlich an, wann der Verstärkungsgrad nutzbar ist oder Übersteuerungen hervorruft. Auch die Einteilung des Peak-Meters in -20dB, -6dB und -3dB ist hier gut gewählt. So lassen sich sowohl ausgewogene Signale als auch Signale mit starken Transienten gut einpegeln. Durch das stufenlose Hinüberblenden von USB- zu Direct-Signal ist ein komfortables Monitoring möglich. Der Big Knob für die Lautstärkeregelung zeigt sich in der Praxis als großer Pluspunkt. Die Größe des Drehreglers macht sich positiv bemerkbar, denn er gewährleistet nicht nur einen unkompliziert schnellen Zugriff, sondern ermöglicht auch das Justieren in entsprechend feinen Nuancen.

Preamps und Klang

Im Test mit einem dynamischen Mikrofon (Shure SM58) zeigen sich die Vorverstärker des M-Track 2X2 von ihrer besten Seite. Der Klang ist fein aufgelöst, Details in Mitten und insbesondere in den Höhen sind hervorragend wahrnehmbar. Preamps und Wandler leisten hier wirklich eine für diese Preiskategorie erstklassige Arbeit. Beim Einsatz eines Kondensatormikrofons (Brauner Phantom Classic) kommt der Detailreichtum nochmals deutlicher zum Tragen. Auch wenn Klangfragen stets Geschmackssache sind: Mir persönlich gefällt der offene, dynamische Sound, den die beiden M-Track Audio-Interfaces via USB in den Rechner bringen. Die Rauschanteile im Signal sind zu vernachlässigen. Digital-Artefakte sind zu keiner Zeit feststellbar. Die Treiber der Interfaces arbeiten – wie es so schön heißt – “rock stable”.
Verwende ich den Instrumenteneingang, so wird der zugehörige Combo-Eingang auf der Rückseite des Geräts stummgeschaltet. Ein sattes Klicken macht deutlich, dass es sich beim Instrumenteneingang auf der Front um eine Schaltbuchse handelt. In Sachen Handhabung und Klang steht die Arbeit mit Instrumenten dem Mikrofoneinsatz in Nichts nach. Die M-Track Audio-Interfaces zeigen sich auch hier von ihrer besten Seite. Wie in den Audios zu hören, stehen die brillanten, offenen Höhen der verbauten Preamps und Wandler auch Akustik-Gitarren (im Test mit Fishman-Pickup) und passiven E-Bässen gut zu Gesicht.

Audio Samples
0:00
2X2M, Vocals mit dynamischem Mikrofon (Shure SM58) 2X2M, Vocals mit Kondensatormikrofon (Brauner Phantom Classic) 2X2M, Westerngitarre mit Fishman-Pickup 2X2M, passiver E-Bass
Kommentieren
Profilbild von Milos Sladecka

Milos Sladecka sagt:

#1 - 31.10.2016 um 19:30 Uhr

0

Thanks for test, but what about latency? November issue of magazine Sound on Sound brought information (after measurement), that this sound card adds latency about 160 samples, which is not reported to DAW. I do not know whether it is under Win or Mac OS. Can you write your experience? You haven´t mentioned anything about latency in your test
Thanks
Milos

Profilbild von Jack Chun

Jack Chun sagt:

#2 - 15.05.2017 um 13:13 Uhr

0

Danke für den Test. Leider hast du nicht erwähnt wie sich der Kopfhöhrerverstärker schlägt. Ich habe z. Bsp. von Beyer. die DT 990 Pro(250 Ohm) und suche ein Audio Interface, im Preisbereich des 2x2(M), welches die Power besitzt auch das letzte bisschen Sound rauszukitzeln, als weiteres brauche ich einen EGitaren Eingang, darum auch das Interesse an dem 2x2M. Gibt es dazu Infos? Oder ggf. auch eine Alternative? Danke!

Profilbild von Tony Maccarony

Tony Maccarony sagt:

#3 - 30.03.2019 um 17:59 Uhr

0

Danke für den tollen Artikel! Für mich als blutiger Anfänger im Homerecording-Bereich drängt sich allerdings eine Frage auf: Kann ich den auf der Rückseite des 2x2 befindlichen Line-Eingang auch als Instrumenten-Eingang benutzen? Z.B. um eine E-Gitarre und gleichzeitig einen E-Bass aufnehmen zu können? Sorry für meine Idiotie. Bin wirklich nicht sehr bewandert, was das angeht. Danke für alle ernstgemeinten Antworten.

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #3.1 - 01.04.2019 um 07:39 Uhr

    0

    Hallo Tony,wie sagt man so schön? Es gibt keine dummen Fragen… Also prinzipiell könntest Du ihn verwenden, Du machst nichts kaputt, Du bekommst sogar ein Signal, aber das wird ziemlich blöd klingen. Line-Level ist das, was zum Beispiel aus Synthesizern herauskommt, aus Studio-Effektgeräten, ja auch aus CD-Playern und dergleichen. Aus E-Gitarre und E-Bass hingegen kommt "Instrument-Level". Dieses Signal ist etwas anders, vor allem "schwächer". Wenn Du so ein Instrument anschließen willst (auch wenn Du Boden-Effektpedale davorsetzt), musst Du den "Instrument"-Eingang verwenden. An manchen Geräten heißt der auch einfach "D.I.". Besonders dazu helfen Dir schicher diese Artikel: https://www.bonedo.de/artik... und https://www.bonedo.de/artik....
    Wenn ein Interface aber nur einen einzigen DI-Input besitzt, dann benötigst Du eine separate Kiste, die nennt sich "DI-Box" (kosten nicht viel). Damit kannst Du das Signal von dem anderen Instrument hochtransformieren und per Mikrofonkabel an Deinem Interface anschließen. Dann können beide Instrumente gleichzeitig gespielt werden, eines über Eingang Nr. 1, das andere über Nr.2. Im Audioprogramm wählst Du die dann separat in den (Mono-)Spuren aus.Beste Grüße
    Nick Mavridis (Redaktion Recording)

    Antwort auf #3 von Tony Maccarony

    Antworten Melden Empfehlen
    +1
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.