Praxis: erst installieren, dann spielen
Das M-Audio Oxygen Pro 49 ist schon etwas älter und deswegen muss man als erstes unbedingt die neuste Firmware installieren. Tut man das nicht, funktioniert nur die Hälfte richtig und man fragt sich warum. Leider gibt es hierzu keinen automatischen Prompt, hinzukommt die altbacken Website. Hat man diese Hürden erstmal überwunden, kann es aber schon auch los gehen!
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Ableton Live mit dem Oxygen Pro fernsteuern
In der Session-View wird man von einem rot umrandeten Auswahlbereich begrüßt. Das ist der Spurfokus, der visualisiert, welche zwei Zeilen (Scenes) man mit dem Oxygen Pro in der Session View ansteuert. In diesen zwei Zeilen kann man dann je zwei Clips aus acht Spuren mit den Drum-Pads triggern. Die Pfeil-Buttons rechts neben den Pads können die selektierte Szene wiedergeben.
Man ist aber selbstverständlich nicht auf die ersten zwei Scenes festgelegt: Mit den „Bank“-Pfeiltasten auf dem Oxygen Pro verschiebt man den roten Auswahlbereich/Fokus nach links und rechts (praktisch bei vielen Spuren) und mit dem Encoder oder den Spultasten nach oben und unten.
In Kombination mit der Aufnahmetaste kann man in diesem Modus blitzschnell Ideen in der Session-View ausarbeiten: Spurfokus bewegen, leeren Clip mit dem entsprechenden Drumpad triggern, losspielen, fertig. Das funktioniert im Prinzip wie bei allen modernen Ableton Controllern, sei es nun Ableton Push oder gar Novation.
Kleine, aber feine Unterschiede
Es werden bei Oxygen Pro allerdings nicht die Clip-Farben aus Ableton von den Pads übernommen. Hier ist es einfach so: weiß bedeutet kein Clip, Gelb bedeutet Clip und rot bedeutet, hier kann man einen Clip aufnehmen. Für die Aufnahme soweit vollkommen ausreichend, wer in großen Sessions mit vielen Clips herumspielen möchte, dem könnte das schnell unübersichtlich werden.
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Die Fader sind automatisch mit den acht Spuren in Live verknüpft, wo ich der gerade beschriebene Spurfokus liegt. Bewegt man einen Fader am Oxygen Pro, bewegt sich der entsprechende in Live automatisch mit. Der neunte Fader auf dem Controller ist mit dem Masterfader in Ableton Live verbunden, was vor allem bei plötzlichen Lautstärkeschwankungen während eines Bühneneinsatzes hilfreich sein könnte – im Studioalltag braucht man den hingegen eigentlich nie.
Für dich ausgesucht
Die acht Potis steuern automatisch die Ableton Effekte und Instrumente sowie jedes andere Plugin, wenn es ist in ein Instrument-Rack verpackt wurde. Maximal kann man hierbei aber nur acht Parameter ändern, da sich weitere Parameter-Pages wie bei Controller hier nicht finden.
Ähnliche Einschränkungen finden sich auch bei den Sends, da maximal zwei Sends pro Track gesteuert werden können. Für die Bühne mag auch das es ausreichend sein, im Studio ist es unnötig restriktiv. Pan gibt es ebenfalls noch und tut was man erwartet. Funktionen wie Quantisieren, Undo, Save und Ansichtswechseln zwischen Session- und Arrangement-View lassen sich ebenfalls ausführen. “Capture-MIDI” fehlt.
Insgesamt sind das eine Menge Möglichkeiten. Dennoch: das Novation Launchey MK4 macht in der Bedienung von Live definitiv eine bessere Figur und kostet auch nicht so viel mehr. Es biete beispielsweise alle Parameter-Pages zur Bedienung von Effekten und Instrumente, kann auch alle Send adressieren und übernimmt die Farben der Clips. Es wirkt auch in sich stimmiger, das Layout des M-Audio wirkt schon auch etwas zusammengewürfelt. Ob einen das den Mehrpreis wirklich Wert ist, muss jeder selbst entscheiden.
Reason Oxygen Pro Fernsteuern
Auch für Reason hat das Oxygen Pro ein Skript an Board, mit dem ihr nach einer unkomplizierten Einrichtung die Klangerzeuger und Transport-Sektion bedienen könnt. Allerdings könnt ihr nur Reason-Klangerzeuger bedienen. Dass man Drittanbieter-Plugins nicht steuern kann, ist weniger verwunderlich, ähnlich der Tatsache, dass weder der Mixer, Reasons Effekte, noch von Propellerheads entwickelte Rack Extensions gemappt sind.
Mit den Fadern und Potis des Controllers werden essentielle Parameter des ausgewählten Klangerzeugers ferngesteuert. Die ersten beiden Potis steuern zumeist Fillter-Cutoff und -Resonanz, weitere Regler sind je nach Instrument unterschiedlich belegt. Die Fader regeln wiederum zumeist die ADSR-Hüllkurven. Sogar Sound-Patches können vom Controller aus gewechselt werden.
Wegen der unterschiedlichen Synth-Aufbauten muss man die Belegung allerdings erst einmal herausfinden. Insgesamt funktioniert das Skript also gut, doch viele Regler bleiben ungenutzt – das Mapping hätte umfangreicher ausfallen können. Eventuell wird es mit der neuen NKS-Kompatibilität besser
Logic, Bitwig und Co. fernsteuern
Durch die Unterstützung des Mackie-Control-Protokolls lassen sich alle gängigen DAWs zumindest in den grundlegenden “tontechnischen” Funktionen gut fernsteuern, ob das nun wirklich zum Beats machen ideal ist, sei dahingestellt. Zumal Mixing ohne Motorfader ohnehin für mich wenig Sinn macht. Das Zuweisen einzelner Potis oder Fader auf die Parameter im Programm ist je nach Workflow aber immer auch noch machbar – es ist nur eben nicht elegant.
achmed Watusi sagt:
#1 - 08.09.2024 um 12:23 Uhr
redet schreibt, aber statt dass preise OS verglichen werden, wird munzer gesulzt, das ist halt bonedo?? man weiiss nicht, wen das interessiert???
Felix Klostermann sagt:
#1.1 - 08.01.2025 um 13:12 Uhr
Danke dir für deinen Kommentar. Ich würde gern weiterhelfen, nur leider weiss ich nicht so recht wie. Was für Infos benötigst du denn noch?
Antwort auf #1 von achmed Watusi
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDavid sagt:
#2 - 07.01.2025 um 10:15 Uhr
Das Gerät hat meiens Wissens nach Aftertouch, was in dieser Preisklasse nicht üblich ist.
Felix Klostermann sagt:
#3 - 08.01.2025 um 13:10 Uhr
Moin David, da hast du vollkommen recht! Es gibt AT, es ist allerdings nicht besonders feinfühlig – eher so an/aus. Ich hab es entsprechend geändert! Danke dir!