Aufstellung der Mackie CR3.5BT
Die Abhöre Mackie CR3.5BT bietet auf Grund ihres Positionierung-Switches grundsätzlich zwei Aufstellungsoptionen an: im Nahfeld zum konzentrierten Arbeiten auf dem Schreibtisch oder weiter weg, zum Beispiel auf einem Regal zur Beschallung eines Raumes. Ich entscheide mich für die nahe Aufstellung auf meiner Arbeitsfläche in ungefähr einem Meter Abstand. Die mitgelieferten Gummi-Pads –auf der Unterseite der Boxen angebracht – entkoppeln die Gehäuse von der Schreibtischplatte. Allerdings gibt es keine Hilfsmittel, sie ein wenig zu gekippt hin zu stellen, um sie mehr in Richtung meiner Ohren zielen zu lassen. Der gemeine Tester greift zu Schaumkeilen aus dem eigenen Fundus.
Rauscharm
Zunächst einmal kann ich den Mackie CR3.5BT eine hervorragende Rauscharmut bescheinigen. Selbst bei voll aufgedrehtem Volumenregler ist nahezu kein Eigenrauschen zu hören. Auch wenn man sein Ohr knapp vor die Lautsprechermembran hält, ist so gut wie nichts an Rauschen auszumachen.
Höhenbetont
Ich beginne meine mittlerweile liebgewonnene Playlist „Soundcheck“ abzuspielen und höre mich durch verschiedene Musikgenres, Filmmischungen und Sprachaufnahmen. Die CR3.5BT klingen sehr höhenbetont, was seit einigen Jahren dem Zeitgeist und der Vorliebe der Konsumenten zu entsprechen scheint. In den hohen Höhen in Oktaven rund um 9 kHz, wo S-Laute und die spitzen Höhen von allerlei Becken und Percussion zu Hause sind, ist mir dies eindeutig zu viel. Auch bei 2 kHz fällt mir bei gleichmäßigen Signalen wie Streicherteppichen oder langen Akkorden eine Resonanz ins Gehör.
Griff zum Tone-Regler
Schnell kontrolliere ich sicherheitshalber den Tone-Regler auf der Vorderseite unten links, und sehe, dass er auf der linearsten Position steht. Schade eigentlich. Ich hatte mir erhofft, dass die Überbetonung der Höhen hierher kommen könnte. Zur Kontrolle drehe ich den Tone-Regler auf. Mit Erreichen des Rasterpunktes in der Mittelstellung klingen die Boxen etwas mittiger, und es werden fast tiefere Bässe hörbar. Bis hin zum Rechtsanschlag kommt nochmal eine Portion Höhen oben drauf, an den Bässen ändert sich nichts weiter. Prinzipiell funktioniert der Regler, liefert aber nur sehr wenig Mehrvolumen in den tieferen Frequenzen.
Da die Boxen in der „Neutral“ beschriebenen Position auf Linksanschlag sehr zurückhaltend in den Mitten klingen, belasse ich den Tone-Regler fürs weitere Hören in der Mitte auf 12 Uhr-Position. Hier kommen ein wenig mehr Mitten und Bässe dazu, ohne dass die Höhen weiter überhand nehmen.
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Basswiedergabe
Die Wiedergabe von Bassfrequenzen ist erwartungsgemäß gering. Hier muss man selbstverständlich das kleine Gehäusevolumen berücksichtigen, und auch die Tatsache, dass es sich bei den Mackie CR3.5BT um eine Abhöre aus dem untersten Preissegment handelt. Frequenztechnisch von oben zu den Bässen herunter kommend, empfinde ich die Abhöre rund um 500 Hz als recht dünn, und bei 200 Hz klingt eine leichte Resonanz. Theoretisch soll die Box laut Specs bei 70 Hertz drei Dezibel leiser ( im Vergleich zu linear) sein, und bis 60 Hz sogar um zehn Dezibel abfallen. Gebe ich mit einem EQ entsprechend Bässe hinzu, so kommt die Abhöre damit gut zurecht und lässt die Bässe sauber erklingen. Alternativ könnte man das Setup mit einem zusätzlichen Subwoofer ausstatten.
Lautstärke
In Sachen Lautstärke liefert die Abhöre viel Druck für das kleine Gehäusevolumen. Hier kommt für die Aufstellung auf dem Schreibtisch absolut genügend Leistung heraus. Will man zu hoch hinaus, setzt ein Limiter ein, den man zwar deutlich hören, mit dem man aber gut leben kann. Zerren hört man die Boxen eigentlich nur dann, wenn man es mit der Lautstärke total übertreibt.
Stereobild der Monitore
Das Stereobild ist klar und bildet eine schöne Hör-Bühne ab. Es scheint zu keinen Phasen-Probleme in der Frequenzweiche zu geben. Wäre dies der Fall, so könnte man Stereobreiten wahrnehmen, die nach links und rechts seitlich über die Standorte der Boxen hinaus ragen würden. Die Speaker besitzen eine gute Impulswiedergabe. In den Höhen klingen sie nicht verwaschen, sondern sehr präzise.
Desktop oder Bookshelf
Der mit „Desktop/Bookshelf“ beschriftete Schalter ist dafür gedacht, die Abhöre an zwei unterschiedliche Aufstell-Orte anzupassen. Mit „Desktop“ klingen die Boxen fokussiert fürs Arbeiten im Nahfeld, und mit „Bookshelf“ streuen sie etwas breiter, und verteilen die Signale etwas diffuser zur Raumbeschallung. Es ist ein wirklich kleiner, feiner Unterschied, bei dem ich konzentriert hinhören muss, um die Auswirkungen und Unterschiede zu hören. Für mich klingt das Boxenpaar auf „Bookshelf“ geschaltet ein wenig Mittenfrequenz-ärmer aus ihrer Stereo-Mitte. Die Ortung von Sprache oder Gesang wird dadurch etwas aufgeweicht.
Die Anschlussmöglichkeiten
Die unterschiedlichen Analog-Eingänge funktionieren tadellos. Sie summieren sich übrigens alle, heißt, man kann alle angeschlossenen Geräte gleichzeitig hören, falls man dies möchte. Das Einbinden von Zuspielern per Bluetooth macht besonders gute Laune. Dank denk verwendeten Bluetooth (Standard 5) bleibt die Verbindung bis in die hintersten Ecken meines Studios stabil, selbst durch mehrere Räume mit geschlossenen Türen hindurch.
Kopfhöreranschluss
An der Vorderseite der aktiven Box befindet sich eine Miniklinken-Buchse zum Anschließen eines Kopfhörers. Steckt man die Miniklinke hinein, so wird die Ausgabe aus den Lautsprechern stumm geschaltet. Der Klang ist gut, der Kopfhörerausgang ist aber auch nicht übermäßig laut. Beim Testgerät hatte ich nach dem Abziehen der Miniklinke lange Zeit keine Signale mehr aus den Lautsprechern hören können. Ein mehrmaliges Stecken und Abziehen der Miniklinke brachte dann irgendwann die Wiedergabe zurück. Dies mag der Vorab-Bemusterung mit einem frühen Produktmodell zu Testzwecken geschuldet sein und fließt nicht in die Bewertung mit ein.