Praxis
Der Big Knob Studio+ arbeitet frei von Störgeräuschen
Die theoretischen Grundlagen des Mackie Big Knob Studio+ sind geklärt und wollen jetzt in die Praxis umgesetzt werden.
Das neue Schlachtschiff steht auf meinem Schreibtisch neben seinem direkten Vorgängermodell. Das Gehäuse ist im Vergleich etwas kleiner und wirkt durch sein leicht strukturiertes, mattschwarzes Gehäuse und seine beleuchteten Buttons moderner. Diese Beleuchtung sieht nicht nur schick aus, sondern bietet auch in dunkler Studioumgebung einen guten Überblick über die ausgewählten Ein- und Ausgänge.
Beim Bedienen der Drehregler und Knöpfe ist keinerlei Störgeräusch im Abhörweg zu hören – klingt alles sauber. Um sicherzugehen, ob das was aus dem Big Knob Studio+ auf die Abhöre gegeben wird, auch am Ausgang des Big Knobs noch dem Originalsignal entspricht, habe ich das Ausgangssignal erneut aufgenommen. Hier der Vergleich:
Ich höre keine Unterschiede. Was man aus der DAW durch den Big Knob Studio+ auf seine Abhöre schickt, bleibt unverfälscht. So muss es sein.
Zum Test habe ich nun meine DAW per USB-Kabel angeschlossen und benutze die Soundkartenfunktion des Big Knob Studio+. Außerdem habe ich zwei Boxenpaare angeschlossen und mein Smartphone als Miniklinken-Zuspieler an die vorderseitige Buchse eingesteckt. Meinen Kopfhörer muss ich im Vergleich zum Vorgängermodell nun vorne unten anschließen und benötige deswegen direkt vor dem Big Knob etwas mehr Platz als zuvor. Beim alten Modell wurden die Kopfhörer auf der Oberseite eingesteckt. Geschmackssache, was einem da besser gefällt, Fakt ist, dass man beim neuen Big Knob Studio+ beim Betrieb von Kopfhörern jedenfalls ein wenig freien Platz vor dem Gehäuse benötigt.
Man kann es auf einen Begriff reduzieren: hervorragend!
Minutenlang quäle ich meine Nachbarn mit einer wilden Mischung ausgewählter Songs aus meiner Favoritenplaylist. Lauter, leiser, muten, dimmen, mono, stereo: Alles klingt erwartungsgemäß sauber und zeigt im Audioweg keinerlei Auffälligkeiten wie Kratz- oder Umschaltgeräusche.
Das Justieren der Pegelunterschiede zwischen meinen Boxenpaaren geht bequem von meiner Abhörposition heraus, ohne dass ich mich verrenken oder wie noch beim Vorgängermodell im Blindflug an der Rückseite herumfummeln muss. Ich kann alle Eingänge gleichzeitig auf allen Ausgängen hören, wenn ich das möchte.
Die Kopfhörerverstärker spielen ebenfalls tadellos und liefern auch bei hochohmigen Kopfhörern eine sehr hohe Maximallautstärke. Einzig beim Durchschalten durch die verschiedenen Cue-Source-Quellen fällt mir auf, dass die Rückwege USB 3/4 deutlich höhenärmer klingen als das Original, das ich von der DAW aus losschicke. Hier habe ich zum Vergleich das Originalsignal, das absolut saubere Signal, das aus den Monitorausgängen über USB 1/2 ausgegeben wird und das höhenärmere Kopfhörersignal von USB 3/4:
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Preamps können mit teureren Modellen mithalten
Um die Aufnahmequalität der Mic-Preamps beurteilen zu können, habe ich den Big Knob Studio+ gegen den hochwertigen RME Micstacy – in Verbindung mit den Wandlern des Steinberg-Interfaces UR824 – zu einer kurzen Sprachaufnahme gegeneinander antreten lassen. Eigentlich ein unfairer Vergleich, da der Big Knob Studio+ zirka ein Zwanzigstel kostet, aber dies steht mir eben aus meinem DAW-Setup zu Verfügung.
Im Vergleich dazu, wie die Klangqualität günstiger Mic-Preamps sich noch vor zwanzig oder dreißig Jahren von der von teuren Modellen unterschieden haben, ist heutzutage kaum noch etwas auszumachen. Selbst zwischen dem teuren Micstacy und dem im Vergleich sehr günstigen Big Knob Studio+ höre ich kaum einen Unterschied.
Ich meine beim Big Knob Studio+ einen Hauch unaufgeräumtere, dickere Bassanteile in meiner Stimme auszumachen. Aber das sind wirklich nur Nuancen.
Als nächstes habe ich aus beiden Aufnahmen einen Ausschnitt mit zwei Sekunden Stille ausgesucht und möchte den Rauschanteil vergleichen. Um das Rauschen besser hörbar zu machen und vergleichen zu können, habe ich beide Beispiele um jeweils 24 Dezibel lauter gemacht.
Beide Beispiele klingen annähernd gleich. Die Klangqualität des Mackie Big Knob Studio und des Big Knob Studio+ kann also durchaus mit hochwertigen Preamps und Wandlern mithalten.
Kassel99 sagt:
#1 - 05.11.2020 um 14:26 Uhr
"vielleicht der letzte Controller, den man in seinem Leben kauft."Ansich ist das wirklich ein klasse Gerät, aber nach 2, 3 Jahren kratzen jetzt die Potis wie wild, manchmal muss ich noch mal dran drehen damit der Sound nicht gedämpft rüber kommt. Also die Potis scheinen eine Schwachstelle zu sein im ansonsten wie ein Panzer gebauten Gerät.