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M-Audio Transit Pro Test

Praxis

Nicht das Ende der Fahnenstange – aber das ist auch nicht schlimm

Das M-Audio Transit Pro glänzt mit DSD128 und 384 kHz – das sind schon enorme Schlagworte. Allerdings sollte man bedenken, dass das noch lange nicht alles ist. Ich nutzte häufig ein in gewisser Hinsicht vergleichbares Gerät, den ifi Audio nano iDSD, welcher DSD256 anbietet und 384 kHz mit bis zu 32 statt 24 Bit, darüber hinaus auch DXD. In der Praxis fällt das allerdings kaum ins Gewicht, fast alle Musikanwendungen begnügen sich mit Single- oder Double-Samplerates. Allerdings ist im iDSD ein Akku eingebaut, zudem lässt er sich auch am iPhone und iPad betreiben. Für den „Mobilst-Betrieb“ hat M-Audio allerdings den unschlagbar winzigen MicroDAC im Angebot, der so groß wie ein USB-Stick ist.

Die Converter-/HP-Box von M-Audio mit diversen Kopfhörern und einem "Nebenbuhler" während des Praxistests.
Die Converter-/HP-Box von M-Audio mit diversen Kopfhörern und einem “Nebenbuhler” während des Praxistests.

Klang: Um Größenordnungen besser als Laptop-Outs

Nun, diese Überschrift sollte keine Neuigkeit darstellen, denn schließlich wird man es erwarten können, dass eine Wandler-HP-Preamp-Einheit für über zweihundert Euro besser performt als das, was in Computer eingebaut wird (und nur ein paar müde Euro wert ist, wenn überhaupt…). Diese Erwartungen werden auch erfüllt, schon bei Standard-PCM ist der M-Audio Transit Pro ein deutlicher klanglicher Gewinn gegenüber den getesteten Computern, darunter mobile und stationäre Macs und ein mobiler Lenovo-PC. Der Unterschied gegenüber einem mittelklassigen Audiointerface (Focusrite Scarlett 6i6) ist erkennbar, doch sehr deutlich geringer – insofern muss man wissen, wie wichtig einem der konzeptionelle Gewinn gegenüber einem derartigen I/O-System ist. Hier gilt es bei gleichen Preisregionen gegenüberzustellen, dass Audiointerfaces zwar die Kompaktheit, meist die Möglichkeit zum USB-powered-Betrieb und höchste Samplerates sowie DSD-Optionen fehlen, diese dafür aber mit Inputs, Preamps, Hardware-Monitoring und dergleichen umfangreicher ausgestattet sind.  

Der kleine Converter klingt sehr gut, kann aber naturgemäß gegen große, teure und stationäre Geräte nicht anstinken.
Der kleine Converter klingt sehr gut, kann aber naturgemäß gegen große, teure und stationäre Geräte nicht anstinken.

Nicht jede Competition wird gewonnen

Das Rennen gegen meinen geliebten Lavry Black DA11 hat bislang jede DAC-/HP-Amp-Kombi verloren, und so ist es auch in diesem Fall. Kunststück, denn der Preis für dieses Gerät ist auch vierstellig. Interessanter ist das Sound-Race gegen den genannten ifi, vor allem, da auch dieser mit den etwas exotischeren Formaten aufwarten kann. Und hier zeigt sich, dass dieser die Nase etwas vorn hat. Minimal feiner ist die Detailzeichnung in den Höhen, etwas besser die Ortungsschärfe. Die relativierenden Wörter „minimal“ und „etwas“ habe ich mit Bedacht gewählt, denn man muss dafür schon sehr genau hinhören. Beide eint jedoch, dass sie erstaunlich linear sind und auch enorme Pegelsprünge, etwa die Attackphasen von Hi-Hats, außerordentlich präzise in Spannung für die Kopfhörer umgesetzt bekommen. Ein wenig merkwürdig ist es (jedoch im Test immer reproduzierbar), dass trotz der leicht geringeren Details der Transit ein Stückchen transparenter und frischer daherkam. Und noch etwas kann er besser, nämlich laut sein: Besonders Membranen von Kopfhörern mit höheren Impedanzen können besser bewegt werden. So ist mein AKG 240DF mit seinen 2×600 Ohm an fast allen Mobilgeräten (und vielen Audio-Interfaces, Hardware-Klangerzeugern und anderen Geräten) schlicht nicht kraftvoll genug.  

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