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Mackie Carbon Test

Das Mackie Carbon gehört zur Element-Serie, in der das amerikanische Unternehmen verschiedene USB-Mikrofone anbietet.

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…die zugleich praktisch ist,…

Das Mackie EM-Carbon gehört dabei zu den Premium-Modellen und will für Content Creators, Homerecording, Streaming und Online-Meetings vor allem mit seinen verschiedenen Richtcharakteristiken punkten. Wie sich das Kondensatormikrofon für all das eignet, erfahrt ihr in diesem Test.

Details & Praxis

Lieferumfang, Aufbau und Technik

Neben dem wirklich massiv wirkenden Mackie Carbon samt vormontiertem Tischstativ ist ein USB-C-Kabel mit im Karton. Außerdem sind Download-Links und Lizenz-Codes für Audio-Software mit dabei. Neben Avid Pro Tools First und der Music Collection gehören auch eine OEM-Version von Waveform und die DAW Essentials Collection dazu. Auch ein mehrsprachiges Benutzer-Manual liegt bei. Hier verrät der Hersteller dann auch die technischen Daten des Mikrofons.

Fotostrecke: 4 Bilder Schlichtes Äußeres…

Das Mikrofon selbst ist mit einer Länge von 28,7 cm und einem stolzen Durchmesser von 9,7 cm ein echter Brocken. Und auch sein Gewicht von etwas über 1 kg mitsamt Stativ spricht eine deutliche Sprache. Das mag auch daran liegen, dass das Stativ ganz robust aus Metall gefertigt ist und das Mikrofon ebenfalls einen Metallkorpus hat. Noch dazu ist der Schutz der Mikrofonkapsel nicht aus einem Drahtgeflecht, sondern besteht aus gebogenen Lochblechen. Auf der Frontseite stehen mit einem Mute-Schalter und einem Volume-Regler für den Kopfhörerausgang zwei Bedienelemente zur Verfügung, die zwischendurch immer mal wieder eingesetzt werden. Auf der Rückseite des Mikrofons befinden sich ein Gain-Regler für das Einpegeln des Eingangssignals und ein Auswahlschalter für die Richtcharakteristik. Im Fuß des Mikrofons sind seine Anschlüsse verbaut. Das ist zum einen ein USB-C-Anschluss, um das Carbon mit dem Recording-Device zu verbinden, und zum anderen eine Miniklinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers. Zwischen den beiden Buchsen befindet sich eine Stativaufnahme mitsamt Reduziergewinde.

Fotostrecke: 4 Bilder Mute-Schalter und Regler des Kopfhörerausgangs sind auf der Front leicht zugänglich.

Auch wenn das Mikrofon auf den ersten Blick einen anderen Eindruck macht: Beim Mackie Carbon handelt es sich nicht um ein Großmembran-Mikrofon, da seine Kapsel unter einen Zoll im Durchmesser misst.
Die verbaute Kapsel kommt auf nur 14 mm Durchmesser.Das Mackie Carbon nimmt Schall im Frequenzumfang von 20 Hz bis 20 kHz auf. Damit deckt das USB-Mikrofon also den kompletten typischen menschlichen Hörbereich ab. Die gebotenen Richtcharakteristiken lassen keine Wünsche offen. Ob Niere, Superniere, Acht, Kugel oder Stereobetrieb, das Mackie Carbon bietet außer der selten anzutreffenden Keulencharakteristik alles, was das Herz begehrt. Das Stereosignal des Carbon wird dadurch erzeugt, dass die beiden Teile der Doppelmembrankapsel, die Rücken an Rücken stehen, auf den linken und rechten Kanal gelegt werden.

Das Mackie Carbon bietet sowohl Achter- als auch Stereo-Charakteristik.
Das Mackie Carbon bietet sowohl Achter- als auch Stereo-Charakteristik.

Die vom Hersteller angegebene Empfindlichkeit von -37 dB (1V/Pa@1kHz) liegt für ein Kondensatormikrofon im mittleren Bereich. Das Carbon verträgt einen maximalen Schalldruckpegel von 126 dB, was für Sprachaufnahmen allemal reichen sollte. Sein Geräuschspannungsabstand von 100 dB ist auf dem Papier gut und der A/D-Converter verspricht dank 16Bit/48kHz-Wandlung ein ausreichend dynamisches und detailreiches Signal.

Aufbau und Handling

Die Handhabung des Mikrofons ist völlig unkompliziert. Das Tischstativ hat einen wirklich rutschfesten Fuß, ist super stabil, lässt das Schwenken und Fixieren des Mikrofons zu und ermöglicht durch seine Form auch eine elegante Kabelführung. Das mitgelieferte Kabel überbrückt mit seiner Länge von fast zwei Metern ausreichend Raum, damit das Mikrofon problemlos an Desktop-Rechnern verwendet werden kann, die unter Tisch oder Schreibtisch stehen. Ist das Mikrofon betriebsbereit, leuchtet im Mikrofonkopf eine grüne LED auf. Sie wechselt ihre Farbe zu Rot, wenn der Mute-Taster aktiviert wird. Leider bietet das integrierte Audio-Interface des Mackie Carbon keine Monitoring-Funktion. Das Mithören beim Aufnehmen wäre natürlich für die Klangbeurteilung der gewählten Mikrofonposition hilfreich. So aber muss entweder die Recording-Software eine entsprechende Funktion bieten oder aber bei der Aufnahme ein akustischer Blindflug unternommen werden.Offener, warmer KlangUm die verschiedenen Richtcharakteristiken des Mackie Carbon zu testen habe ich Gitarrenaufnahmen in einem Raum gemacht, dessen Wände Schall nur leicht, aber noch deutlich reflektieren. Mit komplett heruntergeregeltem Gain und etwa 30 Zentimetern Abstand mache ich eine Stereoaufnahme einer Akustikgitarre. Und das Klangergebnis gefällt. Der Sound des Carbon ist warm, rund, voll, kurzum nahezu perfekt für diesen Zweck. Einzig das Eigenrauschen des Mikrofons fällt in Spielpausen und leiseren Passagen ins Gewicht. Auch der Recording-Klang der Nierencharkateristik geht in diese Richtung, wirkt auf mich aber gerade im Bassbereich doch etwas gestaucht. Einen offeneren Eindruck macht selbstverständlich die Achter-Charakteristik. Sie greift auch den rückseitigen Schall auf und integriert damit in diesem Fall den Raumklang. Auch Recordings mit einem gegenüber sitzenden Interviewpartner sollten hiermit locker von der Hand gehen. Der Sound der Supernieren-Charakteristik fällt im Vergleich zur Niere lässt selbstverständlich noch weniger Raumanteile zu und klingt etwas nasaler. Noch räumlicher wird der Aufnahme-Sound mit der Kugel-Charakteristik. Die Ausgewogenheit zwischen Gitarren- und Raumklang deutet hier schon an, dass sich diese Charakteristik gut eignen sollte, um mit dem Mackie Carbon eine Gesprächsrunde oder ein Interview mit mehr als zwei Personen aufzuzeichnen.
Bei höheren Schallpegeln zeigt sich wie sensibel das Mikrofon ist. Je nach DAW und Rechner müssen die Eingangspegel, die in der Signalkette hinter dem Mikrofonausgang liegen gedämpft werden. Denn aufgrund des hohen Outputs des Mikrofons reicht es mitunter nicht aus lediglich den Gain-Regler seines internen Onyx-Preamps herunterzuregeln. Die Feinheiten von menschlicher Stimme und Gesang setzt das Carbon mit Feinzeichnung um. Dabei bringt das Mikrofon S- und T-Laute detailliert herüber. Die Signaldynamik ist top und auch schnelle Transienten sind für das USB-Mikrofon kein Problem. Beim Einsatz der der Nierencharakteristik bietet das Mikrofon in der Nahbesprechung satte, aber zugleich nicht überbordende Bässe. Warme untere Mitten und ausreichend Präsenzanteile sorgen dafür, dass Stimmen im Mix durchsetzungsstark sind, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Die Höhen sind hier und unaufdringlich und leicht seidig. Bei mittlerer Distanz ändert sich der Stimmklang wesentlich. Hier treten insbesondere Zischlaute ein wenig deutlicher hervor.
Allerdings gibt es auch einen Kritikpunkt, der in der Schnittmenge von Handling und Sound liegt: Das Betätigen des Mute-Schalters führt leider zu Knacksern. Das ist besonders für solche Nutzer ungünstig, die mit möglichst wenig Aufwand Podcasts erstellen oder das Mikrofon fürs Live-Streaming nutzen möchten. Im Live-Betrieb sind die Knackser dann unvermeidlich, für Aufnahmen “am Stück” lässt sich dagegen ein nachträgliches Editing nicht vermeiden, sofern der Mute-Taster zum Einsatz kommt.

Audio Samples
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Fazit

Mit dem Mackie Carbon hat der US-Hersteller ein Mikrofon am Start, dass für mich ein absoluter No-Brainer ist, wenn es darum geht, exzellenten Sound gleich mit mehreren Richtcharakteristiken einfangen zu wollen. Das darunter auch die Möglichkeit zur Stereoaufnahme ist, ist für mich ein weiterer Bonus. Gerade auch weil mir der Sound des Mikrofons im Stereomodus sehr gut gefällt. Instrumente und Stimmen klingen natürlich und haben ein angenehm ausgewogenes Frequenzbild, wenn sie mit dem Mackie Carbon aufgegriffen werden. Von satten Bässen über warme Mitten und einen ausreichenden Präsenzbereich bis hin zu seidigen Höhen wird hier für wenig Geld viel Klangqualität geboten. Einzig das Knacksen seines Mute-Schalters ist ein kleiner Wermutstropfen. Das Handling des Carbon absolut idiotensicher, da es keiner Treiberinstallation bedarf und mit wenigen Bedienelementen auskommt. Das massive Stativ macht ebenso einen positiven Eindruck wie die robuste Bauweise des Mikrofons selbst. Dass das Carbon auch mit herkömmlichen Stativen verwendet werden kann ist ein weiterer Pluspunkt, der für seine Flexibilität spricht. Das Mackie Carbon ist ein Kondensator-USB-Mikrofon, das sich für Content Creator, Podcaster, YouTuber und Musiker eignet, die auf der Suche nach einer Art Schweizer Messer frü vielfältige Aufnahmesituationen von Moderation über Interviews und On-Location-Recordings bis hin zu Gitarren- und Gesangsaufnahmen suchen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • hohe Empfindlichkeit
  • ausgewogenes Klangbild
  • flexible Richtcharakteristikwahl
  • rauscharm
  • keine Treiberinstallation erforderlich
  • Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • Mute-Schalter knackst
  • keine Monitoring-Funktion
Artikelbild
Mackie Carbon Test
Für 39,00€ bei
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…zeichnen das Mackie Carbon aus.
Features & Spezifikationen
  • Richtcharakteristik: Niere, Superniere, Acht, Kugel, Stereo
  • Wandlertyp: Kondensator
  • Kapseldurchmesser: 14 mm
  • Frequenzumfang: 20 Hz bis 20 kHz
  • Empfindlichkeit: -37 dB (1 V/Pa @ 1 kHz)
  • max. Schalldruckpegel: 126 dB
  • Geräuschspannungsabstand: 100 dB
  • A/D-Converter: 16 Bit/48 kHz
  • Maße: 28,7 cm x 9,7 cm
  • Gewicht: 910 g
  • Preis: € 160,– (Straßenpreis am 12.10.2020)
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